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Bremer Grun 1 auch Bremer Blau 2 oder in einem Wort Bremergrun 3 oder Bremerblau 4 ist ein in Bremen erfundenes im spaten 18 und im 19 Jahrhundert gern verwendetes grun blaues Farbpigment aus Kupfer II hydroxid Kupferoxidhydrat Cu OH 2 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Herstellung 3 Siehe auch 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAls Erfinder gilt der Bremer Farber Kaufmann und Fabrikant Nicolaus Kulenkamp der Altere 5 1710 1793 der neben Seifen und Talgprodukten seit 1778 6 diese Farbe herstellte was bald auch von anderen Herstellern in Bremen nachgeahmt wurde Spatestens 1807 als hier vier derartige Unternehmen bestanden die sich Bremer Grun Fabriken nannten hatte sich die Herkunftsbezeichnung auch uberregional fest etabliert Seit der Jahrhundertmitte ist sie auch lexikalisch fassbar Als weitere Produktionsorte wurden Minden Kassel und Eisenach genannt Noch uber die Wende zum 20 Jahrhundert hinaus war die Farbe trotz ihrer Giftigkeit viel gehandelt und verwendet Herstellung Bearbeiten nbsp Kupfer II hydroxidDie Rezepte Kulenkamps sind anscheinend nicht uberliefert von den verschiedenen voneinander leicht abweichenden Herstellungsweisen sei eine Beschreibung von 1856 zitiert andere finden sich ausfuhrlich in den unten angegebenen Links nachgewiesen Zur Fabrikation welche bes in Bremen ferner auch in Minden Kassel Eisenach etc betrieben wird bedient man sich des Kochsalzes Kupfervitriols u Kupferblechs Die beiden ersten zu ziemlich gleichen Gewichtstheilen werden unter Zusatz von etwas Wasser zu einem homogenen dicken Brei gemahlen Zu diesem Brei kommt eine der halben Gewichtsmenge desselben gleiche Quantitat altes in kleine Stucke geschnittenes Kupferblech u zwar so dass eine Lage Brei von 1 2 Zoll Dicke mit einer Lage Blech abwechselt Das Ganze bleibt etwa 3 Monate in dem eichenen nicht mit Eisen beschlagenen Oxydationsbottich u wird wahrend der Zeit zur Beforderung der Oxydation wochentlich mindestens einmal mit einer kupfernen Schaufel umgeschaufelt Danach wird die Masse mit Wasser verdunnt von dem Ruckstande des Kupferblechs befreit u filtrirt Der gewonnene Schlamm wird erst mit Salzsaure dann nach 36 Stunden in einem anderen Bottich dem Blauback mit farbloser atzender Kalilauge behandelt wodurch das grune basisch salzsaure Kupferoxyd vollig zersetzt u in Kupferoxydhydrat mit der eigentumlich etwas ins Grune stechenden blauen Farbe verwandelt wird Die mit Wasser ausgewaschene Farbe presst man im Filtrirbeutel aus schneidet die weiche Masse in Stucke u lasst diese an der Luft trocknen Pierer s Universal Lexikon Band 3 Altenburg 1857 S 273 274 Auch hiervon abweichende Verfahren wurden als Bremer Grun beschrieben so wurden 1835 Kupfervitriol und Salpetersaure als Ausgangsstoffe dieses Prozesses empfohlen 7 Wie andere Kupferverbindungen auch ist das Kupferoxidhydrat empfindlich gegen Schwefelwasserstoff und Schwefeldioxid Bremer Grun wurde als blauer Kalkanstrich und als Leimfarbe verarbeitet als Olfarbe nimmt es innerhalb von 24 Stunden ein intensives Grun an Siehe auch BearbeitenBraunschweiger Grun Kolner Grun Schweinfurter GrunWeblinks BearbeitenBremer Grun nach Bley In Annalen der Pharmacie Band 2 1835 S 239 Einzelnachweise Bearbeiten Pierer s Universal Lexikon 4 Auflage Band 3 Verlagsbuchhandlung von H A Pierer Altenburg 1857 S 273 274 Stichwort Bremer Grun zeno org Brockhaus Kleines Konversations Lexikon 5 Auflage Band 1 F A Brockhaus Leipzig 1911 S 263 Stichwort Bremer Blau zeno org Meyers Grosses Konversations Lexikon 6 Auflage Band 3 Bibliographisches Institut Leipzig 1906 S 382 Stichwort Bremergrun zeno org Meyers Grosses Konversations Lexikon 6 Auflage Band 3 Bibliographisches Institut Leipzig 1906 S 382 Stichwort Bremerblau zeno org Heinz Schlecker Der drei mal preisgekronte Kulenkamp In Bremisches Jahrbuch 37 1937 S 84 Christian Abraham Heineken Geschichte der Freien Hansestadt Bremen von der Mitte des 18 Jahrhunderts bis zur Franzosenzeit 1812 Bremen 1983 S 151 Annalen der Pharmacie Band 16 1835 S 239 siehe Link Bremer Grun nach Bley Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bremer Grun amp oldid 228544621