www.wikidata.de-de.nina.az
Confusion of the inverse engl fur Verwechslung der Umkehrung auch conditional probability fallacy Fehlschluss der bedingten Wahrscheinlichkeit inverse fallacy Umkehrungsfehlschluss fallacy of the transposed probability Fehlschluss der transponierten Wahrscheinlichkeit prosecutor s fallacy Trugschluss des Anklagers ist ein logischer Fehlschluss der darin besteht dass eine bedingte Wahrscheinlichkeit mit ihrer Umkehrung gleichgesetzt wird 1 Ein Beispiel fur Confusion of the inverse ist die Einstiegsdrogen Hypothese Zwar haben viele Nutzer harter Drogen mit weichen Drogen begonnen doch gelangen nur relativ wenige Menschen uber weiche Drogen zu harten Drogen Bei der Einstiegsdrogen Hypothese wird diese Asymmetrie ignoriert Inhaltsverzeichnis 1 Begriff 2 Beispiele 2 1 Allgemeine Beispiele 2 2 Beispiele aus der Medizin 3 Literatur 4 Weblinks 5 FussnotenBegriff BearbeitenEine bedingte Wahrscheinlichkeit z B die Wahrscheinlichkeit dass ein Professor in Deutschland eine Frau ist 25 ist mit ihrer Umkehrung der Wahrscheinlichkeit dass eine Frau in Deutschland Professor ist 0 03 keineswegs identisch Bei Confusion of the inverse wird dieser Unterschied aber nicht verstanden und der eine Wert fehlerhaft fur den anderen eingesetzt Den Begriff Confusion of the inverse hat der amerikanische Psychologe Robyn Dawes gepragt 2 Beispiele BearbeitenAllgemeine Beispiele Bearbeiten Wie in einer Studie aufgewiesen wurde hat fast jeder zweite Terrorist eine technische Ausbildung absolviert 3 Eltern die ihrem Kind eine technische Ausbildung ermoglichen sollten sich darauf gefasst machen dass das Kind eine Terroristenlaufbahn einschlagt Die meisten Unfalle passieren zu Hause Um sicher zu sein sollte man sich moglichst wenig zu Hause aufhalten Die meisten Drogensuchtigen haben mit der Einstiegsdroge Haschisch angefangen Wer Haschisch raucht geht ein hohes Risiko ein spater von harteren Drogen abhangig zu werden Beispiele aus der Medizin Bearbeiten Die Confusion of the inverse ist bei Studierenden und Akademikern weithin verbreitet und fuhrt insbesondere bei der Deutung medizinischer Testergebnisse zu gravierenden und teilweise folgenreichen Verzerrungen RelativeGrosse Bosartig Gutartig SummeTestpositiv 0 8 korrekt positiv 9 9 falsch positiv 10 7 Testnegativ 0 2 falsch negativ 89 1 korrekt negativ 89 3 Summe 1 99 100 Zu den heute bekanntesten Beispielen zahlt eines auf das 1982 David M Eddy aufmerksam gemacht hat Eddy hatte 100 Arzte aufgefordert sich zu folgendem Fall zu aussern Eine Patientin hat einen Knoten in der Brust Eine Mammographie liefert den Befund dass der Tumor bosartig sei Der Arzt weiss Folgendes Nur 1 aller Brusttumoren sind bosartig Mammographien erkennen einen bosartigen Tumor in 80 der Falle als solchen wahrend sie ihn in 20 der Falle falsch als gutartig einstufen Mammographien erkennen einen gutartigen Tumor in 90 der Falle als solchen wahrend sie ihn in 10 der Falle falsch als bosartig einstufen 4 Die meisten der von Eddy befragten Arzte bezifferten die Wahrscheinlichkeit dass bei der Patientin ein bosartiger Tumor vorliege auf 75 0 75 Korrekt nach dem Satz von Bayes berechnet betragt das Risiko jedoch nur 7 5 0 075 4 P bosartig positiv P positiv bosartig P bosartig P positiv bosartig P bosartig P positiv gutartig P gutartig 0 80 0 01 0 80 0 01 0 10 0 99 0 075 displaystyle begin aligned amp qquad P text bosartig text positiv 8pt amp frac P text positiv text bosartig P text bosartig P text positiv text bosartig P text bosartig P text positiv text gutartig P text gutartig 8pt amp frac 0 80 cdot 0 01 0 80 cdot 0 01 0 10 cdot 0 99 0 075 end aligned nbsp Bereits 1979 hatten zwei Forscher aus Massachusetts ahnliche systematische Missinterpretationen im Vorfeld arztlicher Verordnungen von Amniozentesen bei Schwangeren aufgewiesen 5 Literatur BearbeitenPavel Kalinowski Fiona Fidler Geoff Cumming Overcoming the Inverse Probability Fallacy A Comparison of Two Teaching Interventions In Methodology European Journal of Research Methods for the Behavioral and Social Sciences Band 4 Nr 4 Januar 2008 S 152 158 Weblinks BearbeitenRichardo Franco Jerome Busemeyer A quantum probability explanation for the inverse fallacy Abgerufen am 14 Juli 2020 Indiana University Fussnoten Bearbeiten Christopher J Wild Jessica M Utts Nicholas J Horton What Is Statistics In Dani Ben Zvi Katie Makar Joan Garfield Hrsg International Handbook of Research in Statistics Education Springer ISBN 978 3 319 66193 3 S 5 36 hier S 24 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Scott Plous The Psychology of Judgment and Decision Making McGraw Hill 1993 ISBN 978 0 07 050477 6 S 132 Diego Gambetta Steffen Hertog Engineers of Jihad the curious connection between violent extremism and education Princeton University Press Princeton Oxford 2016 ISBN 978 0 691 14517 4 a b David M Eddy Probabilistic reasoning in clinical medicine Problems and opportunity In Daniel Kahneman Paul Slovic AAmos Tversky Hrsg Judgment under Uncertainty Heuristic and Biases Cambridge University Press Cambridge 1982 ISBN 978 0 521 28414 1 S 249 267 Zitiert nach Jessica Utts Robert Heckard Statistical Ideas and Methods Thomson Belmont CA 2006 ISBN 0 534 40284 4 S 234 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Susan P Pauker Stephen G Pauker The amniocentesis decision an explicit guide for parents In Birth Defects Original Article Series Band 15 5C 1979 S 289 324 PMID 160805 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Confusion of the Inverse amp oldid 234156549