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Der Bielefelder Feldgraue in Bielefeld war eine deutsche Nagelfigur wahrend des Ersten Weltkriegs Sie ist von Franz Guntermann 1915 als Kriegsnagelung nach dem Ganzkorperkonterfei des Landsers gestaltet worden Der Bielefelder Feldgraue Postkarte 1916 Der Bielefelder Feldgraue Pressefoto 1916 Der Bielefelder Feldgraue Pressefoto 1916 Inhaltsverzeichnis 1 Entwurf und Ausfuhrung 2 Verbleib 3 Siehe auch 4 Literatur 5 WeblinksEntwurf und Ausfuhrung BearbeitenAnfang Juli 1915 regte Franz Guntermann Lehrer an der Handwerker und Kunstgewerbeschule Bielefeld bei Stadtbaurat Friedrich Schultz ein Nagelbild an Der unbehelmte Eiserne Wehrmann oder Bielefelder Feldgraue mass 3 Meter Hohe auf einem 75 Zentimeter hohen Sockel Als Standort war der Alten Markt an der Ecke das Laubengangs des Alten Rathauses vorgesehen Die Arbeit wollte Guntermann unbezahlt erledigen wenn die Stadt das Holz besorgen wollte Die Feinarbeit ubernahm Guntermann im Aktsaal der Handwerker und Kunstgewerbeschule selbst vor Das Bildwerk wurde geolt und gebeizt Oberburgermeister Rudolf Stapenhorst regelte den Verkauf von Berechtigungskarten die die Kunstgewerbeschullehrerin Gertrud Kleinhempel entworfen wurden Es gelang den Vertreterinnen der Lokalprominenz rund 7 400 von 10 400 Karten abzusetzen Den Transport des Feldgrauen eine Verwundeten Kompanie des Ersatzbataillons des Infanterieregiments 131 bewerkstelligen Die Nagel Berechtigungskarten wurden fur 1 Mark an Erwachsene verkauft an Kinder fur die Halfte Die Statue wurde am 18 September 1915 enthullt Das Presseecho war positiv Nicht das Aussere sondern den Kern das Innere hat er Guntermann Anm d Verf mit Kunstleraugen in Form und Linienfuhrung so angeordnet dass es ergreifend uberwaltigend unsere grosse Zeit versinnbildlicht So steht er vor uns ein Sinnbild der gewaltigen Starke und Entschlossenheit wie sie von allem was deutsch heisst fuhlt und denkt in dieser schweren aber auch grossen Zeit taglich aufs neue bekundet werden Westfalische Zeitung er wollte den Menschen schaffen den Soldaten in dem sich der eiserne Wille und die Ausdauer des ganzen Heeres und des Volkes verkorpert Hubsch im Sinne einer Salonnippsache ist die Figur ebenso wenig wie ein Wehrmann Nippsache sein darf Wer eine hubsche sussliche Figur geschaffen hatte an dem ware die Grosse unserer Zeit und die gewaltige Kraft des Volkes spurlos vorubergegangen Volkswacht Bielefeld Der Stadtverordnete Otto Karl Niemeyer 1850 1925 hielt die Enthullungsrede Moge dieses Denkmal uns aber auch zu einer taglichen Furbitte fur unser tapferes Heer und seine bewahrten Fuhrer anregen und moge unsere instandige Bitte erfullt werden dass wir aus diesem uns aufgezwungenen und von unseren zahlreichen Feinden jahrelang vorbereiteten Kriege als Sieger so hervorgehen dass wir uns eines langen ehrenvollen Friedens erfreuen durfen Otto Karl NiemeyerDoch schon zum Winter wurden die Nagelungen weniger sodass sie 1916 teilweise ganz eingestellt wurden Die Ertrage lagen demnach bei 24 039 71 Mark von denen 17 929 30 Mark auf verkaufte Nagel entfielen 2 826 50 Mark auf Ansichtskarten der Rest vor allem auf Spenden Konzerterlose und Zinsertrage aus gezeichneten Kriegsanleihen denn fur die 3 Kriegsanleihe wurden 14 610 Mark verausgabt fur die 8 schliesslich 5 860 Mark Bereinigt um diese Anleihe Ausgaben standen auf der Ausgabenseite 2 932 14 Mark und damit ein Restbestand von 637 57 Mark Fur den guten Zweck war zwar erfolgreich gesammelt worden das eigentliche Ziel jedoch wurde verfehlt Statt anvisierter 60 000 Nagel wurden nur rund 22 270 verkauft Bielefeld hatte es nicht geschafft aus dem Feldgrauen einen vollstandig Eisernen zu machen Nach Abzug der Kosten hatte der Wehrmann 18 043 94 Mark fur die Stiftung fur Kriegsbeschadigte und Kriegshinterbliebene der Stadt Bielefeld und die Stiftung Heimatdank erbracht Verbleib BearbeitenIm November 1918 schlug der Ex Oberburgermeister Gerhard Bunnemann 1842 1925 vor den Obdachlosen da er angeblich im nachsten Winter zu zerfallen drohe im Rathausinnenhof im Rathaus selbst oder im Sparrenburg Saal unterzubringen Am 24 Juli 1919 wurde der Bielefelder Feldgraue jedoch auf die Sparrenburg versetzt und mit einem Schutzdach versehen Guntermann war mit der Ortswahl nicht einverstanden und lehnte Ausbesserungsarbeiten ab 1937 wurde das Schutzdach abgerissen Der weitere Verbleib der Statue ist nicht bekannt Siehe auch BearbeitenHeinrich der Lowe in Eisen in Braunschweig Isern Hinnerk in Oldenburg Literatur Bearbeiteno V Kriegs Wahrzeichen zum Benageln 69 Entwurfe aus einem Preiswettbewerb des Deutschen Werkbundes Munchen 1915 Hugo Ball Der benagelte Hindenburg In Freie Zeitung vom 4 Mai 1918 Onlinewiedergabe Gerhard Schneider In eiserner Zeit Kriegswahrzeichen im Ersten Weltkrieg Schwabach im Taunus 2013 S 137ff ISBN 978 3 941264 13 7 S o A Gerhard Schneider Zur Mobilisierung der Heimatfront Das Nageln sogenannter Kriegswahrzeichen im Ersten Weltkrieg in Zeitschrift fur Volkskunde 95 Jg 1999 S 32 62 Michael Diers Nagelmanner Propaganda mit ephemeren Denkmalern im Ersten Weltkrieg in Ders Hg Mon u mente Formen und Funktionen ephemerer Denkmaler Berlin 1993 S 113 135 Karl Robert Schutze Der eiserne Hindenburg Bildergeschichte in Postkarten Chronologie der Ereignisse und Berichte Schutze Berlin 2007 ISBN 978 3 928589 21 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bielefelder Feldgraue Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bielefeld Ruckblick Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bielefelder Feldgraue amp oldid 237711079