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Die Chupicuaro Kultur ist nach dem gleichnamigen Ort im zentralmexikanischen Bundesstaat Guanajuato benannt Von einigen Forschern werden jedoch auch Fundstucke aus anderen Hochlandregionen Mexikos dieser Kultur zugeordnet Nackte weibliche Figur mit Ohrschmuck und geometrischer Korperbemalung bzw Tatowierung Musee du Louvre Paris Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Lebensumstande 3 Datierung 4 Grabbeigaben 5 Fundstucke 6 Siehe auch 7 Literatur 8 WeblinksLage BearbeitenDer kleine Ort Chupicuaro liegt etwa 160 km Luftlinie nordwestlich von Mexiko Stadt und etwa zwolf Fahrtkilometer ostlich der Stadt Acambaro im Suden des Bundesstaates Guanajuato in einer Hohe von etwa 1850 m u d M Lebensumstande BearbeitenUber die Lebensumstande und die Sozialstruktur der Menschen der Chupicuaro Kultur liegen in Anbetracht fehlender schriftlicher Quellen wenig gesicherte Erkenntnisse vor Man kann jedoch davon ausgehen dass es sich um dorfliche Kleingesellschaften gehandelt hat die im Tal des Rio Lerma Ackerbau betrieben und Mais Bohnen Chili etc kultivierten und ihren Proteinbedarf durch Jagd und Fischfang erganzten Steinerne Tempel oder gar Hauser waren unbekannt und lebte man in durch Holzstangen verstarkten Schilfhutten Datierung BearbeitenHinsichtlich der Datierung der Fundstucke besteht keine Klarheit Wahrend einige Forscher altere Datierungen favorisieren gehen die meisten Archaologen derzeit davon aus dass die Figurinen in den Zeitraum zwischen 600 v Chr und 250 n Chr einzuordnen sind wobei ein Teil der archaologischen Forschung bzw der Kunstmarkt drei Phasen erkannt zu haben glaubt eine altere monochrome Phase ca 600 400 v Chr eine mittlere geometrisch polychrome ca 400 100 v Chr und eine Spatphase ca 100 v Chr bis ca 250 n Chr in der die meisten unbemalten und unpolierten Kleinfigurchen entstanden sein sollen In der Zeit nach 250 n Chr wurden keine Grabbeigaben aus Ton mehr angefertigt ob dennoch auch weiterhin Grabbeigaben z B in Form von Holzgegenstanden Muscheln etc mitbestattet wurden ist unbekannt Grabbeigaben Bearbeiten nbsp Vase in Form eines menschlichen Torsos mit aufgesetztem Gesicht Fundort Michoacan Museo Amparo Puebla Alle bislang entdeckten Fundstucke wurden speziell als Grabbeigaben angefertigt und meist bei Raubgrabungen seit den 1940er Jahren in den oberirdisch nicht wahrnehmbaren Grabern in der Umgebung von Chupicuaro gefunden sie wurden auf dem Schwarzmarkt verkauft und landeten in Privatsammlungen von wo aus sie uber den Kunstmarkt oder durch Schenkungen allmahlich den Weg in die Museen finden Aufgrund ihrer recht einfachen Machart sind auch neuzeitliche Falschungen nicht auszuschliessen Neben den Gefassen und Figurinen wurden auch Messer und Schaber aus Obsidian Miniatur Reibsteine metates sowie Schmuckgegenstande aus Perlen Muscheln etc in den Grabern gefunden Bislang wurden etwa 400 Einzelgraber untersucht in denen manchmal auch Hundeskelette gefunden wurden was auf die auch bei den indianischen Kulturen Amerikas bekannte Funktion des Hundes als treuem Begleiter des Menschen verweisen konnte doch wurden Hunde in Amerika auch verspeist und so konnte es sich bei den mitbestatteten Vierbeinern auch um eine symbolisch gemeinte Nahrungsreserve fur die jenseitige Welt gehandelt haben Fundstucke Bearbeiten nbsp Nackte weibliche sowie eine beinahe unbekleidete mannliche Figurine mit Ohrschmuck Hals und Beinketten und aufwendig gestalteten Frisuren Snite Museum of Art South Bend Indiana Nach rein formalen Kriterien konnen drei Typen unterschieden werden Gefasse mittelgrosse Hohe 20 50 cm vollplastische im Innern hohle Figuren und kleine Hohe 5 15 cm modellierte Figurchen mit aufgesetzten Gesichtern zwischen den Gefassen und den runden vollplastischen Figuren existieren auch Mischformen Den beiden ersten Typen gemeinsam ist die glattpolierte und haufig mit einer geometrischen Bemalung versehene Oberflache die ehemals wie jede Form von Korper Schmuck mit Sicherheit eine unheilabwehrende apotropaische Bedeutung hatte Die Gesichter des dritten Typus wirken wie aufgeklebt eine Korper und oder Gesichtsbemalung fehlt stattdessen tragen die Figuren Halsketten Ohrringe aufwendige Frisuren sowie turbanartige Kopfbedeckungen Auffallend ist auch die fehlende bzw oft sehr rudimentare Darstellung der Gliedmassen Die meisten Figuren sind offenkundig weiblich Ob dies Ruckschlusse auf eine gesellschaftlich herausgehobene Rolle der Frau zulasst ist allerdings fraglich Einige der weiblichen Figurinen werden allerdings ohne Angaben von Grunden auch als Gottinnen bezeichnet Obwohl Jagd und Fischfang sowie Haustiere Hunde Truthahne wahrscheinlich eine wichtige Rolle fur die Ernahrung der Menschen spielte sind keinerlei Darstellungen von Wild oder Haustieren bekannt Siehe auch BearbeitenTlatilco Kultur Chronologie des prakolumbischen Mesoamerika Liste prakolumbischer Ruinen in MexikoLiteratur BearbeitenDolores Flores Ofrendas Funerarias de Chupicuaro Guanajuato INAH 1992 Ana Maria Crespo La arqueologia en Guanajuato INAH 1988 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Chupicuaro Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Chupicuaro Kultur figurliche Vase Foto Infos englisch Chupicuaro Kultur 2 Figurinen Fotos Infos englisch Chupicuaro Kultur 6 bemalte Schalen u Kruge Fotos Chupicuaro Kultur Kleinstatuetten etc Fotos Chupicuaro Kultur Statuette Foto20 022222222222 100 59138888889 Koordinaten 20 1 N 100 35 W Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Chupicuaro Kultur amp oldid 224842569