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Das Pfennig Magazin herausgegeben in Gemeinschaft mit der Gesellschaft zur Verbreitung gemeinnutziger Kenntnisse war die erste wochentlich erscheinende deutsche Zeitschrift die fur die Vermittlung von popularwissenschaftlichen insbesondere medizinisch naturkundlicher Erkenntnisse auf die Verbindung von Text und Bild setzte Moglich wurde dies durch die Entwicklung des Holzstichs der im Vergleich zum bis dahin fur die Vervielfaltigung von Abbildungen benutzten Kupferstichs weniger aufwendig in der Herstellung und fur hohe Auflagen besser geeignet war Eine Ausgabe des Pfennig MagazinsDas Pfennig Magazin erschien wochentlich vom 4 Mai 1833 bis 1855 mit einer Auflage von bis zu 100 000 Exemplaren z B im Jahr 1847 Die Hefte umfassten jeweils acht Seiten im Quartformat die mit bis zu sechs Holzstichen illustriert waren In Nr 1 des Pfennig Magazins heisst es Die Verbreitung nutzlicher Kenntnisse ist das schonste Geschenk das man seinem Jahrhundert machen kann Die redaktionelle Leitung hatte bis 1834 der Buchhandler und spatere Verleger Johann Jakob Weber der ab 1843 mit der Illustrierten Zeitung die erste grossformatige wochentliche Bilder Zeitschrift in Deutschland herausgab 1 Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund und Entwicklung 2 Literatur 3 Einzelnachweise 4 WeblinksHintergrund und Entwicklung BearbeitenDie Pfennig Magazine gelten als Vorlaufer der Illustrierten Typisch fur diese Magazine war die Vermittlung popularwissenschaftlicher Themen durch die Verbindung von Text und Bild Das erste Magazin dieser Art war das seit 1832 in England erscheinende Penny Magazine das sich die Verbreitung nutzlicher Kenntnisse zu einem fur die Mittelschicht und die Arbeiterschaft erschwinglichen Preis zum Ziel gesetzt hatte Der grosse Erfolg dieses Konzepts bereits Ende 1832 wurde eine Auflage von 200 000 Exemplaren erreicht fuhrte dazu dass auch in anderen Landern wie in Frankreich mit dem Le Magasin pittoresque vergleichbare Publikationen verlegt wurden Martin Bossange der Pariser Verleger des Magasin pittoresque veranlasste uber seine Leipziger Filialbuchhandlung die Herausgabe einer deutschen Ausgabe Das Pfennig Magazin erschien zum ersten Mal im Mai 1833 unter der redaktionellen Leitung von Johann Jakob Weber 2 Als bereits nach kurzer Zeit der Verleger Friedrich Arnold Brockhaus die Zeitschrift ubernahm machte sich Weber mit einem eigenen Verlag selbststandig Im deutschsprachigen Raum loste das Pfennig Magazin die von Martin Pansa in Breslau bzw Leipzig begrundete Tradition der Gesundheits Katechismen ab 3 Das Pressewesen im Deutschen Bund war in den 1830er Jahren presserechtlich einengend bestimmt Alle Schriften bis zu 20 Druckbogen unterlagen einer Zensur und Stempelsteuer die zum Ziel hatte die Erorterung politischer Angelegenheiten auf das geringste Mass zu beschranken Die Beschrankung der deutschen Pfennig Magazine auf die knapp gehaltene Vermittlung von ethnologischen archaologischen kunstgeschichtlichen sowie geistes technik und naturwissenschaftlichen Themen lag folglich nicht in einem volkserzieherischen Konzept sondern die Steuerabgabe zwang zur inhaltlichen Reduzierung auf nicht aktuelle und nicht politische Beitrage der Blatter 4 Mit dem Aufkommen der illustrierten Zeitschriften in den 1840er Jahren musste sich das Pfennig Magazin den veranderten Leserbedurfnissen anpassen und erschien in der Januarausgabe 1843 mit dem Untertitel fur Belehrung und Unterhaltung Wir glauben dem Zweck unseres Magazins gemeinnutzige Kenntnisse zu verbreiten dahingehend erweitern zu mussen dass dies nicht mehr wie bisher blos in der Form der Belehrung sondern so weit es moglich ist auch in der Form der Unterhaltung geschehe 5 Das konkurrierende 1853 begrundete Magazin Die Gartenlaube loste 1855 das Pfennig Magazin endgultig ab Literatur BearbeitenGundolf Keil Rezension zu Florian Mildenberger Medizinische Belehrung fur das Burgertum Medikale Kulturen in der Zeitschrift Die Gartenlaube 1853 1944 Franz Steiner Stuttgart 2012 Medizin Gesellschaft und Geschichte Beiheft 45 ISBN 978 3 515 10232 2 In Medizinhistorische Mitteilungen Zeitschrift fur Wissenschaftsgeschichte und Fachprosaforschung Band 34 2015 2016 S 306 313 hier S 308 f Christiane Schwab Die Welt im Journal Das Pfennig Magazin fur Verbreitung gemeinnutziger Kenntnisse 1833 1855 als populares Wissensformat In Historische Anthropologie Bd 28 2020 2 S 185 206 Einzelnachweise Bearbeiten Bernd Weise Aktuelle Nachrichtenbilder Nach Photographien in Charles Grivel u a Hrsg Die Eroberung der Bilder Photographie in Buch und Presse 1816 1914 Munchen 2003 S 66 Bernd Weise Aktuelle Nachrichtenbilder Nach Photographien in Charles Grivel u a Hrsg Die Eroberung der Bilder Photographie in Buch und Presse 1816 1914 Munchen 2003 S 63 Gundolf Keil Die Gesundheitskatechismen des Breslauer Stadtarztes Martin Pansa 1580 1626 In Klaus Garber Kulturgeschichte Schlesiens in der Fruhen Neuzeit 2 Bande Tubingen 2005 Band 1 S 287 319 Bernd Weise Aktuelle Nachrichtenbilder Nach Photographien in Charles Grivel u a Hrsg Die Eroberung der Bilder Photographie in Buch und Presse 1816 1914 Munchen 2003 S 65 Bernd Weise Aktuelle Nachrichtenbilder Nach Photographien in Charles Grivel u a Hrsg Die Eroberung der Bilder Photographie in Buch und Presse 1816 1914 Munchen 2003 S 64 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Das Pfennig Magazin Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Das Pfennig Magazin Quellen und Volltexte Projekt bei ngiyaw eBooks Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Das Pfennig Magazin amp oldid 220983589