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Ein Braytonmotor in englischer Sprache bekannt als Brayton s Ready Motor ist ein Verbrennungsmotor der nach einem dem Brayton Kreisprozess angenaherten Verfahren arbeitet Namensgeber und Erfinder des Braytonmotors ist George Brayton Braytonmotoren sind als Hubkolbenmotoren ausgefuhrt und benotigen mindestens zwei Zylinder da immer mindestens ein Zylinder als Verbrennungszylinder und mindestens ein Zylinder als Expansionszylinder dient Braytonmotor 1875George Brayton Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Funktionsweise 3 Technische Daten laut Professor Thurston 1873 4 Medien auf Wikimedia Commons 5 Literatur 6 Bemerkungen 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenBrayton meldete den Braytonmotor 1872 zum Patent an 1 Ursprunglich war der Braytonmotor ein Gasmotor sein Wirkungsgrad ist besser als der eines Hugonmotors aber schlechter als der eines klassischen Ottomotors 2 1874 erhielt Brayton ein Patent auf ein Kraftstoffeinblassystem um auch flussige Kraftstoffe wie Rohol und Petroleum verbrennen zu konnen 3 Ab 1876 vermarktete Brayton den Motor kommerziell 1878 stellte er ihn auf einer Ausstellung in Paris aus Der Braytonmotor hat jedoch im Motorenbau aufgrund seines schlechten Wirkungsgrades nie eine bedeutende Rolle eingenommen Nur die eingesetzte Lufteinblasung des Kraftstoffes konnte durch den Dieselmotorenbau eine gewisse Verbreitung finden da Diesel mangels eigener Losung fur ein Einspritzsystem eine Lufteinblasung ahnlich Braytons Lufteinblasung allerdings mit deutlich erhohten Drucken verwendete 4 US125166 Gasmotor mit einfachwirkendem Zylinder nbsp nbsp Schnittzeichnung nbsp nbsp nbsp AnimationUS151468 Motor mit einfachwirkendem Zylinder fur flussigen Kraftstoffe nbsp nbsp Schnittzeichnung nbsp Funktionsweise BearbeitenIn einem Braytonmotor gibt es einen Expansionszylinder und einen Kompressionszylinder in Tandemanordnung sowie einen separaten Gemischkessel Der Expansionszylinder hat etwa doppelt soviel Hubraum wie der Kompressionszylinder grossere Bohrung Die einfachwirkenden Kolben beider Zylinder sind uber eine Kolbenstange verbunden und wirken auf eine Kurbel Der Braytonmotor ist fremdgezundet und ventilgesteuert je Zylinder hat er je ein Ein und ein Auslassventil bis auf das Auslassventil des Kompressionszylinders das uberdruckgesteuert ist sind alle Ventile Tellerventile mit konischem Sitz und werden uber Nocken und Kipphebel betatigt 5 Der Ausstosstakt des Expansionszylinders ist gleichzeitig Ansaugtakt im Kompressionszylinder und der Arbeitstakt im Expansionszylinders gleichzeitig Verdichtungstakt im Kompressionszylinder Wahrend eines Arbeitsspiels wird die Ladung bestehend aus Brennstoff und Luft in den Kompressionszylinder gesaugt verdichtet und im separaten Gemischkessel gespeichert Der Druck in diesem Kessel betragt etwa 60 80 lbf in 2 uber atmospharischem Druck 5 6 5 atu Das Gemisch wird im oberen Totpunkt des Expansionskolbens uber ein gesteuertes Ventil aus dem Gemischkessel in den Expansionszylinder geleitet gezundet und expandiert wahrend sich der Kolben zum unteren Totpunkt bewegt Danach schiebt der wieder hochfahrende Kolben das Abgas in den Auspuff 2 Die Zundanlage des Braytonmotors ist eine dauerhaft brennende Flamme Dazu ist neben dem Einlassventil ein Bypass eingebaut in den fein durchlocherte Messingplatten mit einem Metallsieb eingesetzt sind Durch diesen Bypass kann standig Kraftstoff in den Brennraum nachstromen ohne den Weg durch das Einlassventil gehen zu mussen Um den Motor zu starten wird ein Stopsel gezogen und der Brennstoff am Metallsieb in Brand gesteckt Dadurch dass standig Brennstoff vorhanden ist der durch den Bypass nachstromt erlischt die Flamme im Brennraum nicht Beim Offnen des Einlassventiles gelangt eine grosse Menge Gemisch aus Kraftstoff und Luft in den Expansionszylinder der sich an der Flamme entzundet 6 Die Metallplatten im Bypass sollen verhindern dass die Flamme in den Gemischkessel zuruckschlagt und das Gemisch unkontrolliert entzundet was den Motor zerstoren wurde 7 Um das Problem einer Gemischkesselexplosion zu umgehen rustete Brayton den Motor auf Petroleumbetrieb um Dazu schloss er an den Bypass eine Petroleumpumpe an die eine passende Menge Petroleum auf das Metallsieb pumpt Im Gemischkessel wird nun ausschliesslich Luft verdichtet die aufgrund geanderter Ventilsteuerzeiten hauptsachlich durch das Metallsieb druckt und so das Petroleum mitreisst und fein zerstaubt sodass es im Expansionszylinder verbrennen kann Als nachteilig erwies sich die starke Verrussung des Zylinderraumes die eine regelmassige Reinigung notwendig machte 8 Technische Daten laut Professor Thurston 1873 Bearbeiten nbsp Braytonmotor im Werke Clerks 9 Grosse Imperial MetrischZylinderbohrung 8 in Anm 1 203 2 mmMittlere Kolbengeschwindigkeit 180 ft min 1 91 5 cm s 1Effektiver Mitteldruck 33 lbf in 2 0 2275 MPaGeschatzte Bruttoleistung 5 bhp gross 3730 WTatsachliche Bruttoleistung 8 62 bhp gross 6430 WNettoleistung 3 986 bhp 2970 WBrennstoffverbrauch 69 3 ft3 bhp 1 h 1 10 2 64 m3 kW 1 h 1Quelle wo nicht anders angegeben 11 12 Medien auf Wikimedia Commons Bearbeiten nbsp Commons Brayton engine Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienLiteratur BearbeitenDugald Clerk The Gas Petrol and Oil engine Band 1 neue und uberarbeitete Auflage Longmans Green amp Co London 1910 S 20 29 Colin R Ferguson Allan T Kirkpatrick Internal Combustion Engines Applied Thermosciences 3 Auflage John Wiley amp Sons 2015 ISBN 978 1 118 53331 4 S 4 Sass Friedrich Geschichte des deutschen Verbrennungsmotorenbaus von 1860 bis 1918 Springer Berlin Heidelberg 1962 ISBN 978 3 662 11843 6 S 413 415 Hellmut Droscha in MAN Nutzfahrzeuge AG Hrsg Leistung und Weg Zur Geschichte des MAN Nutzfahrzeugbaus Springer Berlin Heidelberg 1991 ISBN 978 3 642 93490 2 S 417Bemerkungen Bearbeiten In der Quelle ist die Kolbenflache angegeben diese betragt 50 26 in Mit folgender Rechnung erhalt man die Bohrung 2 50 26 p 0 5 Einzelnachweise Bearbeiten Patent US125166A Improvement in Gas Engines Veroffentlicht am 2 April 1872 Erfinder George R Brayton a b Clerk 1910 S 20 Patent US151468A Improvement in Gas Engines Angemeldet am 11 Marz 1872 veroffentlicht am 2 Juni 1874 Erfinder George R Brayton Sass 1962 S 415 Clerk 1910 S 21 Clerk 1910 S 22 Clerk 1910 S 23 Clerk 1910 S 24 https archive org details cu31924004083345 page n37 Clerk 1910 S 25 Clerk 1910 S 26 https archive org details cu31924004083345 page n41 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Braytonmotor amp oldid 218447797