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Daslydzi Tepe auch als Geoksjur Tepe 8 bezeichnet war ein Ruinenhugel in der Oase Goksuyri russisch Gyoksyur Gjoksjur in Turkmenistan Die dortige Siedlung datiert ins vierte Jahrtausend v Chr und wurde von 1957 bis 1958 vollstandig ausgegraben In den 1950er Jahren startete die Sowjetunion ein umfangreiches archaologisches Forschungsprogramm in dessen Verlauf viele Fundstatten vor allem in Zentralasien untersucht wurden In der Goksuyri Oase wurden neun Fundorte identifiziert die von 1 bis nach 9 durchnummeriert wurden zum Teil aber auch eigene Namen hatten Geoksjur Tepe 8 ist die einzige dieser neun Ausgrabungsstatten die vollkommen untersucht wurde Der einstige Ruinenhugel war etwa 2 m hoch und 45 38 m gross Es konnten drei Besiedlungsschichten ausgegraben werden Die oberste Schicht war nicht gut erhalten Es fanden sich funf Hauser und diverse Mauern die die Hauser verbanden und dadurch mehrere Gruppen bildeten Im Nordteil der Siedlung gab es Belege fur Keramikherstellung Die darunter liegende Schicht war in einem besseren Zustand Es wurden 18 Hauser gefunden die vier Komplexe bildeten Im Osten der Siedlung stand der anscheinend wichtigste Komplex der aus sechs Hausern und einen Hof bestand Haus 1 war das grosste in diesem Komplex Die Wande hatten einen grunlichen Verputz Der Boden war aus Estrich gebildet wobei mehrere Schichten unterschieden werden konnten Im Haus stand ein Ofen Im Norden gab es zwei kleinere Raume an deren Nordwand eine Bank stand Die unterste Bauschicht bestand aus mindestens 19 Hausern die sich zu sechs bis acht Komplexen gruppierten Zu jedem Haus scheinen ein Hof und ein Herd gehort zu haben Die Ausgraber vermuteten dass in jedem Haus eine Kernfamilie wohnte Das wichtigste Fundgut war die Keramik die in allen drei Schichten sehr ahnlich war Ein Teil der Keramik ist bemalt und zeigt eine dunkle braune oder rote Bemalung auf einem hellen Untergrund Die Bemalung zeigt meist einfache geometrische Motive Bei den bemalten Gefassen handelt es sich in der Regel um Topfe Vorratsgefasse Tassen und Schalen Daneben gab es auch undekorierte Topferwaren bei denen es sich vor allem um Vorratsgefasse Topfe und Napfe handelte Neben der Keramik fanden sich zwei Frauenstatuen in Ton eine von ihnen nur als Fragment Es gab auch etwa 15 Figuren von Tieren die Ziegenbocke oder Stiere darstellten Tierknochen belegen Rinder Kleinvieh und Hunde Die Ausgraber unterschieden drei Kulturstufen anhand der oftmals reich bemalten Keramik in der Goksuyri Oase die Daslydzi Stufe die Jalangac Stufe und die Geoskjur Stufe Diese Stufeneinteilung wurde nicht in allen Teilen der Forschung ubernommen Ein Teil der Forschung bezeichnet diese Kulturstufen dagegen als Namazga I bis III 1 Die alteste Daslydzi Stufe ist nach diesem Fundort benannt und entspricht der Namazga I Stufe Daslydzi Tepe gehort zu den altesten Siedlungen der Goksuyri Oase ist aber auch schon sehr fruh wieder verlassen worden Dies mag damit zusammenhangen dass ein naher Fluss schon fruh austrocknete und damit der Siedlung die Lebensgrundlage entzog Einzelnachweise Bearbeiten Hermann Parzinger Die fruhen Volker Eurasiens Vom Neolithikum bis zum Mittelalter Historische Bibliothek der Gerda Henkel Stiftung Beck Munchen 2006 ISBN 3 406 54961 6 S 147 Literatur BearbeitenHermann Muller Karpe Neolithisch kupferzeitliche Siedlungen in der Geoksjur Oase Sud Turkmenistan Materialien zur Allgemeinen und Vergleichenden Archaologie Band 30 Munchen 1984 ISBN 3406308279 S 26 29 32 35 58 65 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Daslydzi Tepe amp oldid 238041083