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ComancheComanche 1887Rasse Mustang MorganVater Mutter Mutter Vater Geschlecht WallachGeburtsjahr um 1862Sterbejahr 1891Land USAFarbe braunReiter Captain Myles Walter KeoghComanche um 1862 7 November 1891 1 war ein US Kavalleriepferd das die Schlacht am Little Big Horn uberstanden hatte Es galt lange als einziger uberlebender Militarangehoriger der Schlacht heute aber als das einzige Individuum von George Armstrong Custers Bataillon das vom Ort der Tragodie noch lebendig wenn auch schwerverletzt weggefuhrt werden konnte Als Veteran vieler Kampfe gegen die Indianer wurde dieses offensichtlich sehr robuste Pferd dabei schon vorher mehrmals verwundet Seine praparierten Uberreste konnen im Museum of Natural History Dyche Hall der University of Kansas in Lawrence besichtigt werden Captain Keogh in Paradeuniform um 1872Commanche in einem Armeecamp um 1890Gesattelt und aufgezaumt in Fort Riley kurz vor seinem Tod im Jahr 1891PraparationsvorgangComanche Praparat nach der Restaurierung Museum fur Naturgeschichte der Universitat von Kansas 2015 Inhaltsverzeichnis 1 Verwendung in der 7 US Kavallerie 1 1 Schlacht am Little Bighorn 2 Ruhestand und Tod 3 Praparation 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseVerwendung in der 7 US Kavallerie BearbeitenDer Hengst Comanche wurde vermutlich in den fruhen 1860er Jahren in freier Wildbahn geboren spater von Mustangers Pferdejagern eingefangen in einer Remontenstation in St Louis kastriert und danach zum Kavalleriepferd abgerichtet Er war ein sog Fifteen Hand Bay Wallach von dem man annahm dass er gemischtrassig teils Mustang teils Morgan war Er wird als 925 Pfund 419 kg schwer am Widerrist 15 Handbreit 150 cm hoch mit lehmfarbenen Fell einem kleinen weissen sternformigen Fleck auf der Stirn und von seinem Wesen her als sehr sanftmutig und damit auch als Kutschpferd geeignet beschrieben Er wurde fur 90 Dollar an die US Army verkauft und zunachst nach Fort Leavenworth gebracht Aufgrund vorangegangener Scharmutzel mit den Indianern im Jahr 1868 mussten bei der 7 Kavallerie der Pferdebestand wieder aufgefullt werden Lieutenant Thomas Custer der jungere Bruder des Regimentskommandeurs Lieutenant Colonel George A Custer wurde deswegen nach Fort Leavenworth entsandt um dort Ersatz zu beschaffen Custer kehrte mit 41 frischen Pferden darunter auch Comanche zum Stutzpunkt seiner Einheit in der Nahe von Fort Hays zuruck Am 3 April 1868 wurde er offiziell seinem Regiment zugewiesen das damals in Ellis Station sein Hauptquartier aufgeschlagen hatte Dort traf er am 19 Mai ein und wurde von Captain Myles Keogh ausgewahlt Comanche nahm an zahlreichen Einsatzen teil und wurde dabei zwolfmal verwundet bewies dabei aber immer wieder eine bemerkenswerte Zahigkeit und Unerschrockenheit Der Legende nach soll das Tier am 13 September 1868 im Zuge eines Gefechts mit einer Gruppe Comanchen von einem Pfeil an der Hinterhand getroffen worden sein trug Captain Keogh jedoch weiterhin unbeirrt durch das Kampfgetumel Ein Soldat der den Vorfall beobachtet hatte berichtete spater dass es dabei auch wie ein Comanche geschrien habe Keogh soll seit diesem Ereignis sein Pferd wegen seiner Tapferkeit Comanche gerufen haben 2 3 Keogh benutzte auf langeren Marschen fur gewohnlich sein Pferd Paddy wahrend Comanche mit den anderen Reservepferden im Tross folgte Keogh wechselte nur unmittelbar vor dem Kampf auf Comanche da er dann noch relativ frisch und ausgeruht war Er erfullte mit ihm vielfaltige Aufgaben fur die 7 Kavallerie Dazu gehorte Einsatze in Kentucky gegen den Ku Klux Klan und Schwarzbrenner wahrend der Zeit der Reintegrierungsmassnahmen in den Sudstaaten 1873 wurde Comanche wahrend einer Schiesserei mit Whiskeyschmugglern an der rechten Schulter verletzt Danach wurde Keoghs Regiment nach South Dakota beordert um dort illegale Goldsucher wieder aus den den Prarieindianern vorbehaltenen Black Hills zu vertreiben die gemass dem zweiten Vertrag von Fort Laramie fur weisse Siedler noch gesperrt waren Im Mai 1876 beteiligte sich die 7 Kavallerie an einer Strafexpedition gegen die letzten frei lebenden Indianerstamme der nordlichen Plains Im Zuge der nachfolgenden Ereignisse sollte auch Comanche Teil des Mythos rund um die blamable Niederlage der 7 Kavallerie in den Hugeln uber dem Little Bighorn River werden 4 Schlacht am Little Bighorn Bearbeiten Neben Comanche hatten naturlich auch noch andere seiner Artgenossen die Schlacht vom 25 Juni 1876 lebend uberstanden waren aber dabei so schwer verwundet worden dass sie noch vor Ort getotet werden mussten Diejenigen die nur leicht oder unverletzt geblieben waren wurden von den Indianern weggefuhrt Als sie zwei Tage nach der Schlacht aus ihrem Sommerlager abzogen hatten sie wohl auch mehr als einhundert Kavalleriepferde darunter vermutlich auch eine Bulldogge im Gepack 5 Der Wert dieser Beutepferde war fur sie aber nicht sonderlich gross Das Standardfutter der Kavalleriepferde Getreide unterschied sich stark von der der genugsamen Prariepferde die hauptsachlich aus Grasern bestand Die Kavalleriepferde waren aber an die eintonige Grasfutterung nicht gewohnt und einige verendeten fruher oder spater daran Ein Maultiertreiber Private William White war unter den Ersten die kurz nach Abflauen der Kampfe auf dem mit skalpierten und verstummelten Leichen und Pferdekadavern ubersaten Schlachtfeld eintraf Allein 39 Tiere lagen rund um Custers last Stand auf dem der Boy General und sein gesamter Stab getotet worden waren Die meisten waren von ihren Reitern erschossen worden um sie so als Deckung nutzen zu konnen 6 Als die Gefallenen geborgen und beerdigt wurden fand man auch Captain Keoghs Leiche sie lag inmitten der Soldaten seiner I Kompanie Sein linkes Knie war von einer Kugel zerschmettert worden dessen Reitposition stimmte mit einer Schusswunde an Brust und Flanke von Comanche uberein was darauf hindeutet dass Keogh noch bis unmittelbar vor seinem Tod im Sattel sass Zwei Tage nach der Schlacht fanden White und ein Sergeant Milton J DeLacey das Tier mit unter dem Bauch verdrehten Sattel nahe dem Little Bighorn in einer Schlucht stehend Es war schwer verletzt und wies insgesamt sieben Schusswunden auf vier hinter der Schulter eine durch einen Huf und eine an jedem Hinterlauf Zuerst hielten beide es fur das Beste es ebenfalls mit einem Gnadenschuss von seinem Elend zu erlosen ein hinzugezogener Offizier entschied dann aber doch anders da es sich offensichtlich noch soweit auf den Beinen halten konnte um aus eigener Kraft den Versorgungsdampfer Far West zu erreichen Seine Verletzungen waren zwar bedrohlich aber nicht zwangslaufig todlich wenn man sie rasch und fachkundig behandelte Die Soldaten versorgten so gut es ging seine Wunden vor Ort und trankten Comanche noch zusatzlich mit Wasser und Alkohol um ihn damit seine Schmerzen auf dem Weg zur Far West ertraglicher zu machen die etwa 15 Meilen vom Schlachtfeld entfernt am Zusammenfluss von Little Bighorn mit dem Bighorn River vor Anker lag Der Hufschmied Gustave Korn fuhrte ihn bis zur Far West die auch die Verwundeten aus Major Marcus Reno Bataillon aufnahm 7 8 9 An Bord richtete man zwischen Heck und Ruder einen provisorischen Pferch ein und schuttete hierzu noch extra Prariegras auf dem Boden aus Auch 52 schwer verwundete Soldaten wurden mit der Far West abtransportiert sie konnte die Fahrt nach Bismarck in 54 Stunden bewaltigen Spater notierte Captain Grant Marsh hierzu in sein Logbuch Das schwer verwundete Tier wurde so schonend wie moglich per Wagen nach Fort Lincoln gebracht dieselbe Garnison die es erst vor acht Wochen verlassen hatte Der Hufschmied John Rivers untersuchte Comanche in Fort Abraham Lincoln sorgfaltig und stellte fest dass er bei angemessener Behandlung eine sehr gute Uberlebenschance hatte Zunachst wurden drei der vier noch im Korper steckenden Kugeln entfernt die letzte konnte erst im April 1877 entnommen werden Nachdem das Tier von Rivers wieder vollstandig gesundgepflegt worden war was ca ein Jahr dauerte avancierte es bald zum lokalen Publikumsliebling falschlicherweise wurde es aber immer wieder als General Custers Pferd und als der einzige Uberlebende der Schlacht bezeichnet es handelte sich bei ihm aber eigentlich nur um das einzige dafur offiziell geehrte Pferd Ruhestand und Tod BearbeitenAuf Anordnung des Standortkommandanten Colonel Samuel D Sturgis wurde Comanche nach seiner vollstandigen Genesung per Dekret in den Ruhestand versetzt 10 Anlasslich einer Gedenkzeremonie am 10 April 1878 wurde hierfur folgende Proklamation General Order No 7 verkundet Das als Comanche bekannte Pferd ist der einzige Uberlebende der blutigen Tragodie am Little Big Horn am 25 Juni 1876 seine freundliche Behandlung ist eine Angelegenheit des besonderen Stolzes und des Trostes fur alle Angehorigen der 7 Kavallerie sein Leben soll daher bis zum Aussersten bewahrt werden Verwundet und vernarbt wie es ist symbolisiert seine blosse Existenz mehr als beredte Worte den verzweifelten und hoffnungslosen Kampf gegen eine uberwaltigende Zahl von Feinden und heroisiert alle die an diesem todbringenden Tag untergingen Der Kommandant der Kompanie I hat dafur Sorge zu tragen dass ihm ein guter und bequemer Stall eingerichtet wird und er soll unter keinen Umstanden von irgendjemandem geritten oder fur irgendwelche Arbeiten eingesetzt werden Bei allen offiziellen Zeremonien des Regiments soll Comanche gesattelt aufgezaumt und in Trauerflor gehullt von einem Soldaten der Kompanie I vorgefuhrt werden Gezeichnet Colonel S D Sturgis sowie der 1st Lieutenant E A Garlington als Adjutant der 7 Kavallerie 11 Im Juni 1879 wurde Comanche nach Fort Meade gebracht wo er bis 1887 sein nun weitgehend sorgloses Pferdeleben fuhrte Als die 7 Kavallerie 1888 nach Fort Riley Kansas abkommandiert wurde befand sich Comanche fur ein Pferd zwar schon im fortgeschrittenen Alter war aber immer noch bei guter Gesundheit Als lebendes Denkmal der Tragodie von 1876 genoss das Tier weiterhin unbeschrankt alle Privilegien und Ehren 12 Gustave Korn betreute Comanche auch noch als seine Einheit 1890 zur Pine Ridge Agency in South Dakota beordert wurden Am 29 Dezember 1890 wurde Korn beim Massaker von Wounded Knee zusammen mit 30 anderen Soldaten und uber 200 Sioux Manner Frauen und Kinder getotet Danach wurde Comanche wieder nach Fort Riley zuruckgebracht wo sich nun der Hufschmied Samuel J Winchester um ihn kummern sollte Die meiste Zeit seines restlichen Lebens streifte er dort frei uber die Weiden oder auch mal durch die Blumengarten der Offiziersdamen und fronte ansonsten seiner Vorliebe fur Bier Als besondere Ehrenbezeugung wurde er etwas spater sogar zum stellvertretenden Kommandanten der 7 Kavallerie ernannt Nur bei den gelegentlichen Regimentsparaden wurde er in eine schwarze Schabracke gehullt mit Steigbugel und daran festgemachten umgedrehten Stiefeln an der Spitze des Regiments mitgefuhrt 13 Winchester war bei ihm als Comanche am 7 November 1891 im Alter von vermutlich 29 Jahren an einer Kolik verendete 14 Comanche war eines der vier Pferde in der Kriegsgeschichte der Vereinigten Staaten neben Black Jack Reckless und Chief das mit allen militarischen Ehren bestattet wurde 15 Praparation BearbeitenNach seinem Tod beschloss man den Kadaver vom damals besten verfugbaren Taxidermisten Professor Lewis Lindsay Dyche fur die Nachwelt praparieren zu lassen und brachte zu diesem Zweck Haut und Knochen des Pferdes ins Naturwissenschaftliche Museum der University of Kansas Nachdem das Praparat fertiggestellt war war aber offenbar das Interesse der Offiziere in Fort Riley daran weitgehend erloschen Dyche machte ihnen daher das Angebot auf die Zahlung seines Honorars i d H von 400 Dollar fur seine Arbeit zu verzichten unter der Bedingung dass seine Universitat das Praparat behalten und ausstellen durfte Daraufhin wurden seine Uberreste nach der Einigung der Sammlung des Universitatsmuseums ubergeben alle Eigentumsrechte lagen ab da bei dieser Institution genauer bei Lewis Dyche personlich 16 Comanche wurde 1893 nach Chicago transportiert um dort auf der World s Columbian Exposition gezeigt zu werden Er stand dort im Kansas Pavillon zusammen mit Dyches damals einzigartigem Panorama nordamerikanischer Saugetiere Bis in die 1970er Jahre befand sich ein Hinweis er sei der einzige Uberlebende der Schlacht gewesen am Exponat 17 2005 wurde Comanche nachdem seit den 1950er Jahren nichts mehr an dem Exponat und dem Ausstellungsraum in dem es sich befand geandert worden war in einen neuen Schauraum gebracht Es folgte eine aufwendige Restaurierung durch den Museumskonservator Terry Brown in der unter anderem aufgerissene Nahte beschadigte Fellteile und andere Mangel ausgebessert bzw behoben wurden 18 Comanche ist derzeit in einem vor Feuchtigkeit geschutzten Glaskasten im Museum fur Naturgeschichte der Universitat von Kansas Dyche Hall Lawrence Kansas ausgestellt 19 Literatur BearbeitenEvan S Connell Son of the Morning Star Custer and the Little Bighorn Macmillan Publishers 1984 ISBN 0 88394 088 4 Annie Tallent The Black Hills or the Last Hunting Ground of the Dakotahs A complete history of the Black Hills of Dakota from their first invasion in 1874 to the present time Nixon Jones 1899 David Appel Comanche Story of America s Most Heroic Horse World Publishing Company 1951 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Comanche horse Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Comanche im Natural History Museum der University of Kansas SDPB South Dakota Publish Broadcasting Brian Gevik The Sole Survivor on the Army Side of Custer s Last Stand Published on January 10 2019 Einzelnachweise Bearbeiten Archivlink Memento vom 18 Juni 2009 im Internet Archive Smithsonian Famous Horses abgerufen am 1 Februar 2023 Douglas Harvey The Horse Comanche Custer s Last Standard Bearer University of Kansas Department of History University of Kansas KU Memorial Union abgerufen am 28 08 2023 Douglas Harvey The Horse Comanche Custer s Last Standard Bearer University of Kansas Department of History University of Kansas KU Memorial Union abgerufen am 28 08 2023 Evan S Connell Son of the Morning Star Custer and the Little Bighorn Macmillan 1984 America comes alive Great storys simply told Kate Kelly Comanche Horse Survivor Of Little Bighorn Civil War Stories Heroes amp Trailblazers abgerufen am 31 Januar 2023 Bericht in der Bismarck Tribune 10 Mai 1878 America comes alive Great storys simply told Kate Kelly Comanche Horse Survivor Of Little Bighorn Civil War Stories Heroes amp Trailblazers abgerufen am 31 Januar 2023 Douglas Harvey The Horse Comanche Custer s Last Standard Bearer University of Kansas Department of History University of Kansas KU Memorial Union abgerufen am 28 08 2023 America comes alive Great storys simply told Kate Kelly Comanche Horse Survivor Of Little Bighorn Civil War Stories Heroes amp Trailblazers abgerufen am 31 Januar 2023 America comes alive Great storys simply told Kate Kelly Comanche Horse Survivor Of Little Bighorn Civil War Stories Heroes amp Trailblazers abgerufen am 31 Januar 2023 Annie Tallent The Black Hills or the Last Hunting Ground of the Dakotahs A complete history of the Black Hills of Dakota from their first invasion in 1874 to the present time Nixon Jones 1899 S 635 636 Smithsonian Famous Horses abgerufen am 1 Februar 2023 Douglas Harvey The Horse Comanche Custer s Last Standard Bearer University of Kansas Department of History University of Kansas KU Memorial Union abgerufen am 28 08 2023 Smithsonian Famous Horses abgerufen am 1 Februar 2023 Archivierte Kopie Memento vom 2 Januar 2014 im Internet Archive Smithsonian Famous Horses abgerufen am 1 Februar 2023 Dokumentation der University of Kansas uber Comanches Restauration englisch Memento vom 10 Juni 2010 im Internet Archive Smithsonian Famous Horses abgerufen am 1 Februar 2023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Comanche Pferd amp oldid 238814903