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Charles Meryon auch Charles Meryon 23 November 1821 in Paris 17 Februar 1868 in Charenton le Pont Departement Val de Marne war ein franzosischer Radierer Portrat Meryons 1853 Radierung von Felix Bracquemond Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenMeryon war der uneheliche Sohn von Pierre Narcisse Chaspoux genannt Gentil einer ehemaligen Operntanzerin und dem britischen Arzt und Reiseschriftsteller Charles Lewis Meryon Bei seiner Geburt wurde er unter dem Namen Charles Chaspoux eingetragen aber 1824 erkannte ihn sein Vater offiziell an Er interessierte sich fur die Marine und bestand im Oktober 1837 die Prufung an der Ecole navale Erst bei seiner Einschreibung in der Schule erfuhr er dass er ein unehelicher Sohn war Nach dem Abschluss der Schule ging er an Bord des Schiffes Alger und heuerte anschliessend auf der Montebello an 1 Im Jahr 1842 war er Fahnrich an Bord der Korvette Le Rhin und bereiste die Welt Erst 1846 kehrte er nach Frankreich zuruck Wahrend seiner Reise fertigte er zahlreiche Zeichnungen und Skizzen an 1847 wurde ihm aus gesundheitlichen Grunden ein sechsmonatiger Urlaub gewahrt nach dessen Ablauf er im Rang eines Fahnrichs aus der Marine ausschied um sich kunstlerischen Studien zu widmen Dabei stellte er fest dass er farbenblind war Er verzichtete auf die Malerei und wandte sich der Radierung zu Charles Meryon war einer der ersten Kunstler des 19 Jahrhunderts der ausschliesslich als Radierer gearbeitet hat Er lernte die Technik unter der Anleitung von Eugene Blery 1805 1886 der als Maler dem Stil der Schule von Barbizon nahe stand Charles Meryon litt unter erheblichen psychischen Problemen wie Depressionen und Verfolgungswahn Er war aberglaubisch und begeisterte sich fur okkulte Wissenschaften So tragen seine Radierungen gelegentlich kryptische Zeichen 2 Aufgrund seiner psychischen Storungen wurde er ab 1858 in das Hospiz zu Charenton eingewiesen wo er 1868 starb Er wurde daher auf dem Friedhof von Saint Maurice beigesetzt Seine Schulerin und Assistentin war die Kunstlerin Gabrielle Niel 1831 1919 mit deren Vater Meryon befreundet war und die spater selbst mit Radierungen bekannt wurde Werk BearbeitenCharles Meryon ist vor allem fur seine Ansichten von Paris bekannt Wie viele seiner Zeitgenossen war er bestrebt das mittelalterliche Paris das durch die Stadtplanungen von Georges Eugene Haussmann zunehmend verschwand festzuhalten Meryons Stil zeichnet sich durch einen sehr detaillierten festen prazisen Strich aus und durch kontrastreiche Anlage der Flachen Die topografischen Ansichten die er mithilfe einer Camera Lucida aufzeichnete wurden fur die Radierungen neu zusammengesetzt um den monumentalen Charakter zu betonen oder eine dramatische Stimmung zu erzeugen Er schuf zahlreiche Zustandsdrucke seiner Platten die er immer wieder bis zu einem dutzendmal wie bei Le pont au Change uberarbeitete indem er die Dunkelheiten vertiefte und Details hinzufugte Im Zuge dessen tauchte Fantastisches und Ubernaturliches in seinen Bildern auf Meryon bevolkerte den Himmel seiner Pariser Ansichten mit fliegenden Figuren und Ballons die bei der Herstellung der fur den Handel bestimmten Auflage meist wieder entfernt wurden Victor Hugo die Bruder Goncourt und Charles Baudelaire brachten unter anderem ihre Bewunderung fur Meryons Radierungen zum Ausdruck Baudelaire der 1859 auf Meryons Werke aufmerksam wurde traf sich im darauffolgenden Jahr mit dem Kunstler um gemeinsam eine Sammlung Radierungen mit Ansichten von Paris zu erstellen fur die er kurze Gedichte verfassen wollte Meryons Krankheit verhinderte jedoch dass das Projekt verwirklicht wurde 3 Radierungen von Charles Meryon nbsp Le Petit Pont 1850 Metropolitan Museum of Art New York nbsp Le Stryge 1853 Metropolitan Museum of Art New York nbsp La Morgue 1854 Metropolitan Museum of Art New York Literatur BearbeitenIm Banne des Dunkels Charles Meryon und die franzosische Radierbewegung Werke aus der Sammlung Hegewisch und dem Kupferstichkabinett der Hamburger Kunsthalle Hrsg von Andreas Stolzenburg und Jonas Beyer Hamburg Hamburger Kunsthalle 2012 ISBN 978 3 938002 41 4 Klaus Herding Finster lauernd ungreifbar die vertraute Altstadt als Hort des Unheimlichen bei Charles Meryon in Orte des Unheimlichen Die Faszination verborgenen Grauens in Literatur und bildender Kunst hrsg von Klaus Herding Gottingen Vandenhoeck amp Ruprecht 2006 ISBN 3 525 45176 8 S 192 233 Richard S Schneiderman The catalogue raisonne of the prints of Charles Meryon London Garton 1990 ISBN 0 906030 23 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Charles Meryon Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Im Bann des Dunkels Charles Meryon in seiner Zeit Ausstellung in der Hamburger Kunsthalle vom 11 November 2012 bis 3 Marz 2013 abgerufen am 30 November 2023 Einzelnachweise Bearbeiten Loys Delteil Le peintre graveur illustre XIXe et XXe siecles Band 2 Charles Meryon Paris 1907 Philippe Junod Chemins de traverse Essais sur l histoire des arts Gollion Infolio edition 2007 Antoine Compagnon Baudelaire L irreductible Paris Flammarion 2021 S 291 303 Normdaten Person GND 118783440 lobid OGND AKS LCCN n50036922 VIAF 71573863 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Meryon CharlesALTERNATIVNAMEN MeryonKURZBESCHREIBUNG franzosischer Maler und GraveurGEBURTSDATUM 23 November 1821GEBURTSORT ParisSTERBEDATUM 17 Februar 1868STERBEORT Charenton le Pont Departement Val de Marne Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Charles Meryon amp oldid 241330867