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Die Biegung ist eine Krummung der Langsachse 1 des Reitpferdes Waldemar Seunig unterscheidet eine Biegung ersten Grades die sich vor allem aus der Streckung der ausseren Seite ergeben soll und der Losung und der Geraderichtung dient von der Biegung zweiten Grades durch direkte Einwirkung des ausseren Schenkels und Zugels um den inneren Schenkel herum als Stutzpunkt wie beim Schulterherein und bei traversartigen Stellungen so dass diese Biegung eher der Versammlung dient 2 Inhaltsverzeichnis 1 Zielsetzung 2 Durchfuhrung 3 Bodenarbeit 4 Lektionen mit Biegearbeit in der Dressur 5 Literatur 6 EinzelnachweiseZielsetzung BearbeitenDer Begriff geraderichtende Biegearbeit 3 verdeutlicht ein Hauptziel dieser Lektionen Erstens sind sie von hohem gymnastischen Wert indem sie Flexibilitat und Fleiss fordern zweitens soll das Pferd in die Lage versetzt werden Kraft und Gewandtheit beider Korperhalften gleichmassig zu entwickeln 3 Die gleichmassige Belastung der inneren und ausseren Beine ohne Rucksicht darauf ob die Vorhand im Verhaltnis zur Hinterhand etwas mehr oder weniger beansprucht wird bildet das charakteristische Merkmal einer richtigen Langsbiegung Seunig 3 Die Biegearbeit soll demzufolge die naturliche Schiefe des Pferdes kompensieren und ihm ermoglichen geradegerichtet zu gehen und so einseitige Belastungen zu vermeiden Um Wendungen korrekt zu reiten muss man das Pferd grundsatzlich gemass dieser Wendung stellen und biegen In den hoheren Dressuraufgaben wird dann auch auf geraden Linien eine Langsbiegung verlangt so zum Beispiel bei den traversartigen Bewegungen und bei der Traversale Durchfuhrung BearbeitenIm Gegensatz zur Stellung erfolgt Biegung so wie sie in der Reitlehre gefordert wird nicht nur im Genick sondern uber die gesamte Langsachse des Pferdes das heisst sie soll vom ersten Halswirbel Atlas bis zum Schweif erfolgen ohne dass das Pferd im Hals starker gebogen wird als im restlichen Korper Die Biegearbeit fangt schon beim Durchreiten der Ecken des Dressurvierecks in der Losungsphase an und setzt sich dann auf Schlangenlinien an der langen Seite und auf Schlangenlinien durch die ganze Bahn fort Hier wie auf Zirkeln und Volten soll die Biegung dabei immer der Krummung der Linie entsprechen auf der geritten wird weshalb auf einer Volte mit 10 Metern Durchmesser mehr Biegung verlangt wird als auf dem Zirkel mit 20 Metern Eine effektive Lektion ist ferner die Aussenstellung und biegung auf denselben Bahnfiguren In Seitengangen wird ebenfalls eine Langsbiegung verlangt obwohl sich das Pferd auf einer geraden Linie bewegt Ausgangslektion fur alle sich anschliessenden Seitengange ist das Schulterherein 4 Hierbei erfolgt aber die Langsbiegung vor allem in der Brustwirbelsaule wahrend der Hals gerade bleibt Um eine solche Biegung zu erreichen wird der innere Schenkel zusammen mit dem Stellung gebenden inneren Zugel eingesetzt wobei der aussere Schenkel sowie der aussere Zugel zunachst verwahrend wirken das Pferd also nach aussen begrenzen Besonders bei Travers Renvers und Traversale kommt den ausseren Hilfen aber auch vorwarts seitwarts treibende Funktion zu 5 Wahrend man Stellung auch ohne Biegung reiten kann z B Schenkelweichen ist das Biegen des Pferdes ohne eine gleichzeitige Stellung im Genick aus anatomischen Grunden nicht moglich Einige Autoren weisen darauf hin dass eine gleichmassige Langsbiegung dem Pferd anatomisch nicht moglich ist da die Beweglichkeit in der Brustwirbelsaule nur wenige Zentimeter betrage 6 Das Gefuhl des Reiters eine solche Biegung beim Pferd erreicht zu haben beruht ihnen zufolge auf der Beweglichkeit des Pferdes in der Schulter bzw im Hals was nach ihrer Auffassung auch die Bedeutung des Schulterherein fur die Ausbildung des Pferdes noch einmal unterstreicht Bodenarbeit BearbeitenBiegung wird auch bei entsprechenden Lektionen in der Bodenarbeit und der Arbeit am langen Zugel verlangt Lektionen mit Biegearbeit in der Dressur Bearbeitenauf dem Zirkel geritten incl Volten aus dem Zirkel wechseln durch den Zirkel wechseln Wendungen in Aussenstellung und biegung Schlangenlinien an der langen Seite Schlangenlinien durch die ganze Bahn Schultervor Reiten in Stellung Schulterherein Travers Renvers Traversale PirouetteLiteratur BearbeitenRichtlinien fur Reiten und Fahren Bd 1 Grundausbildung fur Reiter und Pferd Hg v d Deutschen Reiterlichen Vereinigung FNverlag Warendorf 26 Aufl 1994 ISBN 3 88542 262 X Richtlinien fur Reiten und Fahren Bd 2 Ausbildung fur Fortgeschrittene Hg v d Deutschen Reiterlichen Vereinigung FNverlag Warendorf 12 Aufl 1997 ISBN 3 88542 283 2 Jean d Orgeix DRESSER C EST SIMPLE Paris 2007 Edition Belin ISBN 978 2 7011 4594 5 Waldemar Seunig Von der Koppel bis zur Kapriole Die Ausbildung des Reitpferdes Mit einem Nachwort von Bertold Schirg 2 Nachdruck der Ausgabe Berlin 1943 Hildesheim usw 2001 Documenta Hippologica ISBN 3 487 08348 5 Robert Stodulka Medizinische Reitlehre Trainingsbedingte Probleme verstehen vermeiden beheben Stuttgart 2006 ISBN 978 3 8304 4167 0Einzelnachweise Bearbeiten Richtlinien Bd 1 S 107 Seunig S 129 a b c Seunig S 128 Richtlinien Bd 2 S 46 Richtlninen Bd 2 S 55 59 Stodulka S 133 Betrachtet man den Thorax aus biomechanisch anatomischer Sicht fallt auf dass in den ersten acht Costae verae echten Rippen die mit dem Sternum Brustbein verbunden sind keine seitliche Bewegung moglich ist Nicht viel mehr Seitenbiegung ist von den knorpelig verbundenen Atemrippen zu erwarten In gleichem Sinne Jean d Orgeix S 34 Heute wissen wir sicher dass die Wirbelsaule vom Widerrist bis zum letzten Lendenwirbel praktisch unbeweglich ist und sich ausser in minimalem Umfang weder seitlich noch langs biegen lasst Aujourd hui nous savons de facon indiscutable que la colonne vertebrale du garrot a la derniere lombaire est pratiquement rigide et ne peut s incurver ni lateralement ni longitudinalement que de facon absolument infime Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Biegung Reiten amp oldid 227642213