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De natura rerum ist eine naturwissenschaftliche Schrift die Beda Venerabilis Anfang des 8 Jahrhunderts in lateinischer Sprache erstellte Es werden Teilbereiche der Kosmologie die Erde und die Himmelskorper und eine Meteorologica im Sinne des Aristoteles behandelt Inhaltsverzeichnis 1 Quellen 2 Inhalt 2 1 Erde und Himmelskorper 2 2 Meteorologica 3 Weiterwirken und Uberlieferung 4 Textausgabe 5 Literatur 6 EinzelnachweiseQuellen BearbeitenWeite Teile der Schrift sind Umformulierungen und fast wortliche Exzerpte aus dem De natura rerum des Isidor von Sevilla und der Naturalis historia des Plinius des Alteren Wahrscheinlich sind dies seine einzigen Quellen 1 Die Angaben die er bei Plinius findet kurzt er stark da sonst der Rahmen seines Werkes gesprengt wurde So streicht er in 47 De circulis Terrae das hauptsachlich aus einer langen Liste von geographischen Begriffen besteht 2 etwa zwei Drittel der Namen Dass dabei Stadte wie Mailand und Rom wegfallen ist uberraschend Plinius wird im Werk nur einmal zitiert im Kapitel 14 sogar mit einer Leseempfehlung De quibus si plenius scire uelis lege Plinium Secundum ex quo et ista nos excerpsimusWenn du das umfassender wissen willst dann lese Plinius Secundus von dem wir das entnommen haben Die Kurzungen bei Isidor von Sevilla haben einen anderen Hintergrund Beda Venerabilis schatzt diesen nicht Es ist uberliefert dass er das Werk des Isidor von Sevilla gekurzt habe damit seine Schuler keine mendacia Unwahrheiten lesen 3 So hat Beda Venerabilis alle Zitate antiker Autoren gestrichen aber auch die zahlreichen Zitate von Kirchenvatern Dadurch verliert der Text viel an dichterischem Schmuck Deutlich wird das in Kapitel 8 Von den himmlischen Wassern Wahrend Isidor von Sevilla 14 Von den himmlischen Wassern den Kirchenvater Ambrosius von Mailand zitiert der erwagt ob diese in der Bibel erwahnten Wasser vorhanden sein konnen wegen der Gestalt des Himmels und der Hitze der Gestirne heisst es bei Beda Venerabilis knapp Diese Wasser sind da und dienen notigenfalls zur Sintflut Der Name Isidor von Sevilla wird in der ganzen Schrift nicht genannt Inhalt BearbeitenDen Anfang des Werkes bilden zwei Kapitel mit einer sprachlich uberhohten Schilderung des vierfaltigen Werkes Gottes und einer Darstellung der Genesis gemass der Bibel Mit dieser Einleitungssequenz stellt der Autor die Inhalte der christlichen Lehre uber das folgende vorchristliche Wissen und erreicht so eine theosophische Legitimation des ganzen Werkes 4 Die folgenden 49 Kapitel folgen weitgehend den Kapiteln 8 bis 46 der Schrift De natura rerum von Isidor von Sevilla Kapitel 3 bis 24 behandeln den Komplex Erde und Himmelskorper die restlichen bilden eine Meteorologica Erde und Himmelskorper Bearbeiten Es werden Themen behandelt wie die Beschaffenheit und Gestalt von Himmel und Erde der Zodiak die Planeten Grosse von Sonne und Mond Ursache von Sonnen und Mondfinsternis Beda Venerabilis folgt den Ausfuhrungen bei Isidor von Sevilla und erganzt im Bedarfsfall mit Exzerpten bei Plinius So greift er in Kapitel 14 Von den Apsiden der Planeten auf Plinius Naturalis Historia II 63 64 zuruck um den verwirrenden Lauf der Planeten zu beschreiben In Kapitel 20 findet sich ein Beleg dafur dass Beda Venerabilis selbst den Himmel beobachtet hat Nouissimam uero primamque lunam nullo alio in signo Ariete conspiciIm Fuhling habe ich das Neulicht des Mondes nur im Zeichen des Widders gesehen Meteorologica Bearbeiten Der zweite Teil ist eine Meteorologica im Sinne des Aristoteles eine Darstellung der Geschehnisse in dem der Gestirnsphare benachbarten Raum und Vorgange auf der Erde 5 Behandelt werden Blitz Donner Regenbogen Erdbeben die Gezeiten und vieles mehr Durch die Hinzuziehung der Exzerpte aus der Naturalis historia wird Isidor von Sevilla an wissenschaftlichem Gewicht ubertroffen In Kapitel 39 Uber die Gezeiten z B schildert Beda Venerabilis die Auswirkungen des Mondes auf den Verlauf von Ebbe und Flut exakt 6 wahrend Isidor von Sevilla den Mond nur im Ungefahren zusammen mit anderen Begrundungen nennt Weiterwirken und Uberlieferung BearbeitenDas Buch erreichte im Mittelalter ein hohes Ansehen wurde uber den ganzen Kontinent verbreitet und erst in der Zeit der Hochscholastik aus seiner fuhrenden Stellung verdrangt 7 Dies wird auch durch die uber 130 Handschriften die uberliefert sind belegt 1563 erschien bei Hervagius in Basel die erste gedruckte Fassung 1612 und 1688 Editionen in Koln 1843 eine Edition durch Giles in London und 1850 nahm Jacques Paul Migne das Werk in seine Patrologia Latina auf 8 Textausgabe BearbeitenCh W Jones Bedae Venerabilis Opera Turnholt Brepols 1975Literatur BearbeitenFranz Brunholzl Geschichte der lateinischen Literatur des Mittelalters Munchen 1975 Brigitte Englisch Die artes liberales im fruhen Mittelalter Stuttgart 1994 Ch W Jones Bedae Venerabilis Opera Pars I Opera didascalica Introduction Turnholt Brepols 1975 Paul Meyvaert Benedict Gregory Bede and Others London 1977 William H Stahl Roman Science Wisconsin 1962Einzelnachweise Bearbeiten William H Stahl Roman Science S 227 Plinius der Altere Naturalis historia VI 212 219 Paul Mayvaert Benedict Gregory Bede and Others S IX 68 Brigitte Englisch Die artes liberales im fruhen Mittelalter S 247 Aristoteles Meteorologie Uber die Welt A1 338 a25 339 a5 Plinius der Altere Naturalis historia II 212 216 Franz Brunholzl Geschichte der lateinischen Literatur des Mittelalters S 211 Ch W Jones Bedae Venerabilis Opera Pars I Introduction S 174 185 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title De natura rerum Beda Venerabilis amp oldid 213677483