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Das Brugger Freiamt Niederlandisch Brugse Vrije war die grosste Kastellanei in der Grafschaft Flandern Es umfasste die Gegend um Brugge und wurde von der Nordsee der Westerschelde und der Yser begrenzt Karte des Brugger Freaiamts 1664 Willem Janszoon Blaeu Das Brugger Freiamt hatte einen eigenen Burggrafen mit Sitz in der Burg in Brugge und gehorte gemeinsam mit den drei grossen Stadten Gent Brugge und Ypern seit dem Ende des 14 Jahrhunderts als einzige Kastellanei zu den Vier Mitgliedern von Flandern Die Kastellanei hatte auch einen Sitz in den Staaten von Flandern Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Organisation 3 Landeshaus des Brugger Freiamts 4 LiteraturGeschichte BearbeitenDie Kastellanei des Brugger Freiamts hatte ihren Ursprung im Flanderngau Pagus Flandrensis Gaue waren Verwaltungsgebiete aus der frankischen Zeit Das Zentrum der Kastellanei war die Burg in Brugge in der sich gegenwartig noch das Landeshaus des Brugger Freiamts befindet Die Kastellanei wurde von einem Burggrafen und einigen Schoffen verwaltet Ursprunglich gehorte die Stadt Brugge zur Kastellanei aber ab 1127 gingen beide getrennte Wege Im 13 Jahrhundert wurde der Burggraf durch einen Balivo Vogt ersetzt uber den der Graf von Flandern eine grossere Kontrolle hatte Die Stadt Brugge versuchte einige Male das Brugger Freiamt unter ihre Kontrolle zu bringen was der Stadtverwaltung jedoch aufgrund der Unterstutzung des Herrschers der die Macht der Stadte einschranken wollte fur die Kastellanei nicht gelang Im Zuge der des niederlandischen Aufstands und der Abtrennung von den Nordlichen Niederlanden verlor das Brugger Freiamt Ende des 16 Jahrhunderts viele Gebiete im heutigen Seelandisch Flandern Das Brugger Freiamt selbst blieb bis zur Beendigung des Feudalwesens durch die franzosische Verwaltung bestehen Organisation BearbeitenAusser einigen Stadten mit eigener Verwaltung unter anderem Torhout Sluis Hoeke Gistel und Nieuwpoort umfasste das Brugger Freiamt die folgenden drei Teile das echte Vrije das sind die landlichen Gebiete die direkt von den Schoffen des Freiamts verwaltet werden die Appendants dreissig Herrschaftsguter mit einem eigenen Dingstuhl Gericht der jedoch nicht fur die hohe Rechtsprechung zustandig war die Kontribuenten sieben Herrschaftsguter die hinsichtlich der Rechtsprechung vollig unabhangig waren und nur im Steuerbereich dem Brugger Freiamt unterlagen Landeshaus des Brugger Freiamts Bearbeiten nbsp Das Landeshaus im fruhen 18 Jahrhundert nbsp Das Landeshaus heute Der Verwaltungssitz des Brugger Freiamts befand sich am Burgplatz wo sowohl die zivilen als auch die geistlichen Verwaltungen untergebracht waren Ursprunglich hatte das Freiamt seinen Sitz neben Het Steen auf der Westseite des Burgplatzes Im 15 Jahrhundert zog es auf die gegenuberliegende Seite um wo es in einem Teil der ehemaligen graflichen Residenz Love untergebracht wurde Die burgundischen Herzoge verlegten die grafliche Residenz zum neugebauten Prinsenhof In den Jahren 1434 bis 1440 fugte das Brugger Freiamt ein Gericht Vierschaar auf der Sudseite Richtung Groenerei hinzu In den Jahren 1520 bis 1525 wurde der Komplex bis zum Kanal mit einem neuen grossen Gericht der Schoffenkammer und einem Ruckzugszimmer erweitert Baumeister war Jan van de Poele Auf der Burgseite wurde in den Jahren 1528 bis 1532 eine Galerie mit Rundbogen errichtet Neben der Schoffenkammer kamen in den Jahren 1606 und 1607 eine Kapelle und eine Waisenkammer hinzu So entstand die noch bestehende Fassadenreihe am Groenerei Zum Schluss wurde der am Burgplatz sichtbare Teil des Landhauses der durch den Kauf der Residenz Love 1555 betrachtlich erweitert worden war in den Jahren 1722 bis 1727 nach einem Entwurf von Jan Verkruys im klassizistischen Stil umgebaut Das am 25 Marz 1938 unter Denkmalschutz gestellte Gebaude fungierte von 1795 bis 1984 als Gerichtsgebaude von Brugge Neben dem Assisensaal der gegenwartig als Tagungs und Ausstellungsraum dient befindet sich der Renaissance Saal In dieser ehemaligen Schoffenkammer kann der monumentale Kaiser Karl Kamin aus dem 16 Jahrhundert besichtigt werden der nach einem Entwurf von Lancelot Blondeel aus Eichenholz Marmor und Alabaster angefertigt wurde Er fungierte als Machtsymbol der Habsburger Dynastie Kaiser Karl steht in der Mitte und ist von seinen Ahnen umgeben 1984 erwarb die Stadt Brugge das Gebaude und brachte hier einige stadtische Dienste unter darunter das Stadtarchiv dessen Lesesaal sich in der Kapelle der Alten Kanzlei befindet Das Renaissancegebaude wurde in den Jahren 1534 bis 1537 errichtet und war der Sitz des Kanzleileiters des Zivilgerichts einem der wichtigsten Stadtbeamten Die Fassade wurde vollstandig aus Naturstein errichtet und ist reichlich mit Skulpturen versehen Die Bronzeskulpturen wurden 1883 vom Brugger Bildhauer Hendrik Pickery angefertigt Die Krabben auf den Giebelspitzen erinnern noch an den gotischen Stil Das Gebaude wurde dreimal grundlich restauriert Ende des 19 Jahrhunderts um 1980 und zu Beginn des 21 Jahrhunderts Bei der letzten Restaurierung wurde versucht das Gebaude wieder in der ursprunglichen Farbenpracht erstrahlen zu lassen Literatur BearbeitenJames Weale Le Palais du Franc a Bruges In Le Beffroi 1872 1873 Jos De Smet Het bestuur van het Graafschap Vlaanderen Het Brugsche Vrije de feodaliteit de adel Brugge Gidsenbond 1941 2 Edition Adriaan Verhulst Les origines et l histoire de la ville de Bruges In Le Moyen Age 1960 Luc Devliegher De Keizer Karelschouw van het Brugse Vrije Tielt Lannoo 1987 Marc Ryckaert Stedenatlas van Belgie Brugge Brussel 1991 Eric Huys Kasselrij van het Brugse Vrije ca 1000 1795 In Walter Prevenier und Beatrijs Augustyn Hg De gewestelijke en lokale overheidsinstellingen in Vlaanderen tot 1795 Brussel Algemeen Rijksarchief 1997 Marc Ryckaert De gevels van het Brugse Vrije In Brugge die Scone 2017 Jeroen Cornilly Monumentaal West Vlaanderen Brugge Uitgeverij Van De Wiele 2003 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Brugger Freiamt amp oldid 195643750