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Mary Delarivier Vornamenvarianten sind Delariviere Delariviere oder auch de la Riviere Manley vermutlich 1663 1 auf Jersey moglicherweise auch auf See zwischen Jersey und Guernsey 11 Juli 1724 London war eine englische Autorin Durch eine umfangreiche Produktion von Schlusselromanen und journalistischen Beitragen gewann sie noch im fruhen 18 Jahrhundert internationale Bekanntheit Existent in allem was uber sie geredet wird Die fiktionalisierte Autobiographie Delarivier Manleys Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Erziehung und Jugend 1 2 Schriftstellerische Karriere 2 Rezeption 3 Anmerkungen 4 Werke 5 LiteraturLeben BearbeitenDie meisten Informationen zu Delarivier Manley sind aus ihren skandalos autobiographischen Einlassungen erschlossen und daher nicht mehr vollkommen zu objektivieren Hier sind erstens die Einfugungen zu erwahnen die sie mit Delia s story in ihrer New Atalantis London J Morphew 1709 machte 2 zweitens offen als Biographie der Verfasserin der Atalantis angeboten ihre Adventures of Rivella London E Curll 1714 3 Wichtige nachtragliche Informationen zur Publikationsgeschichte der Rivella bietet die von Edmund Curll verfasste Vorrede zur ersten postumen Ausgabe der Rivella von 1725 4 Man geht nach diesen Angaben davon aus dass Delarivier Manley auf der Insel Jersey moglicherweise auch auf See zwischen Jersey und Guernsey als das dritte der sechs Kinder Sir Roger Manleys 1687 5 geboren wurde Der Vater war Royalist Armeeoffizier historisch interessiert Die Mutter Mary Catherine 1675 stammte aus den Spanischen Niederlanden dem heutigen Belgien Roger Manley war 1667 unter Sir Thomas Morgan als Militargouverneur und Kommandierender der koniglichen Befestigungsanlagen auf Jersey stationiert Delarivier erhielt ihren Vornamen offenbar in einer Form des Ehrerweises gegenuber Delariviere Cholmondoley Morgan der Frau des Vorgesetzten Erziehung und Jugend Bearbeiten Die berufliche Position des Vaters brachte eine Kindheit mit Ortswechseln mit sich Im November 1672 wurde Roger Manley zum Hauptmann des koniglichen Regiments nach Windsor ernannt Stationswechsel folgten mit London Borough of Tower Hamlets Brussel Portsmouth und Landguard Fort in Suffolk wo Roger mittlerweile verwitwet im Februar 1680 als Gouverneur eingesetzt wurde Manley selbst berichtet von einer hauslichen Erziehung einer ersten grossen Liebe fur den Schauspieler und Buhnenautor James Carlisle dessen Regiment auf Landguard Fort 1685 stationiert war Gemeinsam mit ihrem Bruder wurde sie um Abstand von den Gefuhlen zu gewinnen bei einer franzosischen Hugenottenfamilie untergebracht woher sie ihre Franzosischkenntnisse bezogen haben will Nach ihren eigenen Angaben hatte sie vorubergehend die Chance Hofdame von Maria Beatrice d Este der Konigin von Modena zu werden die 1687 England indes ubersturzt verlassen musste Die Familie brach in denselben Jahren auseinander Manleys Vater starb im Marz 1687 Er hinterliess der Tochter ein Vermogen von 200 und laufende Einnahmen aus dem Landsitz Von ihren Brudern war Edward Lloyd bereits 1687 gestorben Zwei Bruder uberlebten den Vater Edward er starb 1688 und Francis er kam auf See im Juni 1693 ums Leben Die alteste Schwester Mary Elizabeth heiratete einen Hauptmann Francis Braithewaite Die andere Schwester Cornelia kam mit Delarivier Manley unter die Vormundschaft ihres Cousins John Manley 1654 1713 John Manley Parlamentsmitglied mit Tory Affiliation hatte in der Westminster Abbey am 19 Januar 1679 Anne Grosse eine reiche Erbin aus Cornwall geheiratet Delarivier Manley beteuert in ihren Romanen von der privaten Situation so viel nicht erfahren zu haben Angeblich gelang es dem Vormund sie mit einem Eheversprechen an sich zu binden eine Verbindung aus der ein Sohn John Manley entstammt der am 24 Juni 1691 geboren und am 13 Juli darauf auch in der Gemeinde von St Martin in the Fields getauft wurde Das Taufbuch weist ihn als Sohn von John and Dela Manley aus Die Beziehung ist von grosserer Bedeutung da ihr mehrere der uberlieferten autobiographischen Einlassungen mit der Unterstellung gelten Delarivier habe sich nicht wissentlich auf die Bigamie eingelassen 1694 erfolgte die Trennung die Grunde sind auch hier unklar Delarivier Manley fand eine Anstellung im Gefolge von Barbara Villiers 1 Duchess of Cleveland der einflussreichsten der Maitressen Karls II Manleys Anstellung endete nach nur einem halben Jahr unter Vorwurfen sie habe sich auf eine Beziehung mit dem Sohn der Duchess eingelassen Schriftstellerische Karriere Bearbeiten Die Jahre 1694 bis 1696 waren mit Reisen in Englands Sudwesten verbunden Mit The Lost Lover or The Jealous Husband 1696 legte Manley zu Ende dieser Zeit ihr erstes Theaterstuck vor soweit ersichtlich gab es in dieser Zeit zudem eine vorubergehende Versohnung mit ihrem Mann John Manley nbsp Deutsche Ausgabe der Atalantis 1713Mit dem fruhen 18 Jahrhundert festigt sich Delarivier Manleys Position als Autorin Sie gewann Parteiprotektion und schrieb bis zu ihrem Tode konsistent skandalos gegen die amtierenden Whigpolitiker an Zum bahnbrechenden Erfolg wurden ihre Secret Memoirs and Manners of Several Persons of Quality of Both Sexes from the New Atlantis an Island in the Mediterranean 1709 die allein eines nicht waren ein Bericht von der marchenhaften Insel Atalantis Die Autorin hechelt in den zwei Banden mehrere Dutzend Whigpolitiker in Novellen und kurzeren Statements durch allen voran John Churchill 1 Duke of Marlborough den amtierenden Generalissimus der britischen Landstreitkrafte im Spanischen Erbfolgekrieg Ihm hangt sie an uber die Maitresse Karls II bei Hofe Karriere gemacht zu haben sich dann jedoch dieser in einer kalten Intrige entledigt zu haben um ungeniert heiraten zu konnen Die Atalantis wurde ein sofortiger Markterfolg und die Autorin zum Verhor in Vorbereitung eines Verleumdungsprozesses einbestellt Sie habe nur einen Roman geschrieben lautete ihre beruhmt gewordene Ausflucht 6 Falls die amtierenden Whigs ihr nachweisen sollten dass die referierten Geschichten keine Erfindung seien so mussten sie dies riskieren Die offizielle Anklage unterblieb in der Folge Die Autorin setzte dem ersten einen zweiten Band nach an den sie im Sechsmonats Rhythmus noch die zwei Bande der Memoirs of Europe 1710 anschloss die eine neue Rahmenfiktion aufbauten zu Lebzeiten jedoch als Bande drei und vier der Atalantis gefuhrt wurden Manley erweiterte ihr Arbeitsfeld als Mitautorin des Examiners an dem auch Jonathan Swift schrieb Ihre autobiographischen Adventures of Rivella fanden eine unfreiwillige Inspiration Edmund Curll liess ihr unter der Hand die Information zukommen dass Charles Gildon ihm eine skandalose ihrer Person gewidmete Biographie angeboten habe Sie selbst hatte Teile ihrer Vergangenheit in der Atalantis 1709 uber die Geschichte der Delia offengelegt Uber das Buch das Gildon in Planung hatte lasst sich allenfalls vermuten dass es seiner vier Jahre spater erschienenen Abrechnung mit Daniel Defoe 7 womoglich gleichkam Delarivier Manley einigte sich mit Charles Gildon darauf binnen abgemachter Frist eine Autobiographie vorzulegen Die Adventures of Rivella machen sie zum Objekt der Begierde eines jungen Franzosen der nach England reist nur um mit ihr deren Romane er ins Franzosische ubersetzt las Sex zu haben Sir Charles Lovemore ein alterer zuruckgewiesener mannlicher Freund der Autorin bietet sich dem jungen Franzosen als erster Ansprechpartner und Fursprecher an Im Vorgesprach unternimmt er es die Autorin attraktiv zu machen so die Bitte des Franzosen Der Bericht rekapituliert alle gegen die Manley lautenden Skandale und stellt sie in ein besseres Licht Zwischen 1714 und 1720 erschienen die Atalantis und die Rivella in mehreren Auflagen im Verlauf derer die Autorin selbst ihr Pseudonym verliess und auf den Titelblattern zu Mrs Manley wurde der in ganz Europa bekannten Skandalautorin 1720 folgte noch in einer Bearbeitung William Painter Clarkes The Power of Love in Seven Novels Rezeption BearbeitenManley kampfte zeit ihres Lebens in mehreren personlichen Skandalen In einer finanziellen Angelegenheit uberwarf sie sich mit Richard Steele ihre eigene illegitime Ehe hing ihr mit dem Bigamie Vorwurf nach Konstruktiv ging sie mit dem Ruf um abstossend korpulent zu sein Ihre eigenen Fahigkeiten Liebesszenen auszugestalten boten hier das schriftstellerische Gegengewicht der Schonheit ihrer Seele Alexander Pope spottete noch 1714 daruber dass manche Dinge auf der Welt so lange wahren werden wie man die Atalantis lese 8 Bis in die 1730er erfuhren ihre Bucher neue Auflagen 9 Mitte des 18 Jahrhunderts setzte die schrittweise Revision ihrer Position ein Die wirtschaftliche Existenzform der politischen Skandalautorin wurde unstatthaft Diffamierungen ihrer Person und ihrer Bucher ziehen sich durch die raren Stellungnahmen die sich bis 1968 ihr widmeten Die letzte negative Stellungnahme erfolgte 1969 mit John J Richettis Popular Fiction before Richardson Narrative Patterns 1700 1739 Mit den 1970ern begann die nach wie vor aktuelle Erforschung ihrer Arbeiten Wegbereitend wurde die Werkausgabe die Patricia Koster 1974 als photomechanisches Reprint der Originalausgaben Fachbibliotheken vorlegte Rosalind Ballaster erganzt sie in den 1990ern mit einer neu gesetzten kommentierten Ausgabe der Atalantis die schliesslich als Penguin Taschenbuch erschien und die Manley zur Protofeministin erklarte Das Urteil war zu diesem Zeitpunkt von Janett Todd und Catharine Gallagher ahnlich gefallt Fidelis Morgan legte mit A Woman of No Character An Autobiography of Mrs Manley London 1986 die erste Zusammenziehung der bekannten biographischen Informationen vor 2001 entfiel mit der von Olaf Simons vorgelegten Sichtung des Corpus der von Manley verfassten und der sie imitierenden Atalantischen Romane die Secret History of Queen Zarah 1705 dem Werkkomplex 10 Zweifel an der Zuschreibung hatte bereits Patricia Koster in ihrer Ausgabe geaussert den Text jedoch beibehalten J Alan Downie riskierte 2004 die Mutmassung zur wahrscheinlichen Autorschaft Joseph Brownes 11 Forschungsstand ist heute dass Delarivier Manley auf dem Gebiet fiktionaler Prosa zwischen Aphra Behn und Daniel Defoe die wichtigste Autorin war Massgeblich war sie an der Etablierung weiblicher Verfasserschaft als wirtschaftlicher Existenzform auf dem englischen Markt beteiligt Anmerkungen Bearbeiten meist angegeben 1670 durfte das spateste mogliche Datum sein Delarivier Manley Secret Memoirs and Manners of Several Persons of Quality of Both Sexes From the New Atalantis vol 2 London J Morphew 1709 p 181 ff Siehe die Internet Ausgabe unter http www pierre marteau com Siehe http pierre marteau com Sir Roger Manley war der zweite Sohn Cornelius Manleys of Erbistock Einer seiner Bruder Sir Francis Manley teilte mit ihm die politische Position ein anderer John Manley war dagegen im Burgerkrieg Major in der Armee des Parlaments Wiedergegeben in ihrer Rivella 1714 S 113 www pierre marteau com The Life and Strange Surprizing Adventures of Mr D De F London J Roberts 1719 Siehe sein Rape of the Lock in Miscellaneous poems and translations By several hands London Bernard Lintott 1712 p 363 Die letzte Ausgabe ihrer Rivella wurde die erste postume von 1725 die siebte Auflage der Atalantis erschien 1736 London J Watson 1736 Olaf Simons Marteaus Europa oder Der Roman bevor er Literatur wurde Amsterdam Atlanta Rodopi 2001 p 173 179 218 246 J Alan Downie What if Delarivier Manley Did Not Write The Secret History of Queen Zarah The Library 2004 5 3 247 264 1 Werke BearbeitenLetters written by Mrs Manley 1696 The Lost Lover or The Jealous Husband 1696 a comedy The Royal Mischief 1696 a tragedy Almyna or the Arabian Vow 1707 a tragedy Secret Memoirs and Manners of Several Persons of Quality of Both Sexes from the new Atlantis an island in the Mediterranean 1709 a satire in which great liberties were taken with Whig notables Memoirs of Europe towards the Close of the Eighth Century Written by Eginardus 1710 The Adventures of Rivella or the History of the Author of The New Atalantis 1714 Delarivier Manley als Bearbeiterin von William Painter Clarke The Power of Love in Seven Novels London J Barber J Morphew 1720 Mitautorin in Jonathan Swifts Examiner Literatur BearbeitenPaul Bunyan Anderson Delariviere Manley s Prose Fiction Philological Quarterley 13 1934 p 168 88 Rosalind Ballaster Introduction to Manley Delariviere New Atalantis ed R Ballaster London 1992 p v xxi Paul Bunyan Anderson Mistress Delariviere Manley s Biography Modern Philology 33 1936 p 261 78 Gwendolyn Needham Mary de la Riviere Manley Tory Defender Huntington Library Quarterley 12 1948 49 p 255 89 Gwendolyn Needham Mrs Manley An Eighteenth Century Wife of Bath Huntington Library Quarterley 14 1950 51 p 259 85 Patricia Koster Delariviere Manley and the DNB A Cautionary Tale about Following Black Sheep with a Challenge to Cataloguers Eighteenth Century Live 3 1977 p 106 11 Fidelis Morgan A Woman of No Character An Autobiography of Mrs Manley London 1986 Dale Spender Eintrag in Mothers of the Novel 1986 Janet Todd Life after Sex The Fictional Autobiography of Delarivier Manley Women s Studies An Interdisciplinary Journal 15 1988 p 43 55 Janet Todd ed Manley Delarivier British Women Writers A Critical Reference Guide London Routledge 1989 436 440 Catharine Gallagher Political Crimes and Fictional Alibis The Case of Delarivier Manley Eighteenth Century Studies 23 1990 p 502 21 Olaf Simons Marteaus Europa oder Der Roman bevor er Literatur wurde Amsterdam Atlanta Rodopi 2001 p 173 179 218 246 Ros Ballaster Manley Delarivier c 1670 1724 Oxford Dictionary of National Biography Oxford University Press 2004 J Alan Downie What if Delarivier Manley Did Not Write The Secret History of Queen Zarah The Library 2004 5 3 247 264 2 Normdaten Person GND 118813781 lobid OGND AKS LCCN n83053245 VIAF 51755048 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Manley DelarivierALTERNATIVNAMEN Manley Delariviere Manley Delariviere Manley de la RiviereKURZBESCHREIBUNG englische AutorinGEBURTSDATUM um 1663GEBURTSORT JerseySTERBEDATUM 11 Juli 1724STERBEORT London Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Delarivier Manley amp oldid 219965296