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Die Durrekatastrophe im sudlichen Afrika und Ostafrika fuhrte 2015 und 2016 gebietsweise auch 2017 zur Ausrufung des Ausnahmezustands in mehreren Staaten Als Ursache wird das periodisch auftretende Wetterphanomen El Nino angesehen Die Erderhitzung fuhrt seit einigen Jahrzehnten zu einer Verstarkung der Intensitat und Haufigkeit von Durreperioden 1 Abweichung der Meerestemperaturen vom Durchschnitt im Oktober November 2015Seit 2021 erleidet Ostafrika eine neue Durrekatastrophe die weiter anhalt Stand Oktober 2022 Inhaltsverzeichnis 1 Meteorologische Ursachen und Verlauf 2 Auswirkungen im sudlichen Afrika 3 Auswirkungen in Ostafrika 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseMeteorologische Ursachen und Verlauf BearbeitenBereits 2014 wurden erste Vorzeichen eines El Nino Phanomens registriert Im Jahr 2015 erschienen die sich abzeichnenden Wetterereignisse mit dem extrem starken Auftreten des El Nino von 1997 1998 vergleichbar 2 2016 gingen Meteorologen der NOAA davon aus dass das gegenwartige Phanomen das starkste jemals beobachtete sein konnte 3 Zu den regelmassigen Folgen des El Nino gehort eine geringere Sommer Niederschlagsmenge in den Landern Simbabwe Sambia Mosambik und Botswana wahrend Sudafrika Lesotho und Eswatini ublicherweise kaum betroffen sind 4 In Teilen Ostafrikas kommt es hingegen normalerweise zu vermehrten Regenfallen 4 Durren herrschten zeitgleich in Vorderasien in Indien und Sudasien und in Chile Im Mai 2016 nahmen die meteorologischen Auswirkungen im sudlichen Afrika stark ab 5 Auswirkungen im sudlichen Afrika BearbeitenDer Osten des sudlichen Afrikas wurden wegen des weitgehenden Ausbleibens der sonst ublichen Sommerniederschlage schwer getroffen Rund 14 Millionen Menschen drohte im Februar 2016 eine Hungersnot 6 7 In grossen Teilen der Region blieb die Ernte aus starb Vieh und fielen Flusse und Wasserspeicher trocken 7 Die Schwache der Wahrungen besonders des sudafrikanischen Rand fuhrte zu zusatzlichen Problemen durch steigende Preise In Lesotho wurde der Ausnahmezustand am 22 Dezember 2015 ausgerufen 8 in Teilen Simbabwes Anfang Februar 2016 7 in Swasiland am 18 Februar 2016 9 in Malawi im April 2016 10 In Lesotho war mehr als ein Drittel der Bevolkerung von Hunger betroffen die Regierung bat auslandische Partner um Hilfe 11 In Malawi benotigen fast drei Millionen Menschen Nahrungsmittelhilfe 10 Sudafrika erlebte die schwerste Durre seit Beginn seiner Wetteraufzeichnungen von vor uber 100 Jahren 7 Wegen ausbleibender Ernten musste die Halfte des benotigten Maismehls eingefuhrt werden Besonders die Provinz Freistaat in der durchschnittlich 44 Prozent der Maisernte Sudafrikas erzeugt werden litt unter der Durre 12 In KwaZulu Natal waren im November 2015 rund 150 000 Menschen auf Katastrophenhilfe angewiesen 13 In der Provinz Gauteng wurde das Trinkwasser rationiert 14 In diesem grossen Ballungsraum konnten die Wasseraufbereitungssysteme von Rand Water den Bedarf zeitweilig nicht decken Auf dem Gebiet von KwaZulu Natal erreichten einige Trinkwasserstauseen einen kritischen Tiefstand ihres Wasserpegels 15 In funf der neun Provinzen des Landes Freistaat KwaZulu Natal Limpopo Mpumalanga und Nordwest wurde im November 2015 der Katastrophenfall ausgerufen 16 Weitere drei Provinzen ausser Gauteng folgten spater 17 Im Januar 2016 kam es zu sehr hohen Temperaturwerten und starken Regenfallen in der Region um Johannesburg wogegen im Nordwesten des Landes nur sehr wenig Niederschlage fielen 18 Auch Botswana 19 Madagaskar 14 Mosambik 20 Namibia 21 und Sambia waren betroffen 7 In Sambia sank der Wasserstand der Kariba Talsperre so sehr dass das Wasserkraftwerk ausfiel und es zu haufigen Stromausfallen im Land kam 22 Die Hungerkatastrophe verscharfte sich in Malawi Im Juni 2016 empfahl Prasident Peter Mutharika den Hungernden Grashupfer und Mause zu essen 23 Im Juli 2016 stellte der botswanische Prasident und damalige Vorsitzende der Southern African Development Community Ian Khama einen Plan vor nach dem 2 7 Milliarden US Dollar erbeten werden sollen um die Ernahrung in den betroffenen Landern des sudlichen Afrika sicherzustellen 24 Der sudafrikanische Wetterdienst kam im Mai 2016 zur Einschatzung dass die bislang vorherrschenden meteorologischen Erscheinungen von El Nino sich im stetigen Ruckgang befinden und sich die Klimadaten wieder normalisieren 25 Im zweiten Halbjahr kam es unter anderem in Lesotho zu vermehrten Niederschlagen weiterhin sind aber viele Menschen auch im Jahr 2017 auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen 26 27 2017 gab es in Lesotho die beste Getreideernte der letzten zehn Jahre so dass sich die Lage weiter entspannte 28 nbsp Durre im Suden Madagaskars NDVI des Zeitraums 25 Juli 2020 bis 24 Juli 2021 im Vergleich zu den Durchschnittswerten der Jahre 2000 2015Nach weiteren Durreperioden waren 2020 nach UN Schatzungen erneut rund 500 000 Lesother auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen 29 Im Suden Madagaskars hat sich die Situation bis heute Stand 2021 nicht entspannt 30 31 In dem Land fielen zwischen November 2020 und Januar 2021 weniger als die Halfte der normalen Niederschlage Es handelt sich um die verheerendste Durre in Madagaskar seit 40 Jahren Zudem verschlimmerte die fortschreitende COVID 19 Pandemie die Lage Einer Pressemeldung der Welthungerhilfe vom 8 Mai 2021 zufolge sei das Leben von bis zu einer Million Menschen in Gefahr 32 Auswirkungen in Ostafrika BearbeitenDie Auswirkungen erfassten auch Bereiche Ostafrikas am starksten in Athiopien und dort vor allem in der Region Afar 33 In dem Land waren im Februar 2016 rund zehn Millionen Menschen von Hunger bedroht 34 Auch in Somalia fuhrte das Ausbleiben von Regenfallen zu einer Hungersnot 34 die auch 2017 anhielt und im Mai 2017 zu einer Konferenz von Geberlandern in London fuhrte 35 In Kenia wo es durch El Nino ublicherweise zu vermehrten Regenfallen kommt blieben die Niederschlage ebenfalls weitgehend aus 13 Auch dort hielt die Durre 2017 an ebenso wie in Athiopien 36 Im Juni 2017 rief der deutsche Bundesprasident Frank Walter Steinmeier zur Hilfe fur die Durreopfer auf 37 Im Dezember 2017 waren nach Angaben des Welternahrungsprogramms der Vereinten Nationen rund zehn Millionen Athiopier sowie Teile Somalias von der Durre betroffen 38 Siehe auch Hungersnot in Somalia 2017 Im November 2021 hatte die somalische Regierung wegen den Folgen einer neuen Durre den nationalen Notstand ausgerufen Im Jahr 2022 herrscht am Horn von Afrika die schlimmste Durre seit 40 Jahren 39 Die Durre vertrieb allein von Januar bis Juni 2022 allein in Somalia mehr als 800 000 Menschen aus ihren Dorfern 40 Laut Angaben der Regierung Somalias war Mitte 2022 mehr als ein Drittel der Landesbevolkerung von Hunger bedroht 41 Laut dem Regionaldirektor der Uno Migrationsorganisation IOM sind Stand Ende September 2022 mehr als sieben Millionen Menschen vom Hunger bedroht fast die Halfte der Bevolkerung 42 In Somalia Kenia und Athiopien zusammen waren im Juni 2022 18 4 Millionen Menschen von Lebensmittelmangel Hunger und Unterernahrung betroffen 40 Weblinks BearbeitenDagmar Dehmer Der Tagesspiegel vom 20 Februar 2016 Die Folgen des El Nino Der Hunger kehrt nach Afrika zuruck Samuel Burri Schweizer Radio und Fernsehen vom 7 Oktober 2019 Durre in Simbabwe Nichts wachst mehr im Suden Simbabwes Regional Drought Response Plan For the Horn of Africa January June 2022 PDF englisch Einzelnachweise Bearbeiten Bartholomaus Grill Drohende Katastrophe in Sambia Die furchterlichste Durre an die sich Menschen erinnern konnen In Spiegel Online 16 September 2019 abgerufen am 24 September 2019 Joachim Muller Jung Neues Chaos zwischen Himmel und Meer Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 16 Juli 2015 abgerufen am 21 Februar 2016 El Nino auch 2016 weiter auf Rekordkurs spektrum de vom 8 Februar 2016 abgerufen am 9 Mai 2016 a b Karte des ublichen Wirkungsgebiets abgerufen am 21 Februar 2016 SA weather service says El Nino fast decaying Reuters Meldung bei m ewn co za vom Mai 2016 englisch abgerufen am 21 Juli 2016 El Nino drought leaves millions hungry in Southern Africa CBS News vom 16 Februar 2016 englisch abgerufen am 21 Februar 2016 a b c d e Zimbabwe declares state of disaster due to drought The Guardian vom 5 Februar 2016 englisch abgerufen am 20 Februar 2016 Mosisili declares state of emergency lestimes com vom 25 Dezember 2015 englisch abgerufen am 20 Februar 2016 Bericht bei reliefweb int englisch abgerufen am 9 Mai 2016 a b Malawi declares state of emergency over drought aljazeera com vom 14 April 2016 UN Lesotho El Nino related drought Memento vom 20 Februar 2016 im Internet Archive englisch Sipho Kings Parched Free State hit by mass exodus of farmers Mail amp Guardian vom 16 Oktober 2015 englisch abgerufen am 21 Februar 2016 a b Johannes Dieterich Durre durch Wetterphanomen lasst Sudafrika vertrocknen Stuttgarter Zeitung vom 21 November abgerufen am 21 Februar 2016 a b Sipho Kings Water restrictions begin in Gauteng Mail amp Guardian vom 28 Oktober 2015 englisch abgerufen am 21 Februar 2016 South African Government Government on water scarcity and drought Meldung vom 13 November 2015 auf www gov za englisch abgerufen am 31 Juli 2016 Five South African provinces declared drought disaster areas drought gov vom 13 November 2015 englisch abgerufen am 23 Februar 2016 Eight provinces declarde disaster areas due to drought m ewn co za vom 10 Juni 2016 englisch abgerufen am 21 Juli 2016 news24 Rainfall Is it enough Meldung vom 21 Januar 2016 auf www news24 com englisch El Nino to worsen drought in Botswana mmegi bw vom 18 Januar 2016 englisch abgerufen am 12 Mai 2016 El Nino s trail of destruction Deutsche Welle vom 22 Februar 2016 abgerufen am 22 Februar 2016 Namibia drought relief cost govt N 910 millions New Era Windhoek vom 4 Marz 2016 englisch abgerufen am 12 Mai 2016 Africa drought fears grip Malawi and Mozambique Ubersicht bei bbc com im April 2016 englisch abgerufen am 1 Mai 2016 Consume mice and grasshoppers Malawian president tells his famine ravaged people thenewsnigeria com ng vom 28 Juni 2016 abgerufen am 21 Juli 2016 El Nino hit Southern Africa seeks billions in drought aid Memento vom 24 Juli 2016 im Internet Archive Mail amp Guardian vom 12 Juli 2016 englisch Global Forecasting Centre for Southern Africa Seasonal Climate Watch June to October 2016 Memento vom 29 August 2017 im Internet Archive Zusammenfassung vom 20 Mai 2016 auf www gfcsa net englisch GIEWS Country Brief Lesotho reliefweb int vom 18 November 2016 englisch abgerufen am 27 November 2016 Lesotho El Nino related drought Office of the Resident Coordinator situation update No 05 as of 17 March 2017 reliefweb int vom 17 Marz 2017 englisch abgerufen am 20 Marz 2017 Lesotho El Nino related drought Office of the Resident Coordinator situation update No 07 as of 7 August 2017 reliefweb int vom 7 August 2017 englisch abgerufen am 15 August 2017 Lesotho s drought makes 500 000 people hungry UN says mynorthwest com vom 17 Februar 2020 englisch abgerufen am 17 Februar 2020 Philipp Sandner Durre in Madagaskar Weiter warten aufs Wasser Deutsche Welle 20 Januar 2021 abgerufen am 10 Februar 2021 Durre in Madagaskar Schweiz stellt 1 Million Franken bereit Eidgenossisches Departement fur auswartige Angelegenheiten 9 Februar 2021 abgerufen am 10 Februar 2021 Simone Pott Hungersnot Schlimmste Durre seit 40 Jahren bedroht Menschen in Madagaskar www welthungerhilfe de abgerufen am 16 August 2021 Athiopien droht Hungersnot In Handelsblatt vom 1 Februar 2016 abgerufen am 23 Februar 2016 a b El Nino linked drought Ethopia s worst in 50 years NBC News vom 20 Februar 2016 englisch abgerufen am 20 Februar 2016 A life or death search for water in drought parched Somalia in pictures In The Guardian vom 10 Mai 2017 englisch abgerufen am 12 Mai 2017 Wie sich der Mensch seine eigene Hungesrnot macht In faz net vom 23 Februar 2017 abgerufen am 13 Mai 2017 Hunger in Afrika Bundesprasident ruft zu Spenden auf Deutschlandfunk vom 9 Juni 2017 abgerufen am 10 Juni 2017 WFP Ethiopia drought emergency situation report reliefweb int vom 8 Dezember 2017 englisch abgerufen am 4 Februar 2018 Durre in Ostafrika Wo alle 48 Sekunden ein Mensch verhungert In srf ch 19 Mai 2022 abgerufen am 19 Mai 2022 a b Mehr als 18 Millionen Menschen haben zu wenig zu essen In Zeit Online 13 Juni 2022 abgerufen am 13 Juni 2022 Bereits mehr als 800 000 Durre Fluchtlinge in Somalia In Zeit Online 12 Juni 2022 abgerufen am 12 Juni 2022 spiegel de 24 September 2022 Es gibt kein Leben mehr in dieser Gegend Zitat In Somalia hat der Klimawandel ganze Landstriche unbewohnbar gemacht der Hunger treibt Millionen in die Stadte Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Durrekatastrophe im sudlichen Afrika und in Ostafrika ab 2015 amp oldid 227436172