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Das wilde Leben ist ein deutscher Spielfilm aus dem Jahr 2007 von Regisseur Achim Bornhak der auch am Drehbuch von Olaf Kraemer mitgearbeitet hat Die Handlung ist den Erinnerungen von Uschi Obermaier frei nachempfunden 1 FilmTitel Das wilde LebenProduktionsland DeutschlandOriginalsprache DeutschErscheinungsjahr 2007Lange 114 MinutenAltersfreigabe FSK 12StabRegie Achim BornhakDrehbuch Olaf Kraemer Achim Bornhak Produktion Dietmar Guntsche Eberhard JunkersdorfMusik Alexander HackeKamera Benjamin DernbecherSchnitt Peter Przygodda Sebastian SchultzBesetzungNatalia Avelon Uschi Obermaier Matthias Schweighofer Rainer Langhans Milan Peschel Freiberg David Scheller Dieter Bockhorn Georg Friedrich Wieland Lurchi Vagts Friederike Kempter Sabine Victor Noren Mick Jagger Alexander Scheer Keith Richards Urs Rechn Norbert Grupe Der Klopfer Domenica Niehoff Kulturkritikerin Inga Busch Agentin Sebastian Stielke Journalist Heike Warmuth Barbara Julia Valet Kajol Teresa Rizos Kommunardin Petra Berndt Uschis Mutter Stefan Sieweke Partygast London Cyril Tuschi Fotograf Kommune 1 Oliver Bigalke Polizist Johannes Silberschneider Starfotograf Bernd Andreas Bittl Partygast Bockhorn Inhaltsverzeichnis 1 Filmhandlung 2 Hintergrund 3 Kritiken 4 Auszeichnungen 5 Weblinks 6 Literatur 7 EinzelnachweiseFilmhandlung BearbeitenDie junge Uschi Obermaier lebt in den 1960er Jahren mit Mutter und Stiefvater im Munchner Stadtteil Sendling Sie fuhlt sich vom spiessigen burgerlichen Leben erdruckt will aus diesem ausbrechen und etwas erleben In einer Diskothek wird sie von einem Fotografen der Jugendzeitschrift Twen entdeckt Als ihre Mutter freizugige Bilder von ihr als Fotomodell findet kommt es zu einem Streit mit den Eltern und sie lauft von zu Hause weg Uber die Mitglieder der Band Broselpilze kommt sie nach Berlin zur politisch motivierten Wohngemeinschaft Kommune 1 Dort beginnt sie eine Beziehung mit Rainer Langhans Dass es in der Kommune keine festen Bindungen geben soll sondern freie Liebe ohne dass man einem anderen Menschen gehort fuhrt zu Eifersuchtsszenen Von den anderen Mitgliedern der Kommune wird sie nicht ernst genommen da sie als unpolitisch gilt und in erster Linie nur etwas erleben will anstatt wie ihre Kommunarden das Land und die Politik verandern zu wollen Trotzdem ist sie es die es als APO Modell auf die Titelseiten der Medien schafft und deswegen als das Gesicht der Studentenbewegung gilt Bei einer Polizeirazzia wird eine Bombe gefunden Mitglieder der Kommune werden verhaftet Spater stellt sich heraus dass die Bombe von einem Agent Provocateur des Bundesamtes fur Verfassungsschutz in die Kommune eingeschleust worden war um diese in der Offentlichkeit zu diskreditieren und gegen sie vorgehen zu konnen Obermaier und Langhans werden 1968 von den Rolling Stones nach London eingeladen Mit Keith Richards und Mick Jagger beginnt Obermaier Affaren Es kommt daraufhin zum Streit mit Rainer Langhans und der Lebemensch Obermaier ist zunehmend genervt von der philosophisch nachdenklichen Lebensweise Langhans Sie verlasst die Berliner Kommune 1 und zieht nach Munchen 1973 sind Keith Richards und Mick Jagger in Munchen beide wollen sie treffen und kommen sich dabei ins Gehege Im selben Jahr lernt sie den Prinz vom Kiez genannten Dieter Bockhorn in Hamburg kennen und beginnt mit ihm eine Beziehung Nachdem Filmproduzent Carlo Ponti Obermaier im Film Rote Sonne gesehen hat ist er von ihr begeistert Ponti ladt sie nach Rom ein verspricht ihr einen Film mit Regisseur Michelangelo Antonioni und bietet ihr einen 10 Jahres Vertrag an Sie lehnt diesen jedoch ab da ihr ihre Freiheit wichtiger ist Nachdem Obermaier nach Hamburg zuruckgekehrt ist streitet sie sich mit Bockhorn und verlasst ihn Keith Richards holt sie in die USA und nimmt sie als Groupie mit auf Tour der Stones Bald aber langweilt sie das Tourleben und sie vermisst Bockhorn Sie kehrt nach Hamburg zuruck versohnt sich mit ihm und beide brechen in einem zum Wohnmobil umgebauten Reisebus zu einer Weltreise auf Auf dem Hippie trail Richtung Asien gelangen sie 1974 nach Pakistan 1975 nehmen beide in Indien an einer symbolischen Hochzeit teil Bei Uschi wird eine Schwangerschaft festgestellt doch sie verliert ihr ungeborenes Kind schon kurze Zeit spater 1983 sind die beiden in Mexiko unterwegs wo sie Keith Richards treffen Bockhorn ist eifersuchtig Richards erklart Obermaier aber dass er hier ist da er in den nachsten Tagen in Mexiko heiraten wird Als Bockhorn einige Tage spater bei einer Fahrt alleine auf dem Motorrad mit einem Lkw zusammenstosst und stirbt bleibt unklar ob es Selbstmord war oder ein Unfall Der Film endet mit der Anfangsszene in der Bockhorns Leichnam auf einem Floss ins Meer treibt Vor dem Abspann wird ein Text eingeblendet aus dem hervorgeht dass Uschi Obermaier heute als Schmuckdesignerin im kalifornischen Topanga Canyon lebt Hintergrund BearbeitenOlaf Kraemer hat mit Uschi Obermaier die Biografie High Times Mein wildes Leben 2 2006 geschrieben Das wilde Leben ist wiederum auch Titel ihrer ersten Biografie von 1994 Filmproduktionsgesellschaft ist die in Munchen ansassige Neue Bioskop Germany der Verleih ist Warner Brothers der DVD Vertrieb liegt bei Warner Home Video Die Dreharbeiten dauerten 45 Tage und fanden in Munchen Berlin und Hamburg sowie an verschiedenen Orten in Indien statt Die Urauffuhrung fand am 24 Januar 2007 in Munchen statt Kinostart in Deutschland war der 1 Februar 2007 Im englischsprachigen Ausland wurde der Film unter dem Titel Eight Miles High veroffentlicht Regisseur Achim Bornhaks Diplomfilm Marianengraben wurde fur die Student Academy Awards nominiert 3 Das wilde Leben ist sein erster langer Kinofilm Die Rolle von Uschis Stiefvater spielte der ehemalige Munchner Szene Wirt Michael Michi Beck der aufgrund einer spektakularen Insolvenz seiner Betriebe und der nachfolgenden Flucht vor der deutschen Strafverfolgung nach Manila Schlagzeilen machte 4 Im Abspann wird er Michi Manila Beck genannt Er starb 2009 durch Suizid 5 Ursprunglich wollte auch Rainer Langhans seine Version jener Jahre bei der Produktionsfirma Senator Film verfilmen lassen doch waren die Verantwortlichen der Ansicht dass der Markt keine zwei Filme zum selben Thema vertrage Langhans verkaufte seine Rechte fur 15 000 Euro und ausserte spater seine Unzufriedenheit uber den Film Fur die Musik zum Film sang Hauptdarstellerin Natalia Avelon mit HIM Sanger Ville Valo eine Neufassung des Klassikers Summer Wine von Nancy Sinatra und Lee Hazlewood ein Der Titel erreichte sowohl in Deutschland als auch der Schweiz Platz 2 in Osterreich Platz 4 und in Finnland dem Heimatland Valos Platz 1 6 Kritiken BearbeitenKritiker vermerkten die ausserliche Ahnlichkeit der Darsteller mit den dargestellten Personen 7 Natalia Avelon konne mit der echten Obermaier mithalten und bekomme deren Munchner Akzent gut hin 8 sie sei ansehnlich 9 oder attraktiv doch das erfreulichste Ereignis dieses Films namlich das Nachspielen des Obermaierschen Exhibitionismus durch Avelon verliere leider schnell an Wirkung 10 Sie verkorpere Obermaier eher als sie zu spielen und habe kaum echte Ausstrahlung jenseits ihrer Korperlichkeit 11 Eine sehr gute Besetzung sei sie lediglich hinsichtlich ihres Busens 12 und verwechsle Nacktheit mit Freiheit 13 Die Kritiker bemangelten auch die Wiedergabe der Rolling Stones 11 13 Kontrare Urteile fielen allerdings ob der Keith Richards Darsteller Alexander Scheer glucklos agiere 10 oder die grosste Uberraschung des Films sei 14 Lobende Erwahnungen galten Matthias Schweighofer 10 11 13 es gab aber auch den Hinweis dass er fur Rainer Langhans zu muskulos wirke 12 Der Film sei von seiner Art her einfach 7 13 Manches uber die 1960er Jahre werde uberdeutlich ausgesprochen und wirke belehrend 7 9 was aber notwendig sei bei einem Zielpublikum das den geschichtlichen Hintergrund noch nicht kenne 7 Die Erzahlung hake der Reihe nach Obermaiers Lebensstationen ab 8 10 11 13 In der Welt hiess es der Film begegne der damaligen Zeit mit viel Liebe und mit Sinn furs Groteske 14 Andere Kritiker meinten jedoch er habe nichts zu erzahlen 8 sei desinteressiert 9 13 erfasse die Zeit nicht 11 und zeige kein Bewusstsein fur den Hintergrund von Politik Jugendbewegung und Gegenkultur 13 Politik spiele die geringste Rolle 10 und werde auf Personen reduziert die Macher hatten nicht vertieft uber den Stoff nachgedacht 12 Die damalige Wirkung Obermaiers und ihre Stellung als Ikone kamen zu kurz sie war die Botschaft sie transportierte keine 7 Es bleibe nur ein aufgekratzter Film auf der Suche nach Coolness 10 Allzu ruhig und leblos fanden einige Kritiker den Film 8 10 ohne Phantasie und ohne Sprache 8 Sie nannten ihn eine oberflachliche Ausstattungsorgie 13 einen blossen bunte n Bilderbogen mit einer langweiligen nicht selten biederen ja peinlichen Touristenasthetik 11 Es fehle eine Dramaturgie und Spannung 7 11 12 eine Konzentration auf ein Thema Entschlossenheit hinsichtlich Genre 9 Erst in der zweiten Halfte und damit zu spat finde der Film einen Rhythmus F A Z 8 Unverstandnis weckte die Tatsache dass die Mitwirkung Obermaiers im Spielfilm Rote Sonne 1969 in Das wilde Leben gar nicht vorkommt 10 13 und teils erfolgte die Empfehlung sich lieber den Klassiker anzusehen 7 Diesem sei gelungen was Das wilde Leben nicht schaffe sich auf die Figuren einzulassen ohne sich ihnen aufzudrangen 9 Positiv wertende KritikenDie WeltMatthias Heine Liebevolles Zeitportrat mit Sinn furs Groteske guter Keith Richards Darsteller 14 Gemischte KritikenFrankfurter Allgemeine Z Michael Althen Lob fur Darsteller Avelon und Scheller Film leblos hat nichts mitzuteilen sprachlos 8 Uberwiegend negativ wertende Kritikenepd FilmDietrich Kuhlbrodt Optisch authentisch nachgestellt oft uberdeutlich und belehrend lahm vermittle Obermaiers damalige Aura nicht 7 Negativ wertende Kritikenfilm dienstUlrich Kriest Oberflachliches Faktenabhaken kein Gespur zum politischen und kulturellen Hintergrund 13 Frankfurter RundschauDaniel Kothenschulte Schweighofer einfuhlsam Film mochtegern cool und in Nachahmung erschopfend Avelon bald langweilig Langen wichtiger Lebensabschnitt fehlt Politik nur am Rande 10 Spiegel OnlineReinhard Mohr Totalschaden Dramaturgie und Zeitbezug fehlen langweilig vorhersehbar nicht ergreifend peinliche Asthetik platte Figuren ausser Schweighofer 11 Suddeutsche ZeitungFritz Gottler Desinteressiert unfokussiert hilflos blosse Bebilderung der Zeit 9 Der TagesspiegelHarald Martenstein Nur Nacktheit und viel Busen unterentwickeltes Drehbuch ohne Spannung Schauspieler nicht uberzeugend 12 Auszeichnungen BearbeitenBei der Verleihung des Deutschen Filmpreises 2008 war der Film in den Kategorien Bestes Kostumbild und Bestes Szenenbild nominiert Matthias Schweighofer gewann den Undine Award 2007 als Bester jugendlicher Hauptdarsteller in einem Kinospielfilm Die Deutsche Film und Medienbewertung FBW in Wiesbaden verlieh dem Film das Pradikat besonders wertvoll Weblinks BearbeitenDas wilde Leben in der Internet Movie Database englisch Offizielle Internetseite zum Film Das wilde Leben in der Online FilmdatenbankLiteratur BearbeitenDietmar Guntsche Ein wildes Leben Erfahrungen und Einsichten eines deutschen Filmproduzenten In Thorsten Hennig Thurau Victor Henning Hg Guru Talk Die deutsche Filmindustrie im 21 Jahrhundert Marburg Schuren Verlag 2009 S 64 76 ISBN 978 3 89472 678 2 Volltext PDF 3 2 MB Einzelnachweise Bearbeiten Text am Anfang des Films Die Handlung dieses Films ist den Erinnerungen von Uschi Obermaier frei nachempfunden Uschi Obermaier Olaf Kraemer High Times Mein wildes Leben Heyne Munchen 2006 ISBN 3 453 13010 3 http ooo films com Pleitewirt Michael Beck Big in Manila Munchen amp Region sueddeutsche de Tod in Manila Michael Beck erwacht nicht mehr aus Koma Munchen amp Region sueddeutsche de Chartquellen Deutschland Memento des Originals vom 4 Marz 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www musicline de Osterreich Schweiz Finnland a b c d e f g h Dietrich Kuhlbrodt Das wilde Leben In epd Film Nr 2 2007 S 39 a b c d e f g Michael Althen Nichts gegen Uschi In Frankfurter Allgemeine Zeitung 3 Februar 2007 S 35 a b c d e f Fritz Gottler Uschi ein Puppenheim In Suddeutsche Zeitung 1 Februar 2007 S 14 a b c d e f g h i Daniel Kothenschulte Nix wie weg In Frankfurter Rundschau 1 Februar 2007 S 17 a b c d e f g h Reinhard Mohr Boxenluder der Revolution In Spiegel Online 25 Januar 2007 a b c d e Harald Martenstein Das deutsche Blusenwunder In Der Tagesspiegel 1 Februar 2007 a b c d e f g h i j Ulrich Kriest Das wilde Leben In film dienst Nr 3 2007 a b c Matthias Heine In der Welt der F Wort Sager In Die Welt 1 Februar 2007 S 29 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Das wilde Leben amp oldid 201919513