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Der Chemieunfall bei PEPCON war ein Industrieunfall der sich nahe Henderson im US Bundesstaat Nevada ereignete Der Unfall geschah in der Pacific Engineering Production Company Nevada PEPCON am 4 Mai 1988 Das Feuer und die folgenden Explosionen kosteten zwei Personen das Leben verletzten 372 weitere Menschen und verursachten einen geschatzten Schaden von 100 Millionen US Dollar Ein Umkreis von 16 km bis nach Las Vegas war betroffen die Behorden setzten ihre Katastrophenplane in Gang Heftige Explosion im Zuge des Unfalls Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Verlauf 3 Schadensermittlung 4 Literatur 5 Weblinks 6 BelegeHintergrund BearbeitenDer PEPCON Betrieb war einer von nur zwei amerikanischen Herstellern von Ammoniumperchlorat einem Oxidationsmittel das als APCP in den Boostern von Raketen eingesetzt und fur militarische Waffen verwendet wird Der andere Produzent Kerr McGee hatte seine Anlagen weniger als 2 4 km entfernt von PEPCON also innerhalb des Bereichs der von den Explosionen betroffen war Daneben stellte PEPCON Service eine Reihe von Reinigungsgeraten fur die Umwelt her Nach der Explosion der Raumfahre Challenger am 28 Januar 1986 liess die US Regierung weiterhin Raketentreibstoff von PEPCON herstellen Nach dem Stopp des Raumfahrtprogramms kamen keinerlei Anweisungen der Regierung dazu was mit dem produzierten Treibstoff geschehen soll Daher lagerte PEPCON eine grosse Menge des hergestellten Ammoniumperchlorats vor Ort geschatzte 4000 Tonnen des Fertigprodukts wurden zur Zeit des Unfalles gelagert Verlauf BearbeitenDas Feuer brach zwischen 11 30 und 11 40 Uhr in oder um eine der Trocknungseinrichtungen im PEPCON Betrieb aus Der Stahlrahmen mit Wanden aus glasfaserverstarktem Kunststoff GFK und der Dachstuhl waren bei einem Sturm beschadigt worden und Angestellte leiteten Reparaturen ein Vermutlich verwendeten sie dafur Flussigteer und ein Schweissgerat Das Feuer verbreitete sich schnell im GFK Material beschleunigt durch Ammoniumperchloratuberreste in diesem Bereich Da in diesem Bereich jedoch auch Fasser lagerten welche die Mitarbeiter zum Zusammenkehren von Resten des Produkts in diesem Bereich nutzten konnte auch eine achtlos in eines der Behalter geworfene Zigarettenkippe den Brand ausgelost haben Laut einer Dokumentation mit dem Titel Destruction in the Desert ist die Brandursache bis heute unklar Mitverantwortlich fur dieses Ungluck ist nachfolgenden Untersuchungen gemass bad housekeeping d h vor allem im Abfullbereich vorhandene verunreinigte Reste des Endprodukts Versuche der Angestellten das Feuer zu loschen waren erfolglos und sie brachen ihre Bemuhungen ab als eine Reihe von 200 Liter Fassern explodierte Die Zeit zwischen den ersten kleineren Explosionen und der ersten grossen Explosion konnte nicht genau festgestellt werden Wahrscheinlich lag sie zwischen 10 und 20 Minuten Nach der Aufgabe der Loschversuche wurde die Fabrik evakuiert Die Mitarbeiter liefen oder fuhren weg Ungefahr 75 Menschen wurden in Sicherheit gebracht Nur zwei waren noch im Betrieb als sich die erste Explosion ereignete Beide wurden getotet Der erste war geblieben um die Feuerwehr telefonisch zu instruieren der andere war der Werksleiter der sich ausserstande sah das Gelande zu verlassen Die erste von zwei Hauptexplosionen trat im Lagerbereich fur Fasser auf Das Feuer griff rasch um sich und erreichte das Hauptlager in dem die versandbereiten Aluminiumbehaltnisse gestapelt waren Dieses fuhrte zu einer starken Explosion Die zweite Hauptexplosion erfolgte ungefahr vier Minuten spater Nach der zweiten Explosion blieb sehr wenig brennbares Material ubrig und das Feuer wurde schnell kleiner Unter der Fabrik verlief jedoch eine Fernpipeline eines Gaswerkes die bei der Explosion gebrochen war und dem Feuer zusatzlich Nahrung gab Die Gasleitung wurde um 12 59 Uhr von der Gasfirma an einem Ventil knapp 2 km entfernt abgestellt Diese zwei Explosionen ergaben bei der Messung durch die nationale Erdbeben Informationszentrale in Colorado ungefahr 950 km entfernt ca 3 0 und 3 5 auf der Richterskala Uber 4000 Tonnen Ammoniumperchlorat zersetzten sich Ein 4 5 m tiefer und uber 60 m breiter Krater blieb anstelle der Lagerhalle zuruck Der Leiter der Feuerwehr von Henderson der der Hauptfeuerwache ca 2 4 Kilometer nordlich der Fabrik vorstand sah die Rauchsaule Er gab sofort den Alarm und eine Sondereinheit fuhr in Richtung der Anlage Als die Einheit noch ca 1 5 km von der Fabrik entfernt war kam es zur ersten Explosion Es gab einen Feuerball mit ungefahr 30 m Durchmesser der weithin sichtbar war Die Druckwelle zerstorte die Fahrzeugscheiben und Glasscherben verletzten die Insassen Sie waren gerade dabei zu wenden als um 11 54 Uhr die zweite heftigere Explosion stattfand die das Fahrzeug weiter beschadigte Deshalb und wegen der Grosse und der Art des Feuers wurden aus Sicherheitsgrunden keine direkten Loschversuche unternommen Nachfolgende Untersuchungen ergaben dass Ammoniumperchlorat als reines Oxidationsmittel nicht brennbar ist geschweige denn Detonationen einer solchen Wucht auslosen kann Erst infolge einer Mischung dieser Substanz mit anderen Materialien oder durch diverse Verunreinigungen wird diese instabil So bestanden die Lagerbehalter auf dem Pepcon Gelande aus Kunststoff polybins und sogenannten aluminum tote bins aus Alu mit grosserem Fassungsvermogen Genau diese Materialien finden sich als beigemischtes Granulat in den Booster Treibladungen Feststoffladungen fur Raketen im militarischen Bereich Waffensysteme Hawk Nike Patriot wie in den Boostern der Space Shuttle bis zur Einstellung des Programms durch die NASA 1988 Schadensermittlung BearbeitenDer PEPCON Betrieb und eine nahe gelegene Marshmallow Fabrik wurden zerstort Schaden innerhalb eines Radius von knapp 2 5 km waren zerstorte Autos strukturelle Beschadigungen an Gebauden und zerstorte Stromleitungen Innerhalb von 5 km gab es Schaden an Gebauden wie zerstorte Fenster verschobene Wande oder herausgesprengte Turrahmen Am internationalen Flughafen von Las Vegas in 11 km Entfernung gingen Scheiben zu Bruch und Turen wurden aufgedruckt In einer Boeing 737 im Landeanflug auf den Internationalen Flughafen von Las Vegas spurten Passagiere und Besatzung die Erschutterung durch die Druckwelle Neuere Analysen der Explosionsschaden fuhrten zu einem geschatzten Aquivalent von 250 Tonnen TNT 1 PEPCON anderte seinen Namen nach dem Ungluck in Western Electrochemical Corporation WECCO und produziert weiterhin Ammoniumperchlorat 23 km ausserhalb von Cedar City im Bundesstaat Utah Nach einer weiteren Umbenennung wurde das Unternehmen 2015 von Jon Huntsman senior ubernommen 2 Literatur BearbeitenJ Gordon Routley Fire and Explosions at Rocket Fuel Plant Henderson Nevada 1988 PDF 1 7 MB Tom Dye Firm Makes Shuttle Fuel Ingredient Las Vegas Review Journal May 5 1988 Jack W Reed Sandia Labs Analysis of the Accidental Explosion at PEPCON Henderson Nevada May 4 1988 Weblinks BearbeitenPepcon Explosion auf YouTubeBelege Bearbeiten Zusammenfassung des Berichts Memento vom 14 Mai 2008 im Internet Archive an das DOD Explosives Safety Board von Jack W Reed und William H Zehrt Huntsman family to acquire American Pacific s specialty chemicals business 16 November 2015 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Chemieunfall bei PEPCON amp oldid 231530217