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Auf dem British World Airlines Flug 4272 Flugnummer IATA VF4272 ICAO BWL4272 von Edinburgh nach Coventry sturzte am 25 Februar 1994 ein Frachtflugzeug vom Typ Vickers 813 Viscount der British World Airlines im Flug ab Bei dem Unfall kam der Flugkapitan ums Leben der Erste Offizier wurde schwer verletzt Der Absturz wurde durch eine Vereisung mehrerer Triebwerke und einen anschliessenden Ausfall der Elektrik verursacht British World Airlines Flug 4272Die betroffene Maschine auf dem Flughafen Manchester im September 1989Unfall ZusammenfassungUnfallart Triebwerksvereisung und Elektrikausfall im FlugOrt 7 5 Kilometer sudwestlich von Uttoxeter Vereinigtes Konigreich Vereinigtes KonigreichDatum 25 Februar 1994Todesopfer 1Uberlebende 1Verletzte 1LuftfahrzeugLuftfahrzeugtyp Vereinigtes Konigreich Vickers 813 ViscountBetreiber Vereinigtes Konigreich British World AirlinesKennzeichen Vereinigtes Konigreich G OHOTAbflughafen Flughafen Edinburgh Turnhouse Vereinigtes Konigreich Vereinigtes KonigreichZielflughafen Flughafen Coventry Vereinigtes Konigreich Vereinigtes KonigreichPassagiere 0Besatzung 2Listen von Flugunfallen Inhaltsverzeichnis 1 Maschine 2 Besatzung und Flugplan 3 Unfallhergang 4 Unfalluntersuchung 5 WeblinksMaschine BearbeitenDie verunfallte Vickers Viscount 813 mit der Seriennummer 349 war fur die South African Airways bestellt worden Das viermotorige Mittelstreckenflugzeug war mit vier Turboproptriebwerken des Typs Rolls Royce Dart 525 und Propellern des Typs Rotol R 179 4 20 4 33 ausgestattet Nach ihrer Endmontage startete die Maschine am 26 November 1958 zu ihrem Erstflug in Hurn Bournemouth Hampshire England Die Maschine erhielt das Luftfahrzeugkennzeichen ZS CDW und den Taufnamen Rooibok Der Auslieferungsflug nach Sudafrika begann am 8 Dezember 1958 Am 11 Dezember 1958 traf die Maschine auf dem Jan Smuts International Airport Johannesburg Sudafrika ein am 18 Dezember 1958 nahm die Maschine den Dienst bei der South African Airways auf Im Jahr 1962 erhielt die Maschine die neue Bemalung der South African Airways mit orangem Leitwerk die erstmals im Jahr 1960 mit der Boeing 707 eingefuhrt wurde Am 30 September 1971 wurde die Maschine bei der South African Airways ausgeflottet sie hatte zu diesem Zeitpunkt eine Gesamtbetriebsleistung von 25 528 Betriebsstunden Zum 1 Januar 1972 wurde die Maschine an die British Midland Airways weiterverkauft welche diese am 4 Januar 1972 mit dem Luftfahrzeugkennzeichen G AZLT wiederzuliess Am 10 Januar 1972 rollte die Maschine in neutralisierter Bemalung aus dem Hangar Die Farbgebung der South African Airways war noch erhalten jedoch waren die Logos und Schriftzuge uberstrichen und die Maschine bereits mit dem neuen britischen Luftfahrzeugkennzeichen versehen Am 26 Februar 1972 flog die Maschine vom Jan Smuts International Airport zur Auslieferung nach Grossbritannien ab Sie flog die Route gemeinsam mit der Vickers Viscount 813 mit der Seriennummer 348 die ebenfalls von der South African Airways an die British Midland Airways verkauft wurde und das neue Luftfahrzeugkennzeichen G AZLS erhalten hatte Die Maschinen trafen am 28 Februar 1972 auf dem East Midlands Airport Castle Donington Leicestershire England ein und wurden anschliessend technisch durchgesehen und mit neuen Komplettbemalungen der British Midland Airways versehen Ihren ersten Flug bei der British Midway Airways absolvierte die Maschine am 10 April 1972 dabei flog sie vom East Midlands Airport Leicestershire England uber den Birmingham International Airport West Midlands England den Flughafen Brussel Zaventem Belgien zum Flughafen Rhein Main Frankfurt am Main West Deutschland Zwischen dem 2 Februar 1975 und dem 31 August 1975 war die Maschine an Cyprus Airways verleast wo sie mit der Farbgebung des Leasinggebers betrieben wurde Lediglich das Logo auf dem Leitwerk und die Schriftzuge wurden mit jenen der Cyprus Airways ubermalt Die Maschine behielt in dieser Zeit ihr britisches Luftfahrzeugkennzeichen Als Leasingrucklaufer wurde die Maschine zunachst mit der ehemaligen Bemalung der Cyprus Airways fur die British Midland Airways betrieben Ab dem 29 Oktober flog die Maschine die Flugstrecken vom Speke Airport Liverpool England zum Aldergrove Airport Belfast Nordirland sowie vom Speke Airport Liverpool England zum Ronaldsway Airport auf der Isle of Man Die Maschine entlastete in dieser Funktion die British Airways Am 6 Oktober 1980 wurde die Maschine bei einer Landung auf dem Leeds Bradford International Airport Yeadon Yorkshire England beschadigt Die Viscount wurde bei Starkregen und Aquaplaning gelandet Der Kapitan steuerte die Maschine zur Seite von der Landebahn um ein Uberschiessen derselben zu verhindern Dabei brach das backbordseitige Hauptfahrwerk wodurch auf dieser Seite auch die Tragflache die Auftriebshilfen sowie der Propeller beschadigt wurden Das Triebwerk erlitt ausserdem Beschadigungen durch die Stossbelastung Am 13 Februar 1981 wurde die Maschine verladen und auf der Strasse zum East Midlands Airport Castle Donington Leicestershire England zur Schadensfeststellung uberfuhrt Die Viscount wurde schliesslich repariert fur die Reparatur diente die im September 1978 ausser Betrieb genommene Viscount 814 mit der Seriennummer 340 G BAPD als Ersatzteilspender dieser Maschine wurden die Tragflachen entnommen Nach Abschluss der Arbeiten wurde die Maschine am 30 Marz 1981 mit dem neuen Luftfahrzeugkennzeichen G BMAT wiederzugelassen da man bei der British Midland Airways der Ansicht war dass die Maschine nach der Reparatur einen Mischtyp darstellte und daher eine neue Identitat erhalten sollte Den ersten Flug nach den Reparaturarbeiten wurde am 27 April 1981 durchgefuhrt am 29 April 1981 folgte der erste kommerzielle Betrieb mit der instandgesetzten Maschine Am 7 Mai 1986 wurde die Maschine an die British Aerospace verkauft die die Viscount anschliessend wieder an die British Midland Airways verleaste Am 5 Dezember 1986 unternahm die Maschine ihren letzten kommerziellen Flug im Dienst der British Midland Airways der vom Aldergrove Airport Belfast Nordirland zum East Midlands Airport Leicestershire England fuhrte Am 10 Dezember 1986 kehrte die Maschine als Leasingrucklaufer zu der British Aerospace zuruck Die Maschine wurde vom East Midlands Airport Leicestershire England zum Baginton Airport Coventry Warwickshire England uberfuhrt und dort eingelagert Im Oktober 1987 ersteigerte das Unternehmen Sean T Hully Sales Ltd die Maschine auf einer Auktion in Luton Bedfordshire England von der British Aerospace Am 16 Oktober 1987 wurde die Maschine vom Baginton Airport Coventry Warwickshire England zur Westcountry Aircraft Servicing Ltd auf dem Exeter International Airport Devon England zur Begutachtung uberfuhrt Dort wurden der Maschine zunachst die Triebwerke und andere Teile entnommen und in die Viscount G BAPG Seriennummer 344 eingebaut Im Februar 1988 wurde die Maschine fur eine Generaluberholung in den Hangar der Westcountry Aircraft Servicing Ltd gerollt Nach deren Abschluss wurde sie am 10 Februar 1989 mit dem neuen Luftfahrzeugkennzeichen G OHOT zugelassen Die Maschine trug nun eine neue Bemalung mit dem Schriftzug Hot Air Ab dem 8 Marz 1989 war die Maschine an die Baltic Airlines verleast wobei sie mittlerweile mit Austauschtriebwerken von der Viscount G BFZL Seriennummer 435 bestuckt war Nachdem die Maschine als Leasingrucklaufer von der Baltic Airlines zuruckgekehrt war wurde sie durch die Sean T Hully Sales Ltd an die British Air Ferries verkauft und vor dem Verkauf mit einer Bemalung der neuen Eigentumerin versehen Diese nutzte die Maschine einige Monate bis sie diese am 27 Oktober 1990 zum vorerst letzten Mal auf der Strecke vom Collinstown Airport Dublin Irland zum Southend Airport Rochford Essex England einsetzte und sie anschliessend einlagerte Am 4 Februar 1992 wurde die Maschine wieder in Betrieb genommen diesmal jedoch in einer neuen Konfiguration als Frachtflugzeug Am 15 Mai 1992 wurde die Maschine erneut nach einem Positionierungsflug vom Aldergrove Airport Belfast Nordirland zum Southend Airport Rochford Essex ausser Betrieb genommen und eingelagert Nachdem die British Air Ferries in British World Airlines umfirmierte ging die Maschine am 1 April 1993 in die Flotte des neuen Unternehmens uber Am 23 Dezember 1993 wurde die Maschine wieder in Betrieb genommen wobei sie zu diesem Zeitpunkt nach wie vor die Bemalung der British Air Ferries trug Die Viscount hatte bis zum Zeitpunkt des Unfalls eine Gesamtbetriebsleistung von 50 995 Betriebsstunden absolviert Besatzung und Flugplan BearbeitenMit der Maschine sollte an diesem Tag ein Frachtflug vom Flughafen Edinburgh zum Flughafen Coventry durchgefuhrt werden Es befand sich eine zweikopfige Besatzung an Bord bestehend aus einem Flugkapitan und einem Ersten Offizier Der Flugkapitan Bo Winters Myers war 32 Jahre alt Staatsburger Australiens und hatte seine Flugausbildung bei den Australischen Luftstreitkraften absolviert Seine kommerzielle Pilotenlizenz erhielt er im Juli 1981 Er verfugte uber Musterberechtigungen fur die Flugzeugtypen Vickers 700 und 800 Im Februar 1989 emigrierte er ins Vereinigte Konigreich wo er zunachst fur die Baltic Airlines flog welche spater in der British Air Ferries aufging Der Flugkapitan verfugte uber 5 121 Stunden Flugerfahrung von denen er 1 121 Stunden im Cockpit der Vickers Viscount 800 absolviert hatte Der 39 jahrige Erste Offizier war im Besitz von Musterberechtigungen fur die Flugzeugtypen Vickers Viscount 800 Shorts 330 und Piper PA 34 Seine kommerzielle Pilotenlizenz erwarb er im Jahr 1986 Im Jahr 1987 heuerte er bei der British Air Ferries als Erster Offizier im Cockpit der Shorts 330 an Ein Jahr spater stieg er auf die Vickers Viscount 800 um Im Februar 1989 verliess er das Unternehmen um in den Vereinigten Staaten an einem Flugkurs mit der Boeing 737 teilzunehmen kehrte jedoch im August 1989 als Erster Offizier zur British Air Ferries zuruck Der Erste Offizier verfugte uber 3 334 Stunden Flugerfahrung davon hatte er 2 181 Stunden mit der Vickers Viscount 800 absolviert Unfallhergang BearbeitenDie Maschine befand sich auf dem Flug von Edinburgh nach Coventry und uberflog England zu abendlicher Stunde unter Vereisungsbedingungen Plotzlich fiel Triebwerk Nr 2 aus und der Propeller ging in die Segelstellung Kurz darauf fiel auch Triebwerk Nr 3 aus wobei der Propeller hier nicht in die Segelstellung ging Die Maschine befand sich im Sinkflug die Piloten erhielten die Freigabe die Maschine sofort von 15 000 Fuss ca 4570 Meter auf 7 000 Fuss ca 2 130 Meter und anschliessend auf 5 000 Fuss ca 1 520 Meter sinken zu lassen Da sie die Triebwerke nicht neu starten konnten beschlossen die Piloten zum Flughafen Birmingham umzukehren Kurz darauf gelang es ihnen Triebwerk Nr 2 neu zu starten Dann fiel jedoch Triebwerk Nr 4 aus wobei der Propeller sich auch hier nicht in die Segelstellung bewegte Funf Minuten vor der geplanten Landung auf dem Flughafen Birmingham fiel mangels elektrischer Leistung die Bordfunkanlage aus Die Maschine streifte kurze Zeit spater Baumspitzen an einem abwarts verlaufenden Hang im Drointon Wood bei Uttoxeter Staffordshire England sturzte ab und brach auseinander Der australische Flugkapitan Bo Winters Myers wurde getotet der 39 jahrige Erste Offizier schwer verletzt Unfalluntersuchung BearbeitenAls zentraler Unfallfaktor wurde ein Versagen mehrerer Triebwerke aufgrund der Durchfuhrung eines Fluges in extremen Vereisungsbedingungen festgestellt Ferner seien Notfallprozeduren durch die Besatzung unvollstandig ausgefuhrt worden da diese sich nicht an die Notfallchecklisten hielten Dies schrankte das Vermogen der Piloten erheblich ein die Triebwerke erfolgreich neu zu starten Die Handlungen der Besatzung bei den Versuchen die Triebwerke neu zu starten hatten nicht den Vorschriften des Betreibers entsprochen Der Luftwiderstand von zwei nicht in der Segelstellung befindlichen Propellern und das Gewicht des stark vereisten Flugzeugrumpfes hatten zu einem Verlust an Flughohe und Kontrolle uber die Maschine gefuhrt noch bevor diese den gewahlten Umkehrflughafen erreichen konnte Ein defizitares Crew Resource Management hatte ferner das Potential der Besatzung fur Notfallplane fur die Entscheidungsfindung und die Aufteilung der Arbeitsprozesse zwischen den beiden Piloten erheblich eingeschrankt Folglich fehlte der Besatzung ein Plan B fur die Vermeidung der vorhergesagten schweren Vereisungsbedingungen Ferner sei den Piloten die ungefahre Position eines fur eine Umkehr geeigneten naher gelegenen Flughafens nicht bekannt gewesen Dies hatten die Piloten in Erfahrung bringen konnen wenn sie die Verkehrsdienste der Flugsicherung effektiver genutzt hatten Bei dem Versagen der Triebwerke handelte es sich um Flammabrisse infolge eines Einsaugens von Eis Weblinks BearbeitenReport on the accident to Vickers Viscount 813 G OHOT near Uttoxeter Staffordshire on 25 February 1994 Air Accidents Investigation Branch 23 Februar 1995 Unfallbericht Viscount 800 G OHOT Aviation Safety Network englisch abgerufen am 22 Januar 2016 Betriebsgeschichte der Maschine auf vickersviscount net Abgerufen von https de wikipedia org w index php title British World Airlines Flug 4272 amp oldid 237170109