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Daniel Lindtmayer auch Lindtmeyer 1552 in Schaffhausen 1606 1607 in der Innerschweiz war ein Schweizer Zeichner Radierer Holzschneider und Tafel Fassaden und Glasmaler Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDaniel Lindtmayer wurde als Sohn des Glasmalers Felix Lindtmayer der Jungere und seiner Frau Anna Sattler in Schaffhausen geboren Seine Taufe fand am 24 April 1552 statt Die Ehe seiner Eltern war zerruttet und von Gewalt gepragt Daniel Lindtmayers Charakter ist als labil und unruhig uberliefert 1 In welcher Werkstatt Schaffhausens er das Malerhandwerk erlernte ist unbekannt Einflusse von Tobias Stimmer auf seine kunstlerische Entwicklung werden jedoch angenommen Um 1574 war Lindtmayer auf Gesellenwanderschaft in Basel und lernte die Holbeinschule kennen 2 1576 77 hielt sich Lindtmayer in der Ostschweiz auf unter anderem in Feldkirch wo er die Tochter des Malers Moritz Frosch heiratete Aus dieser Ehe gingen sieben oder acht Kinder hervor von denen keines das Kindesalter uberlebte 3 1 1577 kehrte Lindtmayer nach Schaffhausen zuruck Er betatigte sich jedoch im Gegensatz zur Tradition seiner Familie kaum selbst als Glasmaler sondern zeichnete Risse Entwurfe fur Kabinett und Wappenscheiben und arbeitete als Flachmaler 1588 gehorte er der Kommission fur eine neue Handwerksordnung der Maler und Glasmaler an Im gleichen Jahr ehelichte er Beatrix Rueger Witwe des Glasmalers Werner Kubler der Altere 1555 86 7 und Schwester des Chronisten Johann Jakob Rueger die ihn fortan bei seiner Arbeit unterstutzte Neben drei leiblichen Kindern gehorte Stiefsohn Werner Kubler der Jungere 1582 1621 zur Familie der bei Lindtmayer in die Lehre ging und spater als Glasmaler von Wappenscheiben fur Schweizer Stadte bekannt wurde Aus der Familie Lindtmayer sind jedoch keine weiteren Glasmaler nach Daniel uberliefert 3 1595 arbeitete Lindtmayer am Bodensee wo er Mahnschreiben vom Rat von Schaffhausen erhielt da er seine zuruckgebliebene Familie finanziell nicht unterstutzte und diese von offentlichen Geldern lebte 3 Auf Grund seiner Verwicklung in eine Messerstecherei wurde er in Konstanz verhaftet und in seine Heimatstadt zuruckgebracht 1 Im Jahr darauf verliess er Schaffhausen endgultig Er hielt sich in der Innerschweiz auf unter anderem in Luzern 1601 wurde ihm in Luzern das Flachmalen verboten und die Glasmalerei durfte er nur noch als Geselle in anerkannten Werkstatten betreiben Vermutlich verliess er deswegen die Stadt Sein letzter signierter Scheibenriss ist mit 1603 datiert Als spatestes Todesjahr wird 1607 angenommen da die Rudenzunft von Schaffhausen zu dieser Zeit seine Schulden verloren gab 1 Werk Bearbeiten nbsp Daniel Lindtmayer d J Tiba spielender Hirte Federzeichnung 1601 Lindtmayers Werk lasst sich der Spatrenaissance zuordnen Von ihm sind ca 370 Zeichnungen erhalten geblieben ein grosser Teil davon Scheibenrisse insbesondere Entwurfe fur Wappenscheiben Hinzu kommen vereinzelte Radierungen Fassadenentwurfe Portrats und Buchholzschnitte 3 Lindtmayer malte zudem einige kleine Olgemalde und Aquarellbilder Wenig bekannt aber zumindest fur die Totentanzforschung von besonderer Bedeutung ist die Totentanzfolge von 48 Rundbildern im Durchmesser von 118 mm die er 1592 auf 24 Vorder und Ruckseiten eines Zeichenheftes ausgefuhrt hat Alle Zeichnungen sind datiert und signiert mit DLM fur Daniel Lindt Mayer Diese Signatur hat der Kunstler gewahlt um eine Verwechslung mit den Arbeiten seines alteren Kollegen Daniel Lang zu vermeiden der bereits mit DL signierte Es wird vermutet dass es sich nicht um Entwurfe zu Gemalden sondern eher um Entwurfe zu Scheibenrissen handelt Das Zeichenheft mit den Originalen wird heute in der Universitatsbibliothek Gottingen aufbewahrt 4 In der Sammlung des Museums Allerheiligen befinden sich zwei Glasgemalde sowie weitere zwei die ihm zugeschrieben werden Eines seiner Gemalde heisst Abrahams Opfer und stammt aus dem Jahr 1572 Viele Glasgemalde wurden nach Lindtmayers Entwurfen von anderen Malern angefertigt Literatur BearbeitenBaschlin Lindtmayer Daniel In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 18 Duncker amp Humblot Leipzig 1883 S 708 Tapan Bhattacharya Daniel Lindtmayer In Historisches Lexikon der Schweiz Tilman Falk Lindtmayer Daniel der Jungere In Neue Deutsche Biographie NDB Band 14 Duncker amp Humblot Berlin 1985 ISBN 3 428 00195 8 S 618 f Digitalisat Hans Steiner Daniel Lindtmayer In Schaffhauser Beitrage zur Geschichte Biographien Band IV 58 Jg 1981 S 139 148 PDF 108 kB Otto Stiefel Die Glasgemalde des Museums zu Allerheiligen in Schaffhausen In Schaffhauser Allerheiligen Bucherei Nr 6 Hrsg Museumsverein Schaffhausen mit Unterstutzung des Regierungsrates des Stadtrates und der Peyerschen Tobias Stimmer Stiftung um 1980 Friedrich Thone Daniel Lindtmayer 1552 1606 07 Die Schaffhauser Kunstlerfamilie Lindtmayer Zurich Munchen 1975 Weblinks BearbeitenMaria Becker Lindtmayer Daniel der Jungere II In Sikart Publikationen von und uber Daniel Lindtmayer im Katalog Helveticat der Schweizerischen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten a b c d Hans Steiner Daniel Lindtmayer In Schaffhauser Beitrage zur Geschichte Biographien Band IV 58 Jg 1981 S 139 148 PDF 108 kB Otto Stiefel Die Glasgemalde des Museums zu Allerheiligen in Schaffhausen S 4 a b c d NDB Tilman Falk S 618 619 Hans Georg Wehrens Der Totentanz im alemannischen Sprachraum Muos ich doch dran und weis nit wan Schnell amp Steiner Regensburg 2012 ISBN 978 3 7954 2563 0 S 180f Normdaten Person GND 118573268 lobid OGND AKS LCCN n79044685 VIAF 40170535 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lindtmayer DanielALTERNATIVNAMEN Lindtmayer Daniel der Jungere Lindtmeyer DanielKURZBESCHREIBUNG Schweizer Zeichner und MalerGEBURTSDATUM getauft 24 April 1552GEBURTSORT SchaffhausenSTERBEDATUM 1606 oder 1607STERBEORT Innerschweiz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Daniel Lindtmayer amp oldid 233859764