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Dieser Artikel erlautert die Bedienelemente im Fuhrerstand von Dampflokomotiven Die aufgefuhrten Bedienelemente unterscheiden sich je nach Bauart einer Lokomotive Inhaltsverzeichnis 1 Bedienelemente 1 1 Bedienelemente des Lokfuhrers 1 2 Bedienelemente des Heizers 2 Anzeigeelemente 2 1 Anzeigeelemente des Lokfuhrers 2 2 Anzeigeelemente des Heizers 3 Bedienelemente bei Lokomotiven mit Sonderausrustungen 4 Literatur 5 WeblinksBedienelemente BearbeitenBedienelemente des Lokfuhrers Bearbeiten nbsp Blick in den Fuhrerstand der 01 008Regler Der Regler auch Regulator genannt ist meist ein grosser axial drehbarer Hebel dominierend in der Mitte an der Kesselwand bei Seitenzugreglern seitlich neben dem Stehkessel Er offnet das Ventil im Dampfdom zur Versorgung der Zylinder und stellt damit quasi den Gashebel der Lok dar mit dem der Dampfdruck im Schieberkasten gesteuert wird Im technischen Sinne handelt es sich nicht um einen Regler da dieser nicht automatisch auf geanderte Druckverhaltnisse reagiert sondern um einen schlichten Stellhebel Steuerung Typischerweise ein Handrad oder eine Kurbel auf der Lokfuhrerseite Die Steuerung wirkt auf die Lage der Schieberschubstange in der Schwinge und bestimmt damit die Offnungszeiten der Schieber und so die in die Zylinder gelangende Dampfmenge auch Fullung genannt Beim Anfahren wird mit der maximalen Fullung gefahren damit steht das maximale Drehmoment zur Verfugung die Maschine arbeitet aber auch mit maximalem Dampfverbrauch Die Steuerung lasst sich mit einer Gangschaltung vergleichen da durch deren Stellungen das an den Antriebsradern zur Verfugung stehende Drehmoment verandert werden kann Allerdings sind Dampfmaschinen elastischer als Verbrennungsmotoren und brauchen keine Getriebeuntersetzung da sie in der Lage sind unter Last anzulaufen Wenn die Zylinder bei hoher Geschwindigkeit und niedriger Last voll gefullt werden bedeutet dies jedoch unnotig hohen Dampf und Brennstoffverbrauch Stattdessen wird dann die Steuerung auf verkurzte Fullzeiten gestellt Das Fullen der Zylinder wird lange vor dem Totpunkt beendet und der Dampf kann im Zylinder weiter expandieren Auch die Fahrtrichtung kann uber die Steuerung umgekehrt werden Zusatzbremsventil oder Zusatzbremshahn Bei der Zusatzbremse wird der Luftdruck in den Bremszylindern der Lokomotive unabhangig vom Rest des Zuges gesteuert Beim Zusatzbremshahn handelt es sich um einen Dreiwegehahn mit drei Stellungen In der Fullstellung wird der Bremszylinder mit Druckluft gefullt in der Abschlussstellung ist der Bremszylinder abgesperrt es kann weder Luft hinzukommen noch entweichen und in der Losestellung ist der Bremszylinder mit der freien Luft verbunden und somit drucklos Ein Zusatzbremsventil erfullt die gleiche Aufgabe ist aber ahnlich wie ein Fuhrerbremsventil aufgebaut Fuhrerbremsventil Mit dem Fuhrerbremsventil wird der Luftdruck in der Hauptbremsleitung des Zuges gesteuert Beim Fuhrerbremsventil handelt es sich meist um ein Drehschieberventil Es hat gegenuber dem Zusatzbremsventil mehrere Zwischenstellungen In der Betriebsstellung zum Beispiel wird der Luftdruck in der Bremsleitung automatisch nachgeregelt wenn durch kleine Undichtigkeiten Druckluft verloren geht die Schnellbremsstellung dient dazu moglichst schnell die Bremse zum Ansprechen zu bringen um einen kurzen Bremsweg zu erreichen Zylinderventilzug Mit dem Zylinderventilzug werden die an jedem Arbeitsraum der Dampfzylinder angebrachten Ventile bedient Bei nicht betriebswarmer Maschine werden diese geoffnet um Kondenswasser abfliessen zu lassen Ausserdem konnen sie zum Vorwarmen der Zylinder verwendet werden indem bei geoffneten Zylinderventilen und angezogener Bremse der Regler leicht geoffnet wird um so etwas Dampf durch die Zylinder stromen zu lassen Bei betriebswarmen Zylindern werden die Zylinderhahne geschlossen Sie konnen aber wahrend der Fahrt geoffnet werden wenn z B Wasser aus dem Kessel ubergerissen wird und dadurch Wasserschlage drohen Lichtschalter Streckenlaternen der Lok Triebwerksleuchten und Fuhrerstandsbeleuchtung PZB Indusi Bedientafel der Punktformigen Zugbeeinflussung PZB umgangssprachlich auch Induktive Zugsicherung Indusi genannt Pfeifenzug Mit dem Pfeifenzug wird die Dampfpfeife der Lokomotive betatigt Lautewerk Auf Lokomotiven die Strecken mit ungesicherten Bahnubergangen befahren muss ein Lautewerk vorhanden sein Dieses wird bei alteren Lokomotiven mit Dampf bei neueren mit Druckluft betrieben Bedienelemente des Heizers Bearbeiten Auch bei Lokomotiven mit Stoker oder Olfeuerung wurde auf den Heizer der auch viele Wartungsarbeiten ubernehmen muss nicht verzichtet ihm oblag dann die Bedienung von Feuerklappe oder Feuertur Durch diese Offnung werden Kohlen auf den Rost der Feuerbuchse geschaufelt Damit die Feuertur nicht unnotig lange geoffnet ist kann die Klappe oft beim Schaufeln mit einem Pedal geoffnet werden Dampfstrahlpumpe Bei der Dampfstrahlpumpe handelt es sich um eine durch Dampfdruck angetriebene Pumpe die Wasser aus dem Tender gegen den Kesseldruck in den Kessel fordert Anstellventil fur Kolbenpumpe Mit dem Anstellventil wird die Kolbenspeisepumpe angestellt und in ihrer Forderleistung gesteuert Dampfheizventil Mit dem Dampfheizventil steuert der Heizer die Dampfmenge bzw den Druck in der Heizdampfleitung uber welche der angehangte Zug beheizt wird Hilfsblaser Wenn die Lokomotive Leistung abgibt also der Regler geoffnet ist wird der Saugzug durch den Abdampf der Maschine erzeugt Im Stillstand oder bei geschlossenem Regler kann der Saugzug mit dem Hilfsblaser erzeugt werden Dies ist vor allem dann wichtig wenn der Heizer Kohle bei geschlossenem Regler oder im Stillstand nachlegen will da ansonsten ein sogenannter Flammenruckschlag auftreten kann Solche Flammenruckschlage sind sehr gefahrlich und konnen zu todlichen Verletzungen des Heizers fuhren Bei Schaufahrten mit historischen Dampflokomotiven betatigen geubte Heizer den Hilfsblaser um bei der Einfahrt in Bahnhofe trotz geschlossenem Regulator fur Trainspotter Rauchwolken aus dem Schornstein zu erzeugen Ventil fur Aschkasten Rauchkammer und Kohlenspritze Mit diesem Ventil kann Wasser das durch die Speisepumpen aus dem Tender gefordert wird zum Abloschen von Glut im Aschkasten und der Rauchkammer sowie zum Nassen von Kohle auf dem Tender verwendet werden Abschlammschieber Der Abschlammschieber selbst sitzt an der Vorderseite des Stehkessels an der tiefsten Stelle er wird aber vom Fuhrerhaus wahrend der Fahrt bedient Der Abschlammschieber wird wahrend der Kessel unter Druck steht regelmassig fur einige Sekunden geoffnet um abgesetzten Schlamm und Kesselstein aus dem Kessel abzulassen bevor dieser sich festsetzt Schmierpumpe Die Schmierpumpe versorgt Teile der Dampfmaschine zentral mit Ol An der Schmierpumpe sind mehrere Schmierstellen angeschlossen und konnen einzeln in der Olmenge geregelt werden Daruber hinaus kann gepruft werden ob eine Schmierstelle uberhaupt Ol bekommt Anstellventil fur den Turbogenerator Bei Lokomotiven mit elektrischer Beleuchtung wird der Strom mittels eines dampfbetriebenen Turbogenerators erzeugt Mit dem Anstellventil wird der Generator lediglich in Betrieb genommen oder abgestellt die Drehzahl des Generators regelt dieser uber einen Fliehkraftregler selbsttatig Anzeigeelemente BearbeitenAnzeigeelemente des Lokfuhrers Bearbeiten Kesseldruck Schieberkastendruck Kesselwasserstande Tachometer Luftdruck Hauptluftbehalter Luftdruck Hauptluftleitung Luftdruck BremszylinderAnzeigeelemente des Heizers Bearbeiten Kesseldruck Kesselwasserstande Wasserstandsanzeige Tender Olstand Tender bei Olfeuerung Heizdruckmesser Hubanzeiger KolbenspeisepumpeBedienelemente bei Lokomotiven mit Sonderausrustungen BearbeitenKondenstender Bei Lokomotiven mit Kondenstender stehen dem Heizer zwei Umleitventile zur Verfugung Mit dem einen Ventil kann er den Maschinenabdampf an der Saugzugturbine in der Rauchkammer vorbeileiten um die Feueranfachung zu verandern Das andere Ventil dient dazu Dampf an den Turbinen fur die Kuhlgeblase im Tender vorbeizuleiten um die Kuhlleistung bzw die Kondensattemperatur zu regeln Stokerfeuerung Grosse Dampflokomotiven mit Kohlenfeuerung wie z B die Big Boy hatten jeden Heizer beim Schaufeln uberfordert Sie besassen daher eine Forderanlage meist eine Forderschnecke Stoker genannt die durch Dampfdruck angetrieben wurde Der Heizer musste dann zumindest die Fordermenge regulieren und uber mechanische Verteilerschaufeln oder per Hand fur eine optimale Verteilung der Kohle uber die Rostflache sorgen Olbrenner Bei Olfeuerung wurde das Ol meist durch Dampfdruck zerstaubt Der Heizer bekommt hierzu einige weitere Bedienelemente Den Olschieber ein Handrad mit dem er die Olmenge die den Brennern vom Tender durch die Schwerkraft zulauft steuern kann Jeder Brenner meist sind es zwei verfugt uber ein eigenes Ventil mit dem der Zerstauberdampf eingestellt wird Literatur BearbeitenLeopold Niederstrasser Leitfaden fur den Dampflokomotivdienst ISBN 3 921700 26 4 Autorenkollektiv Die Dampflokomotive Transpress ISBN 3 344 70791 4Weblinks BearbeitenDGEG Aufbau und Technik der Dampflokomotive Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bedienelemente einer Dampflokomotive amp oldid 232293555