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Charles Dana Gibson 14 September 1867 in Roxbury Massachusetts 23 Dezember 1944 in New York City war ein US amerikanischer Cartoonist und Illustrator der vor allem durch seine uber mehrere Jahrzehnte in amerikanischen Zeitschriften erscheinenden Cartoons bekannt ist Das Gibson Girl eine idealtypische Darstellung der unabhangigen eleganten jungen Dame der Oberschicht ist nach ihm benannt Charles Dana Gibson Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Mitgliedschaften und Ehrungen 3 Cartoons 4 Werke 4 1 Skizzen und Cartoons 4 2 Illustrationen 4 3 Ausstellungen 4 4 Auswahlausgaben 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGibson war der Sohn des Geschaftsmanns Charles De Wolf Gibson und von Josephine Lovett Als Gibson 3 Wochen alt war zog die Familie nach Flushing so dass er seine gesamte Jugend in New York City verbrachte Er zeigte bereits mit funf Jahren kunstlerisches Talent beim Anfertigen von Scherenschnitten Ein Ansatz zu einer Ausbildung bei dem Bildhauer Augustus Saint Gaudens zeigte zwar dass seine Begabung nicht im Bereich der plastischen Kunste lag jedoch ermutigte ihn ein kleiner Geldpreis den er mit einer Zeichnung gewann sich ganz auf die Kunst zu verlegen 1884 schloss er die Highschool ab und begann eine zweijahrige Ausbildung an der Art Students League einer traditionsreichen New Yorker Kunstschule Am 25 Marz 1886 erschien eine erste Zeichnung von Gibson in Life damals eine humoristische Unterhaltungszeitschrift ahnlich dem englischen Punch was eine uber 40 jahrige Zusammenarbeit begrundete an deren Ende Gibson Herausgeber und Inhaber der Zeitschrift war Ausser fur Life arbeitete er auch fur das britische Magazin Tit Bits 1888 erlaubten seine Einkunfte ihm bereits eine Reise nach Europa In London traf er den Punch Cartoonisten George du Maurier und reiste anschliessend nach Paris wo er an der Academie Julian zwei Monate lang seine kunstlerische Ausbildung vervollstandigte Nach New York zuruckgekehrt begann er ausser fur Life wo seine Cartoons meist auf der inneren Doppelseite erschienen auch fur die Zeitschriften Harper s New Monthly Magazine Scribner s Magazine und fur The Century Magazine zu arbeiten nbsp Gibson Girl um 1900 nbsp Unter der Lupe 1903 Grundlage seines grossen Erfolges war die Entwicklung eines in seinen Cartoons immer wieder erscheinenden Frauentypus des sogenannten Gibson Girls mit dem er im Amerika von Anfang der 1890er Jahre bis zum Ersten Weltkrieg mode und kulturpragend wurde Es ist der Typus der sportlichen und sehr selbstbewussten jungen Dame der Oberschicht die mit den an sie gestellten Erwartungen wozu selbstverstandlich das Eingehen einer vorteilhaften Ehe gehorte in souveraner Weise umzugehen weiss Ausserlich sind die Gibson Girls gekennzeichnet durch eine modisch aufgeturmte Frisur einen oft strengen Gesichtsausdruck hohen Hals und eine sehr gerade Haltung die durch das Tragen eines Korsetts unterstutzt wird Vorbilder des Gibson Girls hat man in der Schauspielerin Evelyn Nesbit und vor allem in Gibsons Ehefrau Irene geborene Langhorne gesehen 1 Gibson selbst wies es von sich einen Typus geschaffen zu haben vielmehr sei der als Gibson Girl bekannte Typ ein Konzentrat dessen was er an Frauen sehe und an ihnen bewundere Er sagte uber die lebenden Vorbilder seiner Zeichnungen Ich sah sie auf der Strasse ich sah sie im Theater ich sah sie in den Kirchen ich sah uberall und bei jeglicher Tatigkeit Ich sah sie beim Bummel auf der Fifth Avenue und bei der Arbeit hinter der Ladentheke Aus Hunderten Tausenden Zehntausenden formte ich mein Ideal Ein Dichter mag sein Ideal der Weiblichkeit ganz aus der Fantasie erschaffen Ich denke nicht dass ich ein Dichter bin Mein Ideal stammt aus der Menge 2 Die breite Wirkung des Gibson Girls begann 1894 mit der Publikation einer Mappe mit Zeichnungen die zuvor in Life erschienen waren Um die Abbildungen auf den Doppelseiten des Magazins adaquat wiedergeben zu konnen erschien die Mappe in grossformatigem Quer Folio 30 46 cm In den folgenden Jahren erschienen uber ein Dutzend Bande mit Zeichnungen und Skizzen die zusammen mit seinen Arbeiten fur prominente Magazine seinen Ruhm begrundeten und seinen Marktwert in bis dahin unerhorte Hohen hoben 1902 unterzeichnete er einen Vertrag mit Collier s Weekly uber die Lieferung von 100 Zeichnungen uber einen mehrjahrigen Zeitraum wobei jede Zeichnung mit 1000 honoriert werden sollte Nicht nur war der Betrag von insgesamt 100 000 unerhort fur einen kunstlerischen Mitarbeiter einer Zeitschrift ein derartiger Vertrag war bis dahin ganz unublich gewesen Kunstler arbeiteten frei oder im Auftrag und stets in Abhangigkeit davon dass ihre Arbeiten die Zustimmung von Redakteur bzw Herausgeber fanden Gibson s Vertrag trug wesentlich zu einer Professionalisierung der Geschaftsbedingungen fur Illustratoren bei 3 Seine gesicherte wirtschaftliche Stellung erlaubte es ihm am 7 November 1895 Irene Langhorne zu ehelichen eine von vier fur ihre Schonheit bekannten Tochtern einer angesehenen Sudstaatenfamilie aus Richmond Virginia deren Schwester Nancy wurde die Ehefrau von Waldorf Astor 2 Viscount Astor und erste Frau die einen Sitz im britischen Unterhaus gewann Aus der Verbindung gingen zwei Kinder hervor Daruber hinaus konnte er sich in stilvoller Weise in New York niederlassen Das 1902 an den Architekten Stanford White in Auftrag gegebene 1904 fertiggestellte funfstockige Haus in 127 East 73rd Street sollte fur viele Jahre eines der Zentren des gesellschaftlichen Lebens in New York werden Gleichzeitig entstand auf der von ihm erworbenen Insel Seven Hundred Acres Island in der Penobscot Bay in Maine ein Sommersitz Verluste infolge der Finanzkrise von 1907 zwangen ihn jedoch einen 1905 begonnenen Studienaufenthalt in Europa abzubrechen und das New Yorker Haus zu vermieten Er begann wieder Illustrationen zu liefern seine finanzielle Situation verbesserte sich und die Familie konnte das New Yorker Haus bald wieder beziehen Zu den illustren Gasten dieser Zeit zahlten neben Lady Astor auch der ehemalige franzosische Premier Georges Clemenceau 4 Zuvor aber hatte sich Gibson im Krieg gegen Deutschland engagiert Seine Arbeiten wurden politisch und antideutsch und mit dem Kriegseintritt der USA wurde er zum Vorsitzenden der Division of Pictorial Publicity des Committee on Public Information ernannt und bemuhte sich andere Kunstler fur die Produktion von Plakaten Werbematerial und Kunstwerken zur Unterstutzung der alliierten Kriegsanstrengung zu bewegen Das Ende des Krieges brachte eine neue Herausforderung fur Gibson 1918 war John Ames Mitchell gestorben der Grunder Besitzer und langjahrige Herausgeber von Life Als das Magazin 1920 verkauft werden sollte organisierte Gibson den Kauf und erwarb dabei die Mehrheitsanteile Er konnte allerdings weder in seinen eigenen Arbeiten noch in Gestaltung und Stilvorgaben fur das Magazin sich an den gewandelten Geschmack der Nachkriegszeit anpassen dessen Idealtypus nicht mehr das Gibson Girl sondern der Flapper war Die Auflage sank 1928 trat Gibson von der Leitung zuruck und lieferte seine letzte Arbeit fur Life 1930 Neben seiner Arbeit als Zeichner von Cartoons wirkte Gibson auch als Illustrator 1890 erschien The Anglomaniacs von Constance Cary Harrison zunachst in Fortsetzungen in The Century Magazine weitere Arbeiten folgten So illustrierte er die Abenteuererzahlungen seines Freundes Richard Harding Davis zwei Romane von Anthony Hope und mehrere Romane des phantastischen Erzahlers Robert W Chambers Insgesamt sind fast 30 Bucher mit Illustrationen von Gibson bekannt Nachdem er seine Arbeit bei Life beendet hatte wandte er sich von der Zeichnung weitgehend ab und widmete sich in den folgenden Jahren der Olmalerei Seine Gemalde fanden Aufnahme in zahlreiche Museen und Sammlungen 1934 wurden in einer Ausstellung der American Academy of Arts and Letters in New York etwa 100 seiner Gemalde gezeigt Bis zu seinem Tod lebte er auf Seven Hundred Acres Island Dort erlitt er im September 1944 einen Herzinfarkt und wurde auf Veranlassung von Prasident Franklin D Roosevelt mit einem Wasserflugzeug der Navy nach New York gebracht wo er im Doctors Hospital behandelt wurde Man brachte ihn aber bald in das Haus in der East 73rd Street wo er am 23 Dezember 1944 an Myokarditis starb 5 4 Mitgliedschaften und Ehrungen Bearbeiten1898 National Institute of Arts and Letters 1902 Society of Illustrators Prasident von 1904 bis 1907 und von 1909 bis 1921 danach Ehrenprasident 1921 American Academy of Arts and Letters ab 1932 Direktor 1932 National Academy of Design assoziiert seit 1918 1943 Goldmedaille der American Artists Professional LeagueCartoons Bearbeiten nbsp Am Strand 1901 nbsp Kostumiert 1901 nbsp Liebe im Garten 1901 nbsp Der Schwarm 1901 nbsp Kunstunterricht 1901 nbsp Alles was man nur kaufen kann 1901 nbsp Zertreten 1901 nbsp Aufgefachert 1914 nbsp Ausdrucksstudie Frauen als Geschworene 1902Werke BearbeitenSkizzen und Cartoons Bearbeiten Drawings R H Russell New York 1894 Pictures of people R H Russell New York 1896 London as seen by Charles Dana Gibson C Scribner s Sons New York 1897 Life s comedy C Scribner s Sons New York 1897 People of Dickens R H Russell New York 1897 Sketches and cartoons R H Russell New York 1898 The education of Mr Pipp R H Russell New York 1899 Sketches in Egypt Harper London 1899 Americans R H Russell New York 1900 A widow and her friends R H Russell New York 1901 The social ladder R H Russell New York 1902 Eighty drawings including The weaker sex the story of a susceptible bachelor C Scribner s Sons New York 1903 Everyday people C Scribner s Sons New York 1904 Our neighbors C Scribner s Sons New York 1905 The Gibson book C Scribner s Sons New York 1906 Twelve new Gibson girls hitherto unpublished P F Collier amp Son New York 1909 Other people C Scribner s Sons New York 1911 Gibson new cartoons a book of Charles Dana Gibson s latest drawings C Scribner s Sons New York 1916 Illustrationen Bearbeiten nbsp Frontispiz von The Prisoner of Zenda 1898 nbsp Illustration zu Rupert of Hentzau 1898Constance Cary Harrison The Anglomaniacs New York 1890 Frank R Stockton The Merry Chanter New York 1890 Richard Harding Davis Gallegher and other stories C Scribner s Sons New York 1891 Richard Harding Davis Van Bibber and Others New York 1892 Richard Harding Davis The exiles and other stories New York 1894 Richard Harding Davis About Paris Harper New York 1895 Abbe Carter Goodloe College girls Scribner New York 1895 Julia Magruder The Princess Sonia Century Co New York 1895 Richard Harding Davis The Princess Aline Harper amp Bros New York 1895 H C Chatfield Taylor Two Women and a Fool Stone amp Kimball Chicago 1895 Robert Grant The Art of Living D Nutt London 1895 Julia Magruder The Violet Longmans Green and Co New York amp London 1896 Post Wheeler Reflections of a bachelor J S Ogilvie New York 1897 Richard Harding Davis Soldiers of Fortune New York 1897 Anthony Hope Rupert of Hentzau from the memoirs of Fritz von Tarlenheim H Holt and Co New York 1898 Anthony Hope The prisoner of Zenda being the history of three months in the life of an English gentleman H Holt and Co New York 1898 John Kendrick Bangs The booming of Acre Hill and other reminiscences of urban and suburban life Harper amp Bros New York amp London 1900 Richard Harding Davis Her first appearance Harper amp Brothers New York amp London 1901 Richard Harding Davis The king s jackal The reporter who made himself king Charles Scribner s Sons New York 1903 Julia de Wolf Gibbs Addison Mrs John Vernon a study of a social situation Richard G Badger Boston 1909 Robert W Chambers The Common Law D Appleton amp Co New York amp London 1911 Robert W Chambers Blue bird weather D Appleton amp Co New York amp London 1912 Robert W Chambers The streets of Ascalon episodes in the unfinished career of Richard Quarren esq D Appleton amp Co New York amp London 1912 Robert W Chambers Japonette D Appleton amp Co New York amp London 1912 Margaret Wade Campbell Deland Partners Harper amp Bros New York amp London 1913 Robert W Chambers The business of life D Appleton amp Co New York amp London 1913 Rex Beach The auction block a novel of New York life Harper amp Brothers New York amp London 1914 Ethel M Kelley Over here the story of a war bride Bobbs Merrill Co Indianapolis 1918 Richard V Cutler The Gay Nineties Garden City N Y 1927Ausstellungen Bearbeiten American Academy of Arts and Letters New York 1934 Charles Dana Gibson exhibition of drawings and paintings Chicago Historical Society 9 November 6 Dezember 1942 Charles Dana Gibson retrospective exhibition drawings and paintings Cincinnati Art Museum 29 September 25 Oktober 1942 Charles Dana Gibson exhibition of drawings and paintings Museum of Fine Arts Boston 13 Januar 21 Februar 1943 Charles Dana Gibson 1867 1944 creator of the Gibson girl exhibition of over 100 original Gibson black amp white drawings from the artist s collection Berry Hill Galleries New York 11 Oktober 15 November 1965Auswahlausgaben Bearbeiten The best of Charles Dana Gibson ausgewahlt und eingeleitet von Woody Gelman Bounty Books New York 1969 The Gibson Girl and Her America ausgewahlt von Edmund Vincent Gillon Dover New York 1969 Literatur BearbeitenFairfax Downey Portrait of an Era as Drawn by C D Gibson 1936 Rowland P Elzea Gibson Charles Dana In American National Biography 2000 doi 10 1093 anb 9780198606697 article 1700322 eingeschrankter Zugriff Helmut Kronthaler Gibson Charles Dana In Allgemeines Kunstlerlexikon Die Bildenden Kunstler aller Zeiten und Volker AKL Band 53 Saur Munchen u a 2007 ISBN 978 3 598 22793 6 S 235 Henry Pitz Charles Dana Gibson Creator of a Mode In American Artist 20 Dezember 1956 S 50 55 Charles Dana Gibson The Man and his Art Colliers Weekly New York 1903 archive org Gibson Charles Dana In Ulrich Thieme Hrsg Allgemeines Lexikon der Bildenden Kunstler von der Antike bis zur Gegenwart Begrundet von Ulrich Thieme und Felix Becker Band 13 Gaab Gibus E A Seemann Leipzig 1920 S 599 Textarchiv Internet Archive Gibson Charles Dana In Hans Vollmer Hrsg Allgemeines Lexikon der bildenden Kunstler des XX Jahrhunderts Band 2 E J E A Seemann Leipzig 1955 S 239 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Charles Dana Gibson Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Charles Dana Gibson auf der Website des National Museum of American Illustration The 1904 Charles Dana Gibson House No 127 East 73rd Street Charles Dana Gibson in der Datenbank Find a Grave englisch Vorlage Findagrave Wartung Gleiche Kenner im Quelltext und in WikidataEinzelnachweise Bearbeiten Helmut Kronthaler Gibson Charles Dana In Allgemeines Kunstlerlexikon Die Bildenden Kunstler aller Zeiten und Volker AKL Band 53 Saur Munchen u a 2007 ISBN 978 3 598 22793 6 S 235 Edward Marshall The Gibson Girl Analyzed By Her Originator Artist Whose Delineation of the Young American Woman Made Him Famous Tells How the Type Came Into Existence and What Her Mission Is In The New York Times 20 November 1910 Elzea Gibson Charles Dana In American National Biography 2000 a b daytoninmanhattan blogspot de americanillustration org Charles Dana Gibson American Imagist Memento vom 12 August 2012 im Internet Archive Normdaten Person GND 129161500 lobid OGND AKS LCCN n50028210 VIAF 49342220 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gibson Charles DanaKURZBESCHREIBUNG US amerikanischer Cartoonist und IllustratorGEBURTSDATUM 14 September 1867GEBURTSORT Roxbury Boston STERBEDATUM 23 Dezember 1944STERBEORT New York City Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Charles Dana Gibson amp oldid 237869726