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Unter Dekommodifizierung versteht man die Abkopplung Sozialer Sicherheit vom Arbeitsmarkt bzw die Verringerung der Marktabhangigkeit der Anbieter von Arbeit Selbstandigkeit Scheinselbstandige Arbeitnehmer unentgeltlich Tatige und Sozialleistungsempfanger Dekommodifizierung umfasst zum einen Eingriffe in den Arbeitsmarkt die der Arbeit den Charakter der Ware commodity auf deren Verkauf sich die materielle Existenz des Arbeitnehmers grundet nehmen sollen Zum anderen bedeutet ein hoher Dekommodifizierungsgrad eine weitgehende Entkopplung der Sozialleistungen von fruherer Erwerbstatigkeit wie sie zum Beispiel in einem Altersversorgungssystem mit steuerfinanzierten Grundrenten fur alle Einwohner verwirklicht wird Elementares Merkmal einer dekommodifizierten Altersversorgung ist zudem dass der Vermogensstamm eines personlichen Altersvorsorgevermogens unangetastet bleibt wenn der Vermogensinhaber im Verlauf seiner Erwerbsbiographie oder danach insolvent wird In Deutschland geniessen einen solchen allgemeinen Insolvenzschutz nur Beamte und Arbeitnehmer Deutsche Selbstandige geniessen ihn nur soweit sie gesetzliches oder freiwilliges Mitglied in einem berufsstandischen Versorgungswerk oder in der Kunstlersozialversicherung sind oder wenn sie einen Vertrag uber eine Rurup Rente ansparen bzw Leistungen daraus beziehen Siehe auch BearbeitenKommodifizierung WohlfahrtsstaatLiteratur BearbeitenGosta Esping Andersen Three Worlds of Welfare Capitalism Polity Press Cambridge 1990 ISBN 0 7456 0665 2 Christoph Hermann The Critique of Commodification Contours of a Post Capitalist Society Oxford University Press Oxford 2021 ISBN 9780197576755 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dekommodifizierung amp oldid 229964500