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Die Brandmuhle ist eine historische Wassermuhle an der Dahme und ein Wohnplatz im Ortsteil Drahnsdorf der Gemeinde Drahnsdorf im Landkreis Dahme Spreewald Brandenburg Die ehemalige Muhle ist eine der 18 historischen Wassermuhlen an der Dahme und eine Station am Dahme Wassermuhlen Rad und Wanderweg entlang der Dahme Sie ist in einer Urkunde aus dem Zeitraum 1666 71 schon unter dem heutigen Namen Brandmuhle dokumentiert Brandmuhle Wohnplatz von Drahnsdorf Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Muhlengebaude und wasserbauliche Anlagen 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Brandmuhle liegt knapp 500 Meter ostlich des sudlichen Ortsausgangs von Drahnsdorf bzw etwa 800 Meter sudwestlich vom sudlichen Ortsausgang von Krossen an der Dahme Derzeit Fruhjahr 2021 ist die Brucke uber die Dahme wegen Einsturzgefahr gesperrt so dass die Brandmuhle nur von Drahnsdorf aus zu erreichen ist Der Wohnplatz liegt auf etwa 64 m u NHN nbsp Drahnsdorf mit Brandmuhle und Kleiner Muhle Ausschnitt aus dem Urmesstischblatt 4047 Golssen von 1847Geschichte BearbeitenDie Wassermuhle ist erstmals in einer Urkunde von 1666 71 schon unter dem heutigen Namen Brandmuhle erwahnt Ausstellungsgrund fur diese Urkunde war ein Streit zwischen Kaspar Ernst von Karras auf Krossen und Christoph von Hack und Siegfried von Drossel auf Drahnsdorf weil letztere das Wasser der Dahme bei der Brandmuhle zuruck hielten 1 Auch im Schmettauschen Kartenwerk von 1767 87 ist die Muhle unter dem heutigen Namen Brandmuhle dokumentiert 2 Der Name kann also nicht erst nach dem Brand der Muhle um 1900 aufgekommen sein wie Helmut Paul Berger meint 3 sondern stammt wohl von einem wesentlich fruheren Brand der Muhle Die Herkunft des Namens von einem Besitzer namens Brand ist in diesem Fall eher weniger wahrscheinlich In der Topographisch statistischen Uebersicht des Regierungsbezirks Frankfurth a d O von 1820 ist die Brandmuhle als Wassermuhle mit einer Feuerstelle und vier Bewohnern vermerkt 4 1835 hatte die Brandmuhle 9 Bewohner 5 Nach der Topographisch statistischen Uebersicht des Regierungs Bezirks Frankfurt a d O von 1844 hatte die Brandmuhle nun funf Bewohner 6 Nach Eugen Huhn hatte sie 1848 11 Einwohner 7 nbsp Die Brandmuhle auf der Topographischen Karte 1 25 000 Blatt 4047 Golssen von 19051856 hatte sie dann sieben Bewohner und gehorte zum 2 Anteil von Drahnsdorf 8 Riehl amp Scheu geben schliesslich fur 1861 zehn Bewohner an 9 Und 1871 war ein zweites Wohngebaude entstanden In den beiden Hausern lebten zehn Personen 10 Um 1900 brannte die Brandmuhle ab und wurde von Mullermeister Hermann Rulicke und seiner Frau Marie als Ol und Getreidemuhle wieder aufgebaut 11 Ausserdem wurde auch ein kleines Sagewerk installiert Die Familie Rulicke mit ihren zwei Tochtern Martha und Marie galt damals als vergleichsweise wohlhabend Die Tochter Marie erbte nach dem Tod des Vaters 1926 die Muhle Sie heiratete 1928 den Mullermeister Richard Stolzenhain der 1935 38 als Besitzer aufgefuhrt ist 12 13 Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten nahmen im Verlauf der 1930er Jahre aber zu 1942 kam es zur Scheidung und der Muhlenbetrieb wurde eingestellt Die Tochter Martha war unverheiratet geblieben und lebte weiter in der Brandmuhle Nach dem 2 Weltkrieg 1946 kam die Witwe Marie Kuttner mit ihrem Sohn in die Brandmuhle Sie fuhrte die Hauswirtschaft und pflegte die nun betagten Marie und Martha Rulicke Marie Kuttner erbte nun die Brandmuhle 1953 54 wurde das Muhlengebaude zum Wohnhaus umgebaut 1983 erbten Ferdinand Kuttner und seine Frau Irmgard die ehemalige Brandmuhle Muhlengebaude und wasserbauliche Anlagen BearbeitenDas Muhlengebaude ist wie bereits erwahnt zum Wohnhaus umgebaut An der zur Dahme gerichteten Mauer ist noch deutlich das nun zugemauerte runde Loch fur die Radachse zu erkennen Daruber sind andeutungsweise noch die Spuren des Radhauses zu erkennen Sehr wahrscheinlich gab es keinen Muhlteich 14 Das Wasser wurde vermutlich uber ein Wehr in das Gerinne geleitet Das Gerinne und das Wehr sind allerdings vollig beseitigt worden und die Dahme fliesst im ursprunglichen Bett An der Nordostecke ist ein weiteres noch offenes rundes Loch zu erkennen mit den Ansatzspuren eines weiteren Gebaudes Literatur BearbeitenAnonymus Dahme Wassermuhlen Rad und Wanderweg Brandmuhle Erklarungstafel vor der Brandmuhle Text hier Online Wassermuhlen an der Dahme Franz Muller Unsere Dahme trieb einst 18 Wassermuhlen an Heimatkalender Konigs Wusterhausen und Dahmeland 2004 S 32 39 Einzelnachweise Bearbeiten Brandenburgisches Landeshauptarchiv Online Recherche Krossen Kaspar Ernst v Karras auf Krossen gegen Christoph v Hack und Siegfried von d Drossel auf Drahnsdorf wegen Zuruckhaltung des Wassers bei der Brandmuhle 1666 1671 BrandenburgViewer mit eingeblendeter Schmettaukarte Helmut Paul Berger Brandmuhle bei Drahnsdorf Ldkr Dahme Spreewald Heimalkalender Konigs Wusterhausen und Dahmeland 2004 S 13 Topographisch statistische Uebersicht des Regierungsbezirks Frankfurth a d O 388 S G Hayn Berlin 1820 S 222 J C Muller Vollstandiges geographisch statistisch topographisches Worterbuch des preussischen Staates Band 1 A E J C Muller sche Buchhandlung Erfurt 1835 Online bei Google Books S 383 Topographisch statistische Uebersicht des Regierungs Bezirks Frankfurt a d O 270 S Frankfurt a O Gustav Harnecker s Buchhandlung 1844 Online bei Google Books S 149 Eugen H Th Huhn Das Konigreich Preussen geographisch statistisch und topographisch dargestellt 1 Band Brandenburg und Sachsen Der Regierungsbezirk Frankfurt an der Oder der preuss Provinz Brandenburg geographisch statistisch und topographisch dargestellt Druck und Verlag von Johann Karl Gottfried Wagner Neustadt an der Oels 1848 Online bei Google Books S 61 Guthlein Topographische Uebersicht des Appellationsgerichts Departements Frankfurt a O Gustav Harnecker amp Co Frankfurt a O 1856 Online bei Google Books S 76 Wilhelm Heinrich Riehl J Scheu Hrsg Berlin und die Mark Brandenburg mit dem Markgrafthum Nieder Lausitz in ihrer Geschichte und in ihrem gegenwartigen Bestande 716 S Scheu Berlin 1861 Online bei Google Books S 693 Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevolkerung Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszahlung vom 1 December 1871 II Provinz Brandenburg Verlag der Koniglichen Statistischen Bureaus Dr Engel Berlin 1873 Online bei Google Books S 199 Landliche Baukultur Portrat Brandmuhle Website von Architekt Volkmar Schnoke Adressbuch des Kreises Luckau 1935 Teil VIII Landgemeinden Druck und Verlag Albert Heine Cottbus 1935 S 274 Online bei SLB BrandenburgDOK PDF Adressbuch des Kreises Luckau 1938 Teil VIII Landgemeinden Druck und Verlag Albert Heine Cottbus 1938 S 53 54 Online bei SLB BrandenburgDOK PDF O Juschus Hrsg Zur Flussgeschichte der Dahme Bericht zum Projektseminar Arbeitsberichte Geographisches Institut Humboldt Universitat zu Berlin 75 Berlin 2002 PDF S 89 Orts und Gemeindeteile von Drahnsdorf Drahnsdorf Drogojce mit Krossen Krosno Falkenhain Sokolnik mit Schacksdorf Sekojce Wohnplatze Brandmuhle Kleine Muhle Vordermuhle 51 911365 13 585807 Koordinaten 51 54 40 9 N 13 35 8 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Brandmuhle Drahnsdorf amp oldid 224117827