www.wikidata.de-de.nina.az
Auf dem Continental Airlines Flug 603 Flugnummer CO603 verungluckte am 1 Marz 1978 eine McDonnell Douglas DC 10 10 beim Startlauf vom Los Angeles International Airport Bei dem Unfall der durch das Platzen mehrerer Fahrwerksreifen wahrend des Starts verursacht wurde kamen 2 Passagiere ums Leben weitere 31 Personen wurden verletzt Zwei weitere Passagiere starben drei Monate spater an den bei dem Zwischenfall erlittenen Verletzungen Continental Airlines Flug 603Die Schwestermaschine N68046Unfall ZusammenfassungUnfallart Reifenplatzer Abkommen von der StartbahnOrt Startbahn 06R Los Angeles International Airport Kalifornien Vereinigte Staaten Vereinigte StaatenDatum 1 Marz 1978Todesopfer 2 gemass der Zahlung der NTSB Uberlebende 198Verletzte 31LuftfahrzeugLuftfahrzeugtyp Vereinigte Staaten McDonnell Douglas DC 10 10Betreiber Vereinigte Staaten Continental AirlinesKennzeichen Vereinigte Staaten N68045Abflughafen Los Angeles International Airport Kalifornien Vereinigte Staaten Vereinigte StaatenZielflughafen Honolulu International Airport Hawaii Vereinigte Staaten Vereinigte StaatenPassagiere 186Besatzung 14Listen von Flugunfallen Inhaltsverzeichnis 1 Flugzeug 2 Flugroute 3 Besatzung 4 Passagiere 5 Unfallhergang 6 Evakuierung 7 Opfer 8 Flugunfalluntersuchung 9 Folgen 10 QuellenFlugzeug BearbeitenBei der verungluckten Maschine handelte es sich um eine McDonnell Douglas DC 10 10 Das Flugzeug trug die Werksnummer 46904 es handelte sich um die 44 DC 10 aus laufender Produktion welche im Werk von McDonnell Douglas in Long Beach Kalifornien endmontiert wurde Die Maschine absolvierte am 20 Mai 1972 ihren Erstflug und wurde am 23 Juni 1972 an die Continental Airlines ausgeliefert wo sie seitdem durchgehend mit dem Luftfahrzeugkennzeichen N68045 und der Flottennummer 045 in Betrieb war Das dreistrahlige Langstrecken Grossraumflugzeug war mit drei Triebwerken des Typs General Electric CF6 6D ausgestattet Die Gesamtbetriebsleistung der Maschine bis zu dem Unfall belief sich auf 21 358 Betriebsstunden Flugroute BearbeitenAm Unfalltag sollte die Maschine auf dem nationalen Linienflug CO603 vom Los Angeles International Airport zum Honolulu International Airport eingesetzt werden Die Maschine sollte zu diesem Flug von der Startbahn 06R des Los Angeles International Airport starten Besatzung BearbeitenEs befand sich eine 14 kopfige Besatzung an Bord Die Cockpitbesatzung bestand aus drei Piloten in den Funktionen des Flugkapitans sowie des Ersten Offiziers und des Flugingenieurs Der 59 jahrige Flugkapitan Charles E Hersche flog seit dem 11 Februar 1946 fur die Continental Airlines und verfugte uber Musterberechtigungen fur die Flugzeugtypen Douglas DC 3 und McDonnell Douglas DC 10 Convair 340 Convair 440 Boeing 707 und 720 sowie Vickers Viscount 700 und 800 Von seinen 29 000 Stunden Flugerfahrung hatte er 2911 Flugstunden im Cockpit der McDonnell Douglas DC 10 absolviert Der 40 jahrige Erste Offizier Michael J Provan arbeitete seit dem 23 Mai 1966 fur die Continental Airlines Er besass Musterberechtigungen fur die Flugzeugtypen McDonnell Douglas DC 10 Boeing 727 und Lockheed L 100 Provan hatte bis zum Unfall 10 000 Stunden Flugerfahrung gesammelt davon 1149 mit der DC 10 Der 39 jahrige Zweite Offizier John K Olsen war seit dem 1 Juli 1968 bei der Continental Airlines angestellt Er verfugte uber 5000 Stunden Flugerfahrung als Pilot und 8000 Stunden Flugerfahrung als Flugingenieur Als Flugingenieur an Bord der DC 10 war er bis zum Unfall 1520 Stunden geflogen Die Kabinenbesatzung bestand aus den Flugbegleiterinnen Judy Blair Louise Buchanan Mary Dahse Janna Harkrider Norma Heape Bett Lietz Carole Mason Marcia Wagner Lori Yang sowie dem Flugbegleiter John Woodman In der Position des In Flight Supervisor flog zudem J Fred Winkler mit Passagiere BearbeitenDen Flug hatten 186 Passagiere angetreten In der Ersten Klasse reiste zudem ein sich ausser Dienst befindlicher Boeing 727 Kapitan der Continental Air Lines mit der die Besatzung nach dem Unfall bei der Evakuierung der Maschine unterstutzte Unfallhergang BearbeitenUm 9 01 Uhr erhielt die Besatzung die Freigabe zum Rollen zu Startbahn 06R Um 09 22 Uhr wurde die Freigabe erteilt die Maschine zur Startposition rollen zu lassen und dort auf Startfreigabe zu warten Diese wurde eine Minute spater erteilt wobei der Kapitan den Startvorgang hinauszogerte indem er die Startfreigabe nicht bestatigte da er der Ansicht war dass die Freigabe zu kurz nach dem Start eines weiteren strahlgetriebenen Grossraumflugzeuges erteilt wurde und er vermeiden wollte in dessen Wirbelschleppen einzufliegen Eine knappe Minute spater wurde die Startfreigabe durch den Towerlotsen wiederholt die der Kapitan diesmal bestatigte Um 09 25 Uhr begann der Start der Maschine Wahrend des Startlaufs loste sich beim Beschleunigen auf die Entscheidungsgeschwindigkeit von 156 Knoten ca 289 km h und in 6300 Fuss ca 1920 Meter Entfernung zum Startpunkt die Laufflache des runderneuerten zweiten Fahrwerksreifens des linken Hauptfahrwerks Der geschwachte Reifen war dadurch einer Uberbelastung ausgesetzt und platzte nachdem die Maschine 1800 Fuss 549 Meter weiter gerollt war Der daneben liegende erste Fahrwerksreifen war in der Folge einer Uberbelastung ausgesetzt und platzte ebenfalls Bei den beiden nahezu zeitgleich erfolgten Reifenplatzern wurden Felgenteile weggeschleudert Ein Felgenteil perforierte den funften Fahrwerksreifen des linken Hauptfahrwerks der daraufhin ebenfalls platzte Im Inneren der Maschine wurden die Reifenplatzer als lautes metallisches Knallgerausch vernommen Kapitan Hersche leitete bei einer Geschwindigkeit von 152 Knoten ca 282 km h einen sofortigen Startabbruch ein Die Geschwindigkeit der Maschine erhohte sich noch auf 159 Knoten ca 294 km h und nahm anschliessend in einer erwartungsgemassen Intensitat ab Obwohl der Startabbruch unterhalb der Entscheidungsgeschwindigkeit vorgenommen wurde wurde den Piloten bald bewusst dass die Maschine nicht auf dem verbliebenen 2000 Fuss ca 610 Meter Startbahnlange zum Stehen kommen wurde Die Geschwindigkeit der Maschine nahm langsamer ab als unmittelbar nach Einleiten des Startabbruchs was zum einen an der verminderten Bremsleistung aufgrund von drei geplatzten Fahrwerksreifen lag zum anderen daran dass die Startbahn nass war Kapitan Hersche steuerte die Maschine nach rechts von der Mittellinie der Startbahn weg in der Absicht sie an den Stutzen der Anflugbefeuerung vorbeirollen zu lassen Die DC 10 uberrollte das Startbahnende und nach weiteren 30 Metern brach das linke Hauptfahrwerk zusammen da sie auf eine Asphaltdecke gerollt war deren Traglast nicht fur Grossraumflugzeuge ausgelegt war Beim Zusammenbruch des Fahrwerks wurde der linke Tragflachentank beschadigt wodurch Kerosin austrat welches augenblicklich in Brand geriet Die Maschine schlitterte anschliessend teilweise auf der Rumpfunterseite weiter Die DC 10 kam schliesslich zwischen zwei Stutzen der Anflugbefeuerung der Start und Landebahn 24L zum Stehen in einer Entfernung von 664 Fuss ca 202 Meter vom Ende der Startbahn Evakuierung BearbeitenDa der Brand an der linken Seite ausgebrochen war wurden samtliche Insassen uber die rechte Seite der Maschine evakuiert Alle vier Notrutschen waren wahrend der Evakuierung einer starken Hitzeeinwirkung ausgesetzt und versagten jeweils im Laufe der Evakuierung Die Besatzung der Maschine und ein ausser Dienst befindlicher zusatzlicher Pilot agierten nach dem Versagen der Notrutschen schnell um die Passagiere zu alternativen Notausstiegen zu lotsen Dieses zugige Handeln habe gemass der Aussagen der Flugunfallermittler dazu beigetragen dass die Anzahl an schwer und todlich verletzten Personen erheblich verringert werden konnte Passagiere die sich nach dem Versagen der letzten Notrutsche noch an Bord befanden mussten entweder zu Boden springen oder sich an einem Seil herunterhangeln welches aus dem rechten Cockpitfenster herunterhing Opfer BearbeitenVon den 200 Insassen der Maschine erlitten zunachst 31 nichttodliche Verletzungen darunter 28 Passagiere und drei Besatzungsmitglieder Wahrend der Evakuierung kamen zwei Passagiere ums Leben Zwei weitere starben drei Monate spater im Krankenhaus Flugunfalluntersuchung BearbeitenNach dem Unfall ubernahm die Nationale Behorde fur Transportsicherheit Als Unfallursache wurde das nachfolgende Versagen mehrerer Fahrwerksreifen wahrend eines kritischen Augenblicks beim Startlauf festgestellt Diese Ereignisse hatten zu der korrekten Entscheidung des Flugkapitans fur einen Startabbruch gefuhrt Als beitragende Faktoren wurden zum einen die verminderte Bremskraft aufgrund des multiplen Reifenversagens festgestellt zum anderen der verringerte Reibungskoeffizient aufgrund der regennassen Startbahn wenngleich diese zu Drainagezwecken gerillt ausgefuhrt war Bei der Unfalluntersuchung stellten die Ermittler ferner fest dass die Fahrwerksreifen der Maschine nicht die gleiche Beschaffenheit gehabt hatten So habe es sich bei dem ersten Reifen der versagte um einen rundumerneuerten Gebrauchtreifen gehandelt der im Rahmen der Rundumerneuerung mit einer neuen Laufflache versehen worden war Zu dem Reifenschaden sei es gekommen nachdem sich ebendiese Laufflache beim Startlauf abloste und damit die Struktur des Reifens erheblich geschwacht wurde woraufhin dieser unter der Last der Maschine platzte Das Versagen des zweiten Fahrwerksreifens sei daraufhin unvermeidlich gewesen zum einen da nun das doppelte Gewicht auf diesem lastete zum anderen weil dieser selbst bereits Ermudungsrisse hatte Der dritte Reifenschaden sei dann durch umherfliegende Metallteile einer der Felgen von Reifen 1 oder 2 verursacht worden Das Versagen des dritten Fahrwerksreifens habe dann zum Einbrechen des Fahrwerks in die nicht lasttragende Asphaltdecke hinter dem Startbahnende gefuhrt Die NTSB Ermittler stellten ferner fest dass die Reifen auch deswegen einer erhohten Belastung ausgesetzt waren weil sie mit einem zu geringen Reifenfulldruck betrieben wurden Folgen BearbeitenAls Folge des Unfalls empfahl die Transportsicherheitsbehorde NTSB der Flugaufsichtsbehorde Federal Aviation Administration die Montage von Fahrwerksreifen mit verschiedener Traglast auf einer Achse zu verbieten Zudem wurde eine generelle Erhohung der zulassigen Traglast von Fahrwerksreifen empfohlen Ferner wurden Empfehlungen zur Erhohung der Sicherheit im Falle von Flugzeugevakuierungen formuliert Es wurde empfohlen dass Notrutschen belastbarer und feuerbestandig ausgefuhrt werden sollten und dass an den Notausstiegen zusatzliche Notseile angebracht werden sollten die beim Versagen der Notrutschen genutzt werden konnten Quellen BearbeitenUnfallbericht DC 10 10 N68045 im Aviation Safety Network abgerufen am 25 Marz 2020 Betriebsgeschichte der Maschine auf planespotters net Der Zwischenfall im Lessons Learned der Federal Aviation Administration33 95 118 4017 Koordinaten 33 57 0 N 118 24 6 1 W Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Continental Airlines Flug 603 amp oldid 237105641