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Das Abenteuer des Miguel Littin Illegal in Chile span Originaltitel La aventura de Miguel Littin clandestino en Chile ist eine Reportage von Gabriel Garcia Marquez uber den sechswochigen illegalen Aufenthalt des Filmemachers Miguel Littin in Chile im Fruhjahr 1985 und die geheimen Dreharbeiten zu einem Dokumentarfilm uber den Zustand des Landes wahrend der Pinochet Diktatur Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 2 Entstehung 3 Stil 4 QuelleInhalt BearbeitenMiguel Littin chilenischer Filmemacher und Allende Anhanger flieht mit seiner Familie unmittelbar nach der Machtubernahme durch Augusto Pinochet ins Ausland Er lebt in Spanien und Mexiko und dreht weiter Filme Ab Herbst 1984 plant er seine Ruckkehr nach Chile Er nimmt Kontakt zu Widerstandsorganisationen auf und stellt drei Filmteams zusammen ein niederlandisches ein franzosisches und ein italienisches Die Teams beantragen unter verschiedenen Vorwanden Drehgenehmigungen und drehen Anfang 1985 in verschiedenen Regionen Chiles Aus Sicherheitsgrunden wissen die Teams nichts voneinander und nur der Leiter jedes Teams kennt den wahren Grund fur die Dreharbeiten Littin veranderte sein Aussehen seinen Gang seinen Akzent und nimmt die falsche Identitat eines uruguayischen Werbefachmanns an Die ausserliche Tarnung war so gut dass er spater selbst von seiner Mutter zunachst nicht erkannt werden sollte Sein Verhalten zu andern fiel Littin jedoch schwer und er glitt manchmal in seine alte Identitat zuruck Mit einer ebenfalls falschen Ehefrau die organisatorische Aufgaben des Projekts ubernahm reiste er den Filmteams nach Er leitete zunachst in der Hauptstadt Santiago de Chile die Arbeit des italienischen Teams und koordinierte das gesamte Unternehmen Chilenische Widerstandskampfer stellen weitere sechs Teams zusammen um das Projekt zu unterstutzen Littin liess sich auch selbst filmen damit seine Anwesenheit spater nicht von der Regierung dementiert werden konnte Wegen der allgegenwartigen Geheimpolizei und der nachtlichen Ausgangssperre waren die Dreharbeiten eine logistische Herausforderung Littin wechselte alle paar Tage das Hotel nahm bei Fahrten innerhalb der Stadt nacheinander mehrere Taxis in verschiedene Richtungen und wurde fur langere Strecken von Mitarbeitern in immer anderen Mietwagen abgeholt Als die Uberwachung zunahm und eine Verhaftung drohte inszenierte er mit Hilfe einer befreundeten Journalistin seine Ausreise und gleichzeitige Enttarnung Kurze Zeit spater reiste er 1000 km entfernt wieder ein Littin wollte unter anderem die Stimmung im Land widerspiegeln So drehte er auch in den Armenvierteln der grossen Stadte und interviewte die Bewohner uber deren Haltung zur Militarregierung und zum ermordeten fruheren Prasidenten Salvador Allende Weitere Drehorte waren z B die Bergwerksregion um Concepcion Allendes Geburtsort Valparaiso oder das Haus Pablo Nerudas in dem Dorf Isla Negra Ausserdem war ein Interview mit einem General geplant der angeblich uber die Zustande innerhalb des Militarapparats berichten will Littin wird aber immer wieder hingehalten und letztendlich kommt der Kontakt nicht zustande Die uber 32 000 m Filmmaterial wurde nach und nach zu Littins echter Ehefrau nach Madrid geschmuggelt und nach seiner Ruckkehr dort geschnitten Das Ergebnis waren ein vierstundiger Fernsehfilm und eine zweistundige Kinoversion Neben dem Fortgang der Dreharbeiten und den personlichen Eindrucken Littins von seinem Heimatland beschreibt die Reportage in einem zweiten Handlungsstrang ruckblickartig die Situation Chiles unter Allende und die Ereignisse des Jahres 1973 also den Militarputsch die Machtubernahme Pinochets und den Mord an Allende Dies wird mit Littins personlichem Schicksal seiner Emigration und dem Verbot der Ruckkehr verbunden Entstehung BearbeitenNach Littins Ruckkehr nach Madrid erzahlte er Marquez von seinem Unternehmen Dieser erkannte das Potential der Geschichte und interviewte Littin fast eine Woche lang Aus den entstandenen 18 Stunden Tonbandaufzeichnungen erarbeitete er eine Reportage Bestimmte Namen und Umstande veranderte er dabei um die entsprechenden Personen zu schutzen Die Erstveroffentlichung war 1986 in Deutschland kam das Buch 1987 ubersetzt von Ulli Langenbrinck bei Kiepenheuer amp Witsch heraus Stil BearbeitenMarquez war um inhaltliche und stilistische Authentizitat bemuht Er behielt die Ich Perspektive Littins bei und versuchte auch dessen Tonfall zu erhalten Auch enthalt der Text subjektive Einschatzungen und Bewertungen Littins die Marquez nicht zugunsten grosserer Neutralitat tilgte Somit bewegt sich der Text zwischen Reportage und personlichem Erlebnisbericht Quelle BearbeitenGabriel Garcia Marquez Das Abenteuer des Miguel Littin Illegal in Chile Aus dem Spanischen von Ulli Langenbrinck Frankfurt M Fischer Taschenbuch Verlag 2004 Normdaten Werk GND 4210465 8 lobid OGND AKS VIAF 309280956 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Das Abenteuer des Miguel Littin amp oldid 233916755