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Der Bremer Dollar war ein von der bremischen Finanzverwaltung auf dem Hohepunkt der deutschen Hyperinflation im Herbst 1923 in Verkehr gebrachtes wertbestandiges Zahlungsmittel das durch Devisen gedeckt war Inhaltsverzeichnis 1 Voraussetzungen 2 Entwicklung 3 Stuckelung 4 Einzelnachweise 5 LiteraturVoraussetzungen BearbeitenDie Folgelasten des Ersten Weltkriegs hatten die Finanzkrafte des Deutschen Reichs und der Lander erschopft ihre Verschuldung stieg und mit ihr die ungehemmte Ausgabe von Reichsbanknoten die als billiges Finanzierungsmittel dienten aber in einem sich beschleunigenden Tempo an Wert verloren Im Herbst 1922 als das Deutsche Reich weitere Kredite aufnahm um Kriegsentschadigungen und Sozialleistungen bezahlen zu konnen nahm die bis dahin schon nicht geringe Entwertung der Papiermark und der Geldvermogen exponentiell zu Die unausweichliche Wahrungsreform mit Einfuhrung der Rentenmark am 15 November 1923 die durch Grund und Sachwerte gedeckt war hatte Bremen schon im Oktober in beschranktem Umfang vorweggenommen indem es den Bremer Dollar kreierte Anders als das ubliche Notgeld mit den vielen Nullen war diese Wahrung durch Devisen gedeckt die durch den Bremer Aussenhandel eingingen Die im Uberseegeschaft tatigen grossen Handelshauser in der Seehafenstadt Bremen verfugten auch nach dem Ersten Weltkrieg uber einen betrachtlichen Zufluss an fremden Wahrungen vor allem in US amerikanischen Dollars Entwicklung BearbeitenNicht nur der Bevolkerung auch der Wirtschaft und dem Handel war daran gelegen wertbestandige Zahlungsmittel in die Hand zu bekommen Zwar war schon am 2 Marz 1923 der Reichsfinanzminister ermachtigt worden mit 50 Millionen Dollar durch Dollarschatzanweisungen die Devisenbestande des Reichs aufzufullen doch sind sie wegen der groben Stuckelung kleinster Nennwert 5 Dollar nicht allgemein als Zahlungsmittel umgelaufen 1 Auch die Anteilscheine der Reichsgoldanleihe vom August 1923 waren kein gesetzliches Zahlungsmittel schwankten im Kurs und wurden von den Banken nicht immer zum Nennwert eingelost 2 Der Bremer Senat veranlasste die Bremer Wirtschaft ihre betrachtlichen Devisenbestande gegen Anteilscheine uber Dollar Nordamerikanischer Wahrung in einem bei der Staatshauptkasse eingerichteten vom ubrigen Staatsvermogen abgetrennten Kapitalstock aufzubewahren Ein Kuratorium Bremer Kaufleute regulierte den Gleichstand der Summe umlaufender Anteilscheine und der Hohe der Deckungseinlagen Formell handelte es sich um eine 5 ige Anleihe damit reichsrechtliche Devisenvorschriften nicht verletzt wurden Stuckelung BearbeitenAb dem 22 September 1923 gab die Finanzdeputation Anteilscheine dieser Anleihe in den Wertstufen 1 100 1 50 1 5 1 2 1 5 und 10 Dollar in den Verkehr Seit Anfang 1924 konnten abgenutzte Scheine gegen Bremer Schatzanweisungen uber 1 5 10 und 20 Dollar getauscht werden Beide Serien waren noch bis Anfang 1925 in Umlauf Daneben gab auch die Staatshauptkasse Bremen wertbestandiges auf Dollar lautendes Notgeld in sechs Wertstufen von 1 Cent bis 2 Dollar heraus 3 Die Anzahl der ausgegebenen Anteilscheine ist unbekannt alle wurden am 28 Marz 1924 zur Einlosung aufgerufen blieben aber teilweise bis zum 23 Januar 1925 im Umlauf Einzelnachweise Bearbeiten Boving S 272 Boving S 274 Wilhelmy S 54Literatur BearbeitenZur Wahrungsgeschichte Friedrich Wilhelm Boving Uber den Bremer Dollar und anderes wertbestandiges Notgeld In Numismatisches Nachrichtenblatt 29 1980 S 270 283 Rudolf Wilhelmy Geschichte des deutschen wertbestandigen Notgeldes von 1923 1924 Diss Berlin 1962 S 53 54 D Mullershausen Bremen im Welthandel in Handbuch der Zweigstelle des auswartigen Amtes fur den Aussenhandel Bremen Bremen 1927 Sammlerkatalog Kai Lindman Das Bremer Notgeld Sassenburg kkk Verlag 1989 S 53 55 ISBN 3 927828 01 7 Papiernotgeld Katalog Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bremer Dollar amp oldid 231752788