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David Baumgardt 20 April 1890 in Erfurt 21 Juli 1963 in New York City war ein deutscher Philosoph Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Tatigkeit 2 Schriften 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben und Tatigkeit BearbeitenBaumgardt war ein Sohn des Kaufmanns Samuel Baumgardt 1856 1927 und seiner Frau Regine geb Harzfelder Nach dem Besuch des humanistischen Gymnasiums seiner Heimatstadt studierte er von 1908 bis 1914 Philosophie Physik Geschichte und Literaturgeschichte an den Universitaten Freiburg Wien Munchen Heidelberg und Berlin In Berlin gehorte er zum fruhexpressionistischen Neuen Club um Kurt Hiller Ausserdem unterhielt er freundschaftliche Beziehungen zu Georg Heym und Jacob van Hoddis Nach Unterbrechung seiner Studien durch die zwangsweise Teilnahme am Ersten Weltkrieg promovierte Baumgardt 1920 zum Dr phil Nach seiner Habilitation zum Privatdozenten im Jahr 1924 unterrichtete Baumgardt bis 1935 als Privatdozent 1924 1931 und dann 1932 1935 als ausserordentlicher Professor fur Philosophie an der Berliner Friedrich Wilhelms Universitat 1931 erhielt er einen Lehrauftrag fur Geschichte und Asthetik Zwischendurch war er Gastdozent an der Hochschule fur die Wissenschaft des Judentums Nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten wurde er 1935 auf Grundlage der Nurnberger Rassegesetze aufgrund seiner nach nationalsozialistischer Definition judischen Abstammung aus dem Universitatsdienst entlassen Er ging daraufhin noch im selben Jahr uber Spanien wo er kurz in Madrid lehrte in die Emigration nach Grossbritannien Dort unterrichtete er von 1935 bis 1939 als Gastdozent an der University of Birmingham Von den nationalsozialistischen Polizeiorganen wurde Baumgardt nach seiner Emigration als Staatsfeind eingestuft Im Fruhjahr 1940 setzte das Reichssicherheitshauptamt in Berlin ihn auf die Sonderfahndungsliste G B ein Verzeichnis von Personen die der NS Uberwachungsapparat als besonders gefahrlich oder wichtig ansah weshalb sie im Falle einer erfolgreichen Invasion und Besetzung der britischen Inseln durch die Wehrmacht von den Besatzungstruppen nachfolgenden Sonderkommandos der SS mit besonderer Prioritat ausfindig gemacht und verhaftet werden sollten 1 1939 kam er in die Vereinigten Staaten wo er zunachst an verschiedenen Colleges unterrichtete um schliesslich von 1941 bis 1954 als Berater Consultant fur den Bereich Philosophie und Politische Wissenschaft in der Kongressbibliothek in Washington D C zu arbeiten Von 1955 bis 1956 lehrte er Gastdozent fur Philosophie an der Columbia University in New York Daneben war er Mitarbeiter verschiedener Zeitschriften Baumgardt war Mitglied der American Philosophical Association und der International Academy of Human Rights Baumgardts Forschungsschwerpunkte waren die antike Philosophie und Ethik Baumgardts Nachlass wird heute vom amerikanischen Leo Baeck Institut verwahrt das auch ein Stipendium vergibt das Studenten die sich mit der Erforschung und Fortfuhrung seines Werkes befassen unterstutzen soll Schriften BearbeitenDas Moglichkeitsproblem der Kritik der reinen Vernunft der modernen Phanomenologie und der Gegenstandstheorie 1920 Nachdruck 1978 Franz v Baader und die philosophische Romantik 1927 Spinoza und Mendelssohn Reden und Aufsatze zu ihren Gedenktagen 1932 Der Kampf um den Lebenssinn unter Vorlaufern der modernen Ethik 1933 Bentham and the Ethics of Today 1952 Great Western Mystics and their Lasting Significance New York 1961 Die abendlandische Mystik 1963 Mystik und Wissenschaft ihr Ort im abendlandischen Denken 1963 Looking Back on a German University Career 1908 1933 In Leo Baeck Institute Year Book 10 1965 S 239 265 Jenseits von Machtmoral und Masochismus hedonistische Ethik als kritische Alternative 1977 Literatur BearbeitenWilhelm Kosch Lutz Hagestedt Deutsches Literatur Lexikon Das 20 Jahrhundert Biographisches Bibliographisches Handbuch Bd 2 Bauer Ose Bjornson S 32 Zee Levy David Baumgardt and Ethical Hedonism 1988 Ders David Baumgardt and his Jewish Studies in Gesher Nr 117 Jerusalem Fruhling 1988 S 89 102 Baumgardt David In Lexikon deutsch judischer Autoren Band 1 A Benc Hrsg vom Archiv Bibliographia Judaica Saur Munchen 1992 ISBN 3 598 22681 0 S 415 418 Einzelnachweise Bearbeiten Eintrag zu Baumgardt auf der Sonderfahndungsliste G B Normdaten Person GND 118890379 lobid OGND AKS LCCN n88010846 VIAF 12388249 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Baumgardt DavidKURZBESCHREIBUNG deutscher PhilosophGEBURTSDATUM 20 April 1890GEBURTSORT ErfurtSTERBEDATUM 21 Juli 1963STERBEORT New York City Abgerufen von https de wikipedia org w index php title David Baumgardt amp oldid 216094117