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Carlos Frederico Werneck de Lacerda 30 April 1914 in Rio de Janeiro Brasilien 21 Mai 1977 ebenda war ein brasilianischer Journalist Schriftsteller und Politiker der unter anderem zwischen 1960 und 1965 Gouverneur des damaligen Bundesstaates Guanabara war Carlos Lacerda Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Veroffentlichungen 3 Hintergrundliteratur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenLacerda Sohn des Politikers und Schriftstellers Mauricio Paiva de Lacerda und dessen Ehefrau Olga Caminhoa Werneck war vaterlicherseits ein Enkel von Sebastiao Eurico Goncalves de Lacerda der zwischen 1897 und 1898 Verkehrsminister Brasiliens war Mutterlicherseits war er ein Urenkel des Mediziners und Botanikers Joaquim Monteiro Caminhoa 1929 begann er ein Studium der Rechts und Sozialwissenschaften an der Universidade Federal do Rio de Janeiro UFRJ und engagierte sich dort in der akademischen Gesellschaft Centro Academico Candido de Oliveira CACO Aufgrund seiner politischen Aktivitaten wurde er 1932 von der Universitat exmatrikuliert Durch den politischen Einfluss seines Vaters sowie seiner beiden Onkel Paulo Paiva de Lacerda und Fernando Paiva de Lacerda trat er der Kommunistischen Partei PCB Partido Comunista Brasileiro bei Im Zuge der brasilianischen Revolution 1930 sowie im Januar 1931 beteiligte er sich erstmals an Aktionen gegen den diktatorisch regierenden Prasidenten Getulio Vargas in Rio de Janeiro und Santos die allerdings durch den von Vargas ernannten Polizeichef und Abgeordneten Joao Batista Luzardo aufgedeckt wurden Im Marz 1934 gehorte er zu den Mitgrundern der Nationalen Befreiungsallianz ANL Alianca Nacional Libertadora die gegen Faschismus Imperialismus und Integralismus eintrat Zu dieser Zeit verfasste er unter dem Pseudonym Marcos einen Bericht uber Manuel Congo der 1839 einen Sklavenaufstand in Rio de Janeiro anfuhrte und dabei ums Leben kam Nach seiner Teilnahme am gescheiterten kommunistischen Aufstand 1935 versteckte er sich bei Verwandten in Vassouras ehe er sich 1939 von der kommunistischen Bewegung losloste 1939 war er als Journalist bei der Zeitung O Observador Economico e Financeiro tatig In den folgenden Jahren trat Lacerda der 1945 gegrundeten Nationaldemokratischen Union IDN Uniao Democratica Nacional bei und wurde 1947 fur diese zum Mitglied der Abgeordnetenkammer Camara dos Deputados do Brasil sowie Stadtrates von Rio de Janeiro gewahlt denen er bis jeweils 1955 angehorte Er blieb Gegner von Prasident Vargas und fungierte als Hauptkoordinator der Opposition gegen dessen Wiederwahl 1950 Dabei verfasste er insbesondere gegen Vargas gerichtete Artikel in der von ihm 1949 gegrundeten Zeitung Tribuna da Imprensa 1 Dies fuhrte dazu dass Vargas am 5 August 1954 seinen langjahrigen Gefahrten Gregorio Fortunato Chef der Wache des Prasidentenpalastes beauftragte Lacerda zu ermorden Bei dem Attentat kam aber nur Lacerdas Begleiter der Major der Luftstreitkrafte Rubens Florentino Vaz ums Leben Dies war das politische Ende fur den Diktator Neben dem generellen Aufruhr den das Attentat verursachte hatte er seinen Gegner gestarkt und die Luftwaffe in offene Rebellion versetzt Rucktrittsforderungen wies Vargas weit von sich Am 23 August wurde er von 27 Generalen des Heeres in einem offenen Brief abermals zum Rucktritt aufgefordert darunter auch von befreundeten Militars Ohne den Ruckhalt des Militars verlor Vargas jede Hoffnung und nahm sich am Morgen des 24 August mit einem Pistolenschuss ins Herz das Leben 1955 gehorte Lacerda zu den Gegnern der Wahl von Prasident Juscelino Kubitschek und dessen Vizeprasidenten Joao Goulart die er in den Folgejahren ebenfalls in Artikeln offentlich angriff 1956 wurde er erneut Mitglied der Abgeordnetenkammer Am 5 Dezember 1960 ubernahm er als Nachfolger von Jose Sette Camara Filho das Amt des Gouverneurs des damaligen Bundesstaates Guanabara der nach der Verlegung der Hauptstadt von Rio de Janeiro nach Brasilia 1960 aus dem bisherigen Distrito Federal do Brasil entstanden war Diesen Posten bekleidete er bis zum 11 Oktober 1965 woraufhin zunachst der bisherige Vizegouverneur Raphael de Almeida Magalhaes das Amt kommissarisch ubernahm 2 In seiner Amtszeit als Gouverneur gehorte er 1961 Befurwortern des Rucktritts von Prasident Janio Quadros sowie 1964 des Militarputsches der zur Absetzung von Prasident Joao Goulart fuhrte Im November 1964 schloss er sich jedoch der Frente Ampla an der von Juscelino Kubitschek und Joao Goulart angefuhrten vereinigten Opposition gegen die Militarregierung von Humberto Castelo Branco Im Dezember 1968 wurde er von der nunmehr von Artur da Costa e Silva geleiteten Militarregierung verhaftet und befand sich im Gefangnis des Kavallerieregimentes der Militarpolizei wo er fur einige Zeit in einer Zelle mit seinem ehemaligen PCB Genossen und Schriftsteller Mario Lago einsass Er war bis 1975 mit einem politischen Betatigungsverbot belegt Lacerda ist Teil des Films Getulio von 2014 Veroffentlichungen BearbeitenA vida de Andre Gide A crise do pensamento moderno Ubersetzung von Klaus Mann Andre Gide and the Crisis of Modern Thought Empresa Grafica O Cruzeiro Rio de Janeiro 1944 A missao da imprensa AGIR Rio de Janeiro 1950 O caminho da liberdade Discurso na Comissao de Justica da Camara dos Deputados 1957 Carreirista da traicao Mitautor Epitacio Cao Panfleto Rio de Janeiro 1959 O poder das ideias O pensamento politico de Carlos Lacerda atraves de seus pronunciamentos mais importantes Distribuidora Record Rio de Janeiro 1962 Reforma agraria Liberdade e propriedade Notas taquigraficas do improviso do governador da Guanabara na Convencao Nacional da U D N em Curitiba Estado do Parana Distribuidora Record Rio de Janeiro 1963 Brasil entre a verdade e a mentira Bloch Editores Rio de Janeiro 1965 Palavras e acao Distribuidora Record Rio de Janeiro 1965 Critica y autocritica Nova Fronteira Rio de Janeiro 1966 Depoimento Editora Nova Fronteira Rio de Janeiro 1977 Na Tribuna da Imprensa Cronicas sobre a Constituinte de 1946 Herausgeber Sergio Braga Editora Nova Fronteira Rio de Janeiro posthum 2000Hintergrundliteratur BearbeitenJohn W F Dulles Carlos Lacerda Brazilian Crusader The years 1914 1960 Band 1 University of Texas Press 1991 ISBN 0 2927 1125 5 Marly Silva da Motta Americo Freire Carlos Eduardo Sarmento A politica carioca em quatro tempos S 90 ff FGV Editora 2004 ISBN 8 5225 0493 8 Sidney Ferreira Beholder S 74 ff Clube de Autores 2009 Orde Morton Rio The Story of the Marvelous City S 291 f FriesenPress 2015 ISBN 1 4602 5457 0 Jucelio Regis Da Costa Os Jornais Em Marcha E As Marchas Da Vitoria Nos Jornais S 87 Clube de Autores 2016Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Carlos Lacerda im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Eintrag in Biografias y Vidas Eintrag in rulers org Veroffentlichungsnachweis Open Library Einzelnachweise Bearbeiten Ivanir Yazbeck O real Itamar Uma biografia Verlag Gutemberg 2011 ISBN 8 5823 5223 9 Brazilian States rulers org Normdaten Person GND 119000334 lobid OGND AKS LCCN n50041316 VIAF 7411285 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lacerda CarlosALTERNATIVNAMEN Lacerda Carlos Frederico Werneck de vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG brasilianischer Politiker Journalist und SchriftstellerGEBURTSDATUM 30 April 1914GEBURTSORT Rio de JaneiroSTERBEDATUM 21 Mai 1977STERBEORT Rio de Janeiro Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Carlos Lacerda amp oldid 231334244