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Bernhard Eschenbach 1767 in Konigshofen 1 1852 war ein deutscher Beamter Klavierspieler 2 und Instrumentenbauer Neben seiner Tatigkeit als Rentamtmann zu Konigshofen erfand er die Aeoline einen direkten Vorlaufer des Harmoniums Zusammen mit seinem Cousin Johann Caspar Schlimbach 1777 1861 der in Wien Orgel und Klavierbau gelernt hatte 3 fertigte er um 1810 in Konigshofen ein solches Instrument Die Stimmplatten mit ihren Zungen Federn waren damals wie Maultrommeln gefertigt Rahmen und Zunge waren aus Stahl Der Rahmen war U formig und die Stahlzunge war in derselben Weise wie dies bei der Maultrommel heute noch gemacht wird am Rahmen befestigt Die Stimmplatten wurden direkt in die Tonkanzelle der Windkammer mit Pech und Bienenwachs geklebt Anregungen kamen auch vom Anemochord oder der Aeolsharfe Ein ausfuhrlicher Bericht uber die Klavaoline auch Clavaeoline die von Eschenbach selber gebaut wurde findet sich 1815 im Wochentlichen Anzeiger fur Kunst und Gewerbfleiss 4 Ein weiterer Bericht uber die Erfindung ist in der Musikalischen Zeitung Nr 30 vom 26 Juli 1820 zu finden 5 Im Musikinstrumenten Museum Berlin befindet sich ein derartiges Instrument Kat Nr 5321 Querhammerflugel mit Aeoline Johann Caspar Schlimbach Konigsofen um 1815 Ausserdem gibt es ahnliche Patente 1821 in Wien zum Beispiel Anton Haeckl und Friedrich Sturm in Suhl Carl Friedrich Voit baute bereits vor 1820 vergleichbare Instrumente und nannte diese Aeolodikon Christian Friedrich Ludwig Buschmann baute zumindest ab 1828 ahnliche Instrumente der diese ebenfalls zuerst Aeoline und spater Physharmonika nannte Einzelnachweise Bearbeiten Versuch einer historisch statistischen Beschreibung der Stadt und ehemaligen Festung Konigshofen und des koniglichen Landgerichts Bezirks Konigshofen Herausgegeben von J W Rost Wurzburg 1832 Beilage VI Etwas von bemerkenswerthen Mannern welche in der Stadt Konigshofen geboren wurden S 220 Volltext in der Google Buchsuche Joachim Heinrich Jack Hrsg Wichtigste Lebensmomente aller konigl baierischen Civil und Militar Bedienstigten dieses Jahrhunderts 6 Heft Augsburg 1819 S 29 Eschenbach Bernard aus d Wurzburgischen 1805 11 baier Rechn Kommissar Administrator des Rentamts zu Schweinfurt 1814 19 Rentbeamter zu Konigshofen verehelicht mit einer Schweinfurter Mezkerstochter hat mehrere Kinder und ist ein gewandter Klavierspieler 1 Klavaoline im Munchn Kunstanz 15 21 2 Uber das Real sche Druckauflosungsgerath Ebend 17 4 48 Bavarica Bayerische Staatsbibliothek Der Erfinder des Harmoniums Bayer In Das Harmonium 9 1911 S 89 Bernhard Eschenbach Klavaoline In Wochentlicher Anzeiger fur Kunst und Gewerbfleiss im Konigreiche Baiern 1 Jahrgang Nr 21 28 Oktober 1815 S 225 234 Wikisource Gleichmann Ueber die Erfindung der Aeoline oder des Aeolodikon In Allgemeine musikalische Zeitung 22 Jahrgang Breitkopf und Hartel Leipzig 1820 S 505 Dieses schone Instrument welches schon vor mehren Jahren erfunden und von verschiedenen Instrumentemachern verfertigt wurde ist noch viel weniger bekannt als es bekannt zu sein verdient und der Name des Erfinders desselben ist noch so wenig offentlich genannt worden dass viele daruber in Ungewissheit oder wohl gar in Irrthum begriffen sein konnen Der Schreiber dieses hatte nicht nur Gelegenheit mehre dieser Instrumente zu sehen und zu horen sondern auch den Erfinder selbst kennen zu lernen und uber seine Erfindung uber die Art und Weise wie er dazu gekommen einige Aufklarung zu erlangen Es wird nicht ohne Interesse sein das in dieser Hinsicht Erfahrene mittheilen um so mehr da diese Erfindung in der Folge noch sehr gemeinnutzig werden auf den Bau eines unserer bedeutendsten Instrumente der Orgeln vielen Einfluss haben oder vielleicht eine formliche Umwandlung derselben bewirken konnte Der Erfinder des jetzt so genannten Aeolodikon ist der konigl bayer Rentamtmaun Eschenbach zu Konigshoven im Grabfelde Wie zu der Erfindung einiger andern Instrumente so auch zu diesem gab die Aeolsharfe die erste Veranlassung Herr Eschenbach dachte daruber nach auf welche Weise wohl die anziehenden aber von dem ungewissen Spiel der Winde abhangenden und ganz ungezugelten Harmonicen dieses Instrumentes unter die Gesetze unseres Tonsystems gebeugt und von der Gewalt der Finger abhangig gemacht werden konnten Viele Versuche damit schlugen fehl weil die Spannung der Darm und Metallsaiten nicht die Sicherheit und Bestandigkeit des Tons gewahrten die zu der Reinheit der Tonverhaltnisse erforderlich ist Ohne sich indessen von diesen misslungenen Versuchen abschrecken zu lassen sann der denkende Mann auf andere Mittel seinen Zweck zu erreichen Ein anderes eben so unbedeutend scheinendes Instrument die Mundharmonica vulgo Maultrommel fuhrte ihn zum Ziele In Erwagung dass die fest eingespannte Zunge dieses Instruments einen stets gleichen unverstimmbaren Ton von sich gebe der blos durch den menschlichen Hauch nach eben den Gesetzen wie bei den Saiten der Aeolsharfe nur willkuhrlich modifizirt werde glaubte er dass mehre auf ahnliche Art eingespannte grosse und kleine stahlerne Zungen durch Blasebalge zur Ansprache gebracht einen stets gleichen Ton geben und sich in die gebrauchlichen Tonverhaltnisse stimmen lassen mussten Der Versuch wurde gemacht und er gelang Mit Hielfe des dortigen geschickten Iustrumentenmachers Hrn Schlimmbach wurde nun das erste Instrument dieser Art zu Stande gebracht welches der Erfinder wie er sagte nach Anleitung des Wortes Violine Aeoline nannte Uneigennutzig theilte er nun seine Erfindung einigen andern Kunstlern mit namentlich Hrn Voit in Schweinfurt der dann mehre solcher Instrumente bauete sie Aeolodikon nannte und schon vor mehren Jahren mit einem derselben eine Reise nach Frankfurt machte Herr Eschenbach war zwar schon lange Willens eine umstandliche Beschreibung davon offentlich bekannt zu machen wir bedauern aber dass sie bis jetzt noch nicht erschienen ist Nach der Meiming desselben mussen diese Instrumente da der Mechanismus sehr einfach und das Material wohlfeil ist in der Zukunft wenn nicht aussere Eleganz sie vertheuert sehr wohlfeil geliefert werden konnen und er hofft daher dass sie noch recht gemeinnutzig werden denn er glaubt dass in der Folge die Stahlfedern dazu in Fabriken nach Nummern gearbeitet eben so gut ein Handelsartikel werden konnen wie es jetzt die Metallsaiton sind Er halt den Ton dieses Instruments noch einer Veranderungen fahig als selbst bei Orgeln moglich sind und glaubt auch dass dieselbe Kraft besonders mit Anwendung der Verdoppelungen dadurch erreicht werden konne In der That hat der obengenannte Hr Schlimmbach schon eine Orgel gebaut in welcher mehre Register mit dem Aeolodikon an gebracht sind die guten Effect machen Welche Ersparungen von Raum Metall und Holz konnen nun kunftig bei dem Orgelbau gemacht werden Denn nach diesem Versuch ist es kaum noch einigen Zweifel unterworfen dass die Erfindung wirklich Einfluss auf den Orgelbau haben werde ob sie aber auch wie man glaubt eine Reform der Orchester bewirken konne ist noch sehr zweifelhaft Uebrigens halt Referent dieses Instrument immer noch mancher Verbesserung fallig besonders wurde es angenehm sein wenn die Balge statt mit den Knien mit den Fussen regiert werden konnten ohne dass dabey das An und Abschwellen des Tones verloren ginge Indessen ist uber den schonen Ton und die herrliche Wirkung desselben schon in mehren Zeitungen gesprochen worden Man ist uber das was es leistet vollkommen einverstanden und ist sehr erfreulich dass sich schon verschiedene Kunstler gefunden haben die dasselbe mit der gehorigen Fertigkeit spielen und es mit Einsicht und Geschmack zu behandeln wissen aber uber den Erfinder selbst ist man wie aus Allem hervorgeht bis Jetzt noch in Ungewissheit Daher hielt es Referent fur Pflicht den wahren Erfinder der ihm das oben mundlich gesagte mittheilte endlich offentlich zu nennen da theils Bescheidenheit theils Mangel an Zeit denselben abhalten mogen selbst nahere offentliche Anzeige von seiner Erfindung zu machen denn suum cuique Die Herren aber welche mit ruhmlichen Eifer an der Vervollkommnung dieses Instrumentes arbeiten und deshalb alle Achtung verdienen werden sich gewiss gerne mit dem Ruhme begnugen Verbesserungen desselben zu sein und sich gerne bescheiden Herrn Eschenbach die Ehre der ersten Erfindung zu uberlassen besonders da er selbst der weder Musiker noch Instrumentenmacher ist so wenig eitel auf diese Ehre zu sein scheint Diejenigen aber welche meinen die Erfindung eines so einfachen Instrumentes sei keine die Fertigung und Verbesserung desselben aber eine Kunst gewesen mogen sieh an das stehende Ei des Columbus erinnern Gleichmann Volltext in der Google BuchsuchePersonendatenNAME Eschenbach BernhardKURZBESCHREIBUNG deutscher InstrumentenbauerGEBURTSDATUM 1767GEBURTSORT Bad KonigshofenSTERBEDATUM 1852 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bernhard Eschenbach amp oldid 232913575