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Der Begriff Bemessungsspannung wird seit 1981 in der elektrischen Energietechnik entsprechend DIN 40200 1 verwendet um eine Unterscheidung zur Nennspannung zu ermoglichen dies in den Normen besser zu verdeutlichen und die Begriffe einheitlich anzuwenden Zuvor wurde der Begriff Nennspannung im Allgemeinen mehrdeutig verwendet Er entstand als abgestimmte Ubersetzung des englischen Begriffs rated value rated voltage des IEC da hierfur im Deutschen kein passendes Wort vorhanden war Er gleicht damit die Begriffe auch der DIN 55350 12 2 an die umfassender auch nichtelektrische Werte beschreibt Inhaltsverzeichnis 1 Definition und Abgrenzung 2 Beispiele 2 1 Beispiel 1 2 2 Beispiel 2 3 EinzelnachweiseDefinition und Abgrenzung BearbeitenDie Bemessungsspannung ist definiert als 3 Ein fur eine gegebene Betriebsbedingung geltender Wert einer Grosse der im allgemeinen vom Hersteller fur ein Element eine Gruppe oder eine Einrichtung festgelegt wird Daher wird diese Bezeichnung in den meisten Fallen fur die Kennzeichnung von elektrischen Betriebsmitteln verwendet Die Bezeichnung ermoglicht weiterhin verschiedene Bemessungswerte in Beziehung zu setzen und Bemessungsdaten Zusammenstellung von Bemessungswerten und Betriebsbedingungen 1 festzulegen bzw zu ermitteln wie zum Beispiel Bemessungsleistung oder Bemessungsstrom bei Bemessungsspannung und Bemessungsfrequenz Nenn und Bemessungswert konnen dem Wert nach gleich sein eine Bemessungsspannung ist in den meisten Fallen aber gleich oder grosser als die Nennspannung Wahrend die Nennspannung eine verallgemeinerte Bezeichnung einen Identifikator darstellt beschreibt die Bemessungsspannung die grundlegenden Konstruktionsdaten der Betriebsmittel Diese individuelle Festlegung der Bemessungsspannung kann je nach Fachbereich der Elektrotechnik recht unterschiedlich erfolgen So ist z B im Bereich Schaltgerate die Bemessungsspannung definiert als der Effektivwert der grossten Aussenleiterspannung der der hochsten Netzspannung entspricht fur die ein Betriebsmittel bemessen ist Sie gibt den Hochstwert der hochsten Netzspannung eines Netzes an bei der das Betriebsmittel betrieben werden darf 4 wohingegen im Bereich elektrischer Maschinen sie spezifischer definiert ist als Grosse die einer Maschine grundsatzlich vom Hersteller fur eine bestimmte Betriebsbedingung zugeordnet wird 5 Letztere unterscheidet sich auch noch in Abhangigkeit von der Maschinenart und bei Wechselstrommotoren ist die obere Spannungsgrenze die hochste Netzspannung als ein frequenzabhangiges Vielfaches der Bemessungsspannung festgelegt Die Bemessungsspannung wurde daher in fruheren Zeiten oft Obere Nennspannung genannt um damit bei den meisten Betriebsmitteln die zulassige hochste Spannung aufzuzeigen oder unterschiedliche Nennspannungen von Netzen unabhangig von der Nennspannung des Betriebsmittels abzudecken Alternativ werden eben Spannungstoleranzen vom Hersteller als Bemessungstoleranzen in Abhangigkeit von der Bemessungsspannung und unabhangig von der Nennspannung definiert die dann im jeweilig oberen und unteren Grenzwert Der in einer Festlegung enthaltene grosste oder kleinste zulassige Wert einer Grosse 1 resultieren Die Festlegung der Bemessungsspannung in Abhangigkeit von der Nennspannung von Netzen haben daher oft historische Grunde und oder ermoglichen den Einsatz von Betriebsmitteln bei verschiedenen sich unterscheidenden Nennspannungen von Netzen beispielsweise in verschiedenen Landern z B 220 V 230 V 240 V Beispiele BearbeitenBeispiel 1 Bearbeiten Die Nennspannung eines elektrischen Netzes ist 10 kV was eine Bezeichnung dieses Netzes darstellt Die Bemessungsspannung von eingesetzten Betriebsmitteln innerhalb des Verteilnetzes wie z B Transformatoren Leistungsschalter und Isolatoren ist im Allgemeinen 12 kV was 20 oberhalb der Nennspannung des Netzes liegt und was massgeblich aus der eingesetzten Isolation oder dem Schaltvermogen resultiert Die Bemessungsspannung von spezifischen Verbrauchern wie z B direkt gekoppelten Hochspannungsmaschinen ist hier im Allgemeinen 10 kV was eher an die Nennspannung des Netzes angelehnt ist Die definierte Bemessungsspannung ist hier massgeblich fur die angegebene Bemessungsleistung den Bemessungsstrom den Bemessungswirkungsgrad und letztendlich die sich einstellende Temperatur der Wicklung am Bemessungspunkt Die obere Spannungsgrenze ist bei dieser Maschinenart die Bemessungsspannung 5 wobei die positive Toleranz bei kleineren Frequenzen als der Bemessungsfrequenz auf kleinere Werte bis auf nur 3 bei 2 Frequenztoleranz abgesenkt wird 5 Beispiel 2 Bearbeiten Die Nennspannung eines elektrischen Netzes ist 230 V was die einphasige Strangspannung des zugrundeliegenden 400 V Drehstromnetzes ist und eigentlich einer Spannung von 231 V entspricht Die Bemessungsspannung der eingesetzten Leitungen betragt im Allgemeinen 300 V z B H03 Die Bemessungsspannung der eingesetzten Schaltelemente betragt im Allgemeinen 250 V Die Bemessungsspannung von eingesetzten Funk Entstorkondensatoren betragt im Allgemeinen 250 V oder 300 V Einzelnachweise Bearbeiten a b c Norm DIN 40200 Nennwert Grenzwert Bemessungswert Bemessungsdaten 1981 Norm DIN 55350 12 Begriffe der Qualitatssicherung und Statistik Merkmalsbezogene Begriffe 1989 Nach DIN 402002 Norm DIN EN 62271 1 Hochspannungs Schaltgerate und Schaltanlagen Teil 1 Gemeinsame Bestimmungen fur Wechselstrom Schaltgerate und Schaltanlagen 2018 a b Norm DIN EN 60034 1 Drehende elektrische Maschinen Teil 1 Bemessung und Betriebsverhalten 2011 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bemessungsspannung amp oldid 225816810