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Claudio Corti 18 Juli 1928 in Olginate 3 Februar 2010 ebenda war ein italienischer Bergsteiger Inhaltsverzeichnis 1 Karriere 2 Tragodie in der Eiger Nordwand 3 Anderes Klettern 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseKarriere BearbeitenCorti gelang 1953 mit Carlo Mauri die Erstbegehung der Sudostwand des Piz Cengalo sowie mit Giulio Fiorelli und Carlo Mauri die Erstbegehung der Nordostwand des Pizzi Gemelli Ebenfalls 1953 gelang ihm die Erstbegehung einer neuen Route 600 m VI A3 an der Piz Badile Nordostwand Sein Kletterpartner Felice Battaglia war zuvor nach einem Blitzschlag todlich abgesturzt worauf Corti alleine den Gipfel erreichte und die Route nach Battaglia benannte 1954 gelang ihm mit Cesare Giudici die Erstbegehung der Nordostwand des Picco Luigi Amedeo sowie mit Arnaldo Tizzoni die erste Wiederholung der Stenico Route am Campanile Basso 1955 folgte seine Erstbegehung der Westwand des Pizzo Torrone Occidentale mit Mario Colombo 1956 unternahm er zwei Erstwiederholungsversuche des Bonattipfeilers an der Petit Dru Nachdem sie beim ersten Versuch wegen Schlechtwetters abbrechen mussten wurde beim zweiten Versuch sein Seilpartner Annibale Zucchi durch Steinschlag schwer verletzt Corti brachte diesen anschliessend ins Tal zuruck 1968 gelang ihm mit Pavel Pochyly und Jiri Zrust die erste Wiederholung der Lecchesi Route in der Sudostwand des Grand Capucin 1969 folgte die Erstbegehung der Sudostwand des Scudo Tremare mit Claudio Gilardi Mit diesem bestritt er 1971 auch die Erstbegehung der Cima Scingino Sudwand sowie 1972 die Erstbegehung der Route Via Guido Cenini 300 m V in der Punta Medaccio Sudostwand und die Erstbegehung der Route Via Vera 350 m V A2 in der Piz Badile Sudostwand Ebenfalls 1972 eroffnete er mit Aldo Anghileri die Route Via del Caminetto 220 m V A2 am Pala del Cammello Er war Teilnehmer der Casimiro Ferrari Expedition nach Patagonien welcher 1974 die erste anerkannte Besteigung des Cerro Torre gelang Corti gehorte zwar nicht zum Gipfelteam hatte jedoch erheblichen Anteil am erfolgreichen Vorankommen der Expedition Mit Claudio Gilardi eroffnete er 1974 noch eine neue Route am Pizzo della Pieve und wiederholte 1975 seine Route Via Felice Battaglia am Piz Badile mit Sergio Lanfranconi Seine letzte Bergtour bestritt er 1975 mit Gilardi auf den Mount Kenya in Afrika Tragodie in der Eiger Nordwand BearbeitenAm 3 August 1957 stieg Corti mit seinem Seilpartner Stefano Longhi in die Eiger Nordwand ein Sie bewegten sich ostlich der Normalroute und bezogen ihr erstes Biwak noch im Wandvorbau Am 4 August querten sie auf Hohe des Zerschrundenen Pfeilers in die Normalroute und biwakierten im Bereich des Schwierigen Risses Am 5 August stiegen die beiden Deutschen Gunter Nothdurft und Franz Mayer in die Wand ein kamen schnell voran und erreichten noch am selben Tag die Italiener am Hinterstoisser Quergang Am unteren Ende des Zweiten Eisfeldes bezogen die vier Kletterer ein gemeinsames Biwak Am 6 August stiegen die beiden Seilschaften getrennt weiter und erreichten an diesem Tag noch den Bereich des Todesbiwaks auf dem Bugeleisen wo sie erneut biwakierten Am 7 August verpassten die Kletterer die Normalroute und biwakierten im obersten Teil des Rampen Eisfelds Am 8 August bewegten sich die Kletterer etwa 150 Meter uber dem in der Normalroute liegenden Gotterquergang und versuchten uber die Traverse zur Spinne zu gelangen wobei sie von einem Wettersturz uberrascht und zu einem weiteren Biwak gezwungen wurden Das Dilemma wurde vom Tal aus von den Medien und zahlreichen Schaulustigen beobachtet Am 9 August kam Longhi in der Traverse als Seilletzter zu Sturz wurde jedoch von den anderen drei Kletterern am Seil gehalten Da sie ihn jedoch nicht hochziehen konnten verblieb er am Seil gesichert auf einem Felsvorsprung unterhalb der Traverse Corti Mayer und Nothdurft stiegen daraufhin weiter um nach dem Gipfelausstieg Hilfe zu holen Vor den Ausstiegsrissen wurde Corti jedoch von Steinschlag getroffen und konnte nicht mehr weiter Die Stelle tragt heute noch den Namen Corti Biwak Die Deutschen blieben vorerst noch bei ihm Am 10 August machten sich etwa 70 Alpinisten und Rettungskrafte aus funf Nationen auf den Weg um zu helfen darunter Ludwig Gramminger Lionel Terray Carlo Mauri und Riccardo Cassin Mit Hilfe eines am Gipfelgrat verankerten Stahlseilgerates konnten Helfer in die Wand abgelassen werden die von Beobachtern von der Kleinen Scheidegg aus per Funkverbindung gefuhrt wurden Am 11 August wurde der Munchner Alfred Hellepart abgeseilt der den erschopften Corti nach etwa 320 Metern entdeckte Er nahm ihn in den Grammingersitz und wurde dann am Stahlseil hochgezogen Diese Prozedur dauerte knapp zwei Stunden Es war die bis dahin erste erfolgreiche Rettung aus der Eiger Nordwand Corti wurde dann auf einer Gebirgstrage uber die Westflanke hinabtransportiert Die beiden Deutschen waren jedoch nicht mehr auffindbar Laut Corti hatten sie am Morgen das Biwak verlassen um selbststandig den Gipfel zu erreichen und dabei ihre Ausrustung fur ihn zuruckgelassen Eine Bergung von Longhi scheiterte an diesem Tag aufgrund von Problemen am Sprechfunk und einem erneuten Wettersturz Am 12 August wurde weiter ostlich am Gipfelgrat eine weitere Stahlseilverankerung angebracht um auch Longhi zu erreichen Es traf aber dann die Meldung ein dass gemass Beobachtung von der Kleinen Scheidegg und von einem Flachenflugzeug aus Longhi die Nacht nicht uberlebt hatte Seine Leiche wurde erst am 9 Juli 1959 vom Schweizer Fritz Jaun aus der Wand geholt Corti musste sich in den Folgejahren viel Kritik und Anfeindungen gefallen lassen Medienvertreter und einige Alpinisten wie Heinrich Harrer behaupteten er trage die Schuld am Tod seines Freundes und habe womoglich auch mit dem Verschwinden der beiden Deutschen etwas zu tun So wurde Claudio Corti gar unterstellt er habe die beiden Deutschen die Wand hinabgestossen um sich seinerseits mit deren Material das Uberleben zu sichern Am 22 September 1961 wurden schliesslich weit abseits der Normalroute in der Westflanke zwei Leichen gefunden die als die Deutschen Mayer und Nothdurft identifiziert wurden Sie hatten den Aufstieg zum Gipfelbereich geschafft und waren dann beim Abstieg von einer Lawine getroffen worden Sie durften die aufsteigenden Rettungsmannschaften nur um Stunden verfehlt haben Damit war Corti rehabilitiert und seine Aussagen bestatigt Anderes Klettern BearbeitenDie Eiger Kontroverse uberschattete in gewisser Weise den Rest von Cortis Bergsteigerkarriere Corti kletterte ausgiebig in die Alpen eroffnete als erster zwei neue Routen auf dem Piz Badile und wiederholte wichtige Routen fruhzeitig Wahrend er den Gipfel nicht erreichte spielte er eine wichtige Rolle bei der erfolgreichen Expedition des Ragni di Lecco 1973 74 zum Aufstieg auf die Westwand des Cerro Torre ein Aufstieg der von einigen als der erste echte Aufstieg des Torre angesehen wird 1 Literatur BearbeitenDaniel Anker Rainer Rettner Corti Drama Lionel Terray Die Eroberer des Unnutzen Lionel Terray Vor den Toren des Himmels Giorgio Spreafico The Prisoner of Eiger Heinrich Harrer Die Weisse Spinne Ludwig Gramminger Das gerettete Leben aus der Geschichte der Bergrettung Luca Merisio Guido Lisignoli Giganten aus Granit Weblinks BearbeitenClaudio Corti 1928 2010 A Life in the Shadow of the Eiger UK Climbing vom Februar 2010 Claudio Corti im Historischen Alpenarchiv der Alpenvereine in Deutschland Osterreich und Sudtirol temporar offline Einzelnachweise Bearbeiten Claudio Corti a life in the shadow of the EigerNormdaten Person GND 137883579 lobid OGND AKS LCCN n2010030566 VIAF 86054336 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Corti ClaudioKURZBESCHREIBUNG italienischer AlpinistGEBURTSDATUM 18 Juli 1928GEBURTSORT OlginateSTERBEDATUM 3 Februar 2010STERBEORT Olginate Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Claudio Corti Bergsteiger amp oldid 222247616