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Als Blauer Luftschutz wurde der passive Luftschutz in der Schweiz wahrend des Zweiten Weltkriegs wegen den blauen Uberkleidern und Uniformen 1 umgangssprachlich bezeichnet Der zivile ortliche Luftschutz war unbewaffnet und konnte durch die militarischen Luftschutztruppen unterstutzt werden Blauer Luftschutz Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Siehe auch 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAufgrund der Erfahrungen wahrend des Ersten Weltkriegs Bombenangriffe aus der Luft und Chemieangriffe setzte der Bundesrat 1928 eine gemischte Kommission zur Prufung verschiedener vom Internationalen Roten Kreuz eingegangener Anregungen Empfehlung des IKRK an die Regierungen zum Schutze der Bevolkerung gegen den chemischen Krieg zur Schaffung eines schweizerischen Luftschutzes ein Am 29 September 1934 wurde von der Bundesversammlung der Bundesbeschluss aufgrund Artikel 85 der Bundesverfassung betreffend den passiven Luftschutz der Zivilbevolkerung angenommen und sofort als dringlich in Kraft gesetzt Der Beschluss enthielt Massnahmen gegen die Bedrohung durch Flugzeuge und Kampfgas Der Bundesbeschluss bildete die Grundlage zur Mitwirkung der Frauen im zivilen Luftschutz 1936 wurde die Abteilung fur passiven Luftschutz geschaffen die dem Eidgenossischen Militardepartement unterstellt war und bis 1945 von Eduard von Waldkirch geleitet wurde Mit der Verordnung des Bundesrates vom 29 Januar 1935 wurden alle Schweizer Ortschaften mit mehr als 3000 Einwohnern zur Bildung ortlicher Luftschutzorganisationen verpflichtet Dazu kamen Ortschaften die gemass der Einschatzung des Generalstabes der Armee Fliegerangriffen besonders ausgesetzt sein wurden Quartiere hoherer Stabe Armeevorratelager Verkehrsknotenpunkte militarstrategische Lage wichtige Industrien In Ortschaften von mehr als 40 000 Einwohnern sollte der Bestand des ortlichen Luftschutzes 5 15 Promille in kleineren Ortschaften 15 40 Promille betragen Grossere Industriebetriebe Krankenhauser offentliche Verwaltungsgebaude und konzessionierte Unternehmen der bauliche Luftschutz und die Strassenverkehrsregelung hatten einen ahnlich vorgeschriebenen eigenen Luftschutz zu organisieren Fur den ortlichen Luftschutz wurden schweizerische Staatsangehorige rekrutiert die im Falle einer allgemeinen Mobilmachung weder Militardienst zu leisten hatten noch infolge ihrer amtlichen zivilen Stellung unabkommlich waren Die einzelnen Dienstzweige des ortlichen Luftschutzes sollten folgenden Prozentsatz des Gesamtbestandes aufweisen Stabe und Verbindung 5 Alarm und Beobachtung Fliegerbeobachtungsposten offentliche Alarmierung 5 Polizei mit Hilfspolizei Uberprufung von angeordneten Massnahmen wie Verdunkelung Bewachung von Luftschutzanlagen Abwehr von Sabotageakten 16 Feuerwehr mit Hilfsfeuerwehr Kriegsfeuerwehr Brandschutz Entrumpelung Loschwasserversorgung 40 Sanitat Bergung von Verletzten erste Hilfe Behandlung 18 Chemischer Dienst Giftstoffnachweis Entgiftung 8 Technischer Dienst Trummerraumung Schadenbehebung 8 Total wurden 1939 mehr als 70 000 Personen beim ortlichen Luftschutz eingeteilt und ausgebildet Jeder Luftschutzangehoriger erhielt als personliche Ausrustung einheitliche blaue Uberkleider Mantel Leibgurt Stahlhelm Mutze und Gasmaske Die Truppe verfugte uber Korpsmaterial mit Schutzanzugen Kreislaufgeraten sowie Spezialmaterial der verschiedenen Dienstzweige Die Ausrustungskosten wurden zur Halfte vom Bund sowie den Kantonen und Gemeinden ubernommen 2 Mit dem Bundesratsbeschluss vom 21 September 1951 wurden die Angehorigen der ortlichen Luftschutzformationen in die militarischen Luftschutztruppen eingegliedert Mit der Botschaft des Bundesrates von 1961 zu einem Bundesgesetz uber den Zivilschutz wurde die bisherige kombinierte Losung zivile Schutzorganisationen mit Hilfeleistung durch Luftschutztruppen beibehalten 3 Siehe auch BearbeitenOrtswehr Nachschubbasis Giswil Zivilschutz MuseumWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Blauer Luftschutz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Christoph Flury Zivilschutz In Historisches Lexikon der Schweiz Hans Speck Netstaler Luftschutzkompanie wahrend dem 2 Weltkrieg Stadt Zurich Chronik Zivilschutz 1939 1949 NZZ vom 10 April 2011 Auch im Keller geht der Kalte Krieg zu Ende Stein am Rhein Bombardierung vom 22 Februar 1945 Liestal Um mogliche Invasoren zu verwirren wurden alle Wegweiser abmontiert Einzelnachweise Bearbeiten Jurg Burlet Schweizerische Nationalmuseen Zeitschrift Die Sammlung Band 2006 2007 doi 10 5169 seals 382022 Die Luftschutz Truppen In Schweizer Soldat Monatszeitschrift fur Armee und Kader mit FHD Zeitung Band 15 Heft 3 1939 1940 doi 10 5169 seals 704319 Botschaft des Bundesrates an die Bundesversammlung zu einem Bundesgesetz uber den Zivilschutz Vom 6 Oktober 1961 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Blauer Luftschutz amp oldid 223180940