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Claus Jurgensen 5 Mai 1803 in Havetoftloit 11 Januar 1851 in Oersberg war ein deutscher Lehrer und Schulgrunder Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Familie 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenClaus Jurgensen war ein Sohn von Johann Christian Jurgensen 22 Juli 1767 in Havetoftloit 26 September 1811 und dessen Ehefrau Anna Christina Sophia geborene Lock 1768 in Fahrenstedt 6 Dezember 1849 in Havetoftloit Seine Mutter heiratete in zweiter Ehe 1818 Lorenz Lorenzen 1 Jurgensen wuchs in einer armen Katnerfamilie auf und arbeitete bereits als Kind in der Landwirtschaft mit Er besuchte die Dorfschule von Havetoftloit und erhielt danach vom Pastor des Dorfes Vorbereitung fur das Lehrerseminar das er von 1822 bis 1825 in Todern besuchte Direkt danach folgte er einem Ruf des Gottorfer Kirchenvisitatoriums als Substitut von Volksschullehrer Detlev Desler nach Oersberg Desler dessen Tochter er spater heiratete vertrat Jurgensen im Winter 1826 Jurgensen besuchte wahrend dieser Zeit die Eckernforder Musterschule und lernte dort den sogenannten wechselseitigen Unterricht den der Konig insbesondere fur einklassige Dorfschulen unterstutzte 2 Im Januar 1827 ging Desler in den Ruhestand woraufhin Jurgensen dessen Stelle ubernahm Daruber hinaus arbeitete er als Kuster und Organist in Toestrup Er kultivierte das zu seiner Stelle gehorende Land die Pachtflachen des Pastorats selbst gekauftes Land in Schweltholm und eine Parzelle in Scheggerott Ausserdem engagierte er sich im Landwirthschaftlichen Verein an der Schlei 2 Wahrend Jurgensens Eintritt in den Schuldienst wurden an landlichen Volksschulen nur die Grundkenntnisse im Rechnen Schreiben und Lesen unterrichtet berufsbezogenes Wissen und politische Themen waren jedoch nicht Teil des Lehrplans Die Bevolkerung beschwerte sich zunehmend daruber dass dieser Unterricht keine Rucksicht auf die Veranderungen der Arbeitswelt und Gesellschaft nehme Jurgensen sah ebenfalls Reformbedarf und grundete 1839 eine sogenannte Sonntagsschule fur die Landjugend die die Dorfschule verlassen hatte Er traf dabei zunachst auf harten Widerstand des Schulvisitators Christian Ludwig Wiegmann Als einziger Lehrer der Schule unterrichtete er landwirtschaftliche Berufskunde und Politik 2 Jurgensen hatte mit seiner Sonntagsschule derart grossen Erfolg dass er seine Lehrstelle an der Dorfschule aufgab die Sonntagsschule schloss und stattdessen im November 1845 in Oersberg die Landwirthschaftliche Lehranstalt eroffnete Es handelte sich um die dritte derartige Bildungseinrichtung fur Erwachsene die in den Herzogtumern existierte Fur die Schule die sich in einem extra gebauten Gebaude befand erhielt er aus dem Zollfond der Schleswig Holsteinischen Ritterschaft zweimal 1500 Mark Courant als Zuschuss Die Aufsichtsbehorde stimmte zu dass Substitute Jurgensens Lehrstelle ubernahmen 2 Jurgensen warb fur seine Schule mit Texten in Zeitungen insbesondere der Landwirthschaftlichen Zeitung und dem Itzehoer Wochenblatt Er hatte ein Internat und bot der Landjugend gegen Schulgeld eine zwei Jahre dauernde Berufsausbildung Der Lehrplan sah praktische und theoretische Inhalte vor die die Anforderungen moderner Landwirtschaft berucksichtigten Zu den Fachern gehorte die Theorie der Landwirtschaft Tierzucht und heilkunde Physik Agrarchemie Naturgeschichte deutsche Sprache Stil und Redekunde Geschichte Mathematik Singen nach Noten und Anstandslehre Jurgensen lehrte zudem die Kunde der statistisch kommunalen Verhaltnisse des Vaterlandes als eine Art politischer Allgemeinbildung Im Gegensatz zur Hoheren Volksschule Rendsburg gehorte zu seiner Einrichtung Ackerflachen fur die praktische Anwendung des erlernten Wissens 3 Die Schleswig Holsteinische Erhebung fuhrte dazu dass Jurgensen drei Jahre nach der Eroffnung den Schulbetrieb einstellen musste Der Grossteil der Schuler und die sieben festangestellten Lehrer schlossen sich der Armee an wahrend Jurgensen selbst nicht an den Kampfen teilnahm Quellen zeigen dass er politisch zwiegespalten war jedoch das Danische zunehmend offensichtlich ablehnte So liess er wahrend der Grundungszeit der Sonntagsschule die danische Sprache noch zu verbat sie aber an der spateren Lehranstalt Auf der anderen Seite schrieb er 1843 in seinen Bedingungen der regelmassigen Teilnahme an dem Unterricht der Sonntagsschule explizit dort kein Platz fur eigentliche Politik sei Wahrend einer Versammlung am 27 Marz 1848 trat er angeblich fur die Bewaffnung der Bevolkerung ein blieb jedoch der schleswig holsteinischen Armee fern 4 Jurgensen starb wie seine Frau und eine vierjahrige Tochter an einer ansteckenden Krankheit 4 Familie BearbeitenAm 9 Februar 1827 heiratete Jurgensen Anna Maria Desler 7 September 1805 in Oersberg 14 Januar 1843 ebenda Sie war eine Tochter des Oersberger Lehrers Detlev Desler 1762 1835 und dessen zweiter Ehefrau Catharina Dorothea Manicus die 1851 starb 1 Am 27 Mai 1844 heiratete Jurgensen in zweiter Ehe Dorothea Catharina Marxen 11 Juni 1815 in Kattrott 7 Dezember 1850 in Oersberg Sie war eine Tochter des Parzellisten Matthias Marxen und dessen Ehefrau Maria Magdalena Desler Es handelte sich um eine Nichte seiner ersten Ehefrau 1 Aus der ersten Ehe stammten drei Tochter und vier Sohne von denen vier Kinder ihren Vater uberlebten Dazu gehorte der Sohn Detlev Desler 3 April 1827 in Toestrup im Juni 1862 in Itzehoe Er arbeitete als Lehrer und folgte auf seinen Vater als Leiter der Lehranstalt Spater hatte er eine Flachsbrecherei in Schweltholm In seinem Todesjahr arbeitete er als Redakteur der Itzehoer Nachrichten 1 Aus Jurgensens zweiter Ehe stammten ein Sohn und zwei Tochter von denen eine beim Tod des Vaters noch lebte 1 Literatur BearbeitenWulf Pingel Jurgensen Claus in Biographisches Lexikon fur Schleswig Holstein und Lubeck Wachholtz Neumunster 1982 2011 Bd 11 2000 ISBN 3 529 02640 9 Seite 199 202 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e Wulf Pingel Jurgensen Claus in Biographisches Lexikon fur Schleswig Holstein und Lubeck Wachholtz Neumunster 1982 2011 Bd 11 2000 ISBN 3 529 02640 9 Seite 199 a b c d Wulf Pingel Jurgensen Claus in Biographisches Lexikon fur Schleswig Holstein und Lubeck Wachholtz Neumunster 1982 2011 Bd 11 2000 ISBN 3 529 02640 9 Seite 200 Wulf Pingel Jurgensen Claus in Biographisches Lexikon fur Schleswig Holstein und Lubeck Wachholtz Neumunster 1982 2011 Bd 11 2000 ISBN 3 529 02640 9 Seite 200 201 a b Wulf Pingel Jurgensen Claus in Biographisches Lexikon fur Schleswig Holstein und Lubeck Wachholtz Neumunster 1982 2011 Bd 11 2000 ISBN 3 529 02640 9 Seite 201 Normdaten Person GND 116753168X lobid OGND AKS VIAF 1711153775043661550008 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Jurgensen ClausKURZBESCHREIBUNG deutscher Lehrer und SchulgrunderGEBURTSDATUM 5 Mai 1803GEBURTSORT HavetoftloitSTERBEDATUM 11 Januar 1851STERBEORT Oersberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Claus Jurgensen amp oldid 202835390