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Die Banu Qainuqaʿ arabisch بنو قينقاع waren neben den Banu Nadir und Banu Quraiza einer der drei wichtigsten judischen Stamme in Yathrib dem vorislamischen Medina Hinsichtlich ihrer Abstammung gibt es einige Zweifel ob sie von idumaischer oder judaischer Herkunft seien 1 Wahrend sich die zwei anderen judischen Stamme mit Landwirtschaft befassten besassen die Banu Qainuqaʿ kein Land und arbeiteten hauptsachlich als Goldschmiede und Waffenschmiede Sie wohnten im Zentrum von Yathrib wo sich der Markt der Stadt befand und waren Klienten des arabischen Stammes Chazradsch im Gegensatz zu den Banu Nadir und den Banu Quraiza die sich mit den Aus verbundet hatten Die Banu Qaynuqaʿ waren der erste Stamm mit dem Mohammed kriegerische Auseinandersetzungen fuhrte Als Anlass wird in der Uberlieferung genannt dass nach der Schlacht von Badr im Jahre 624 auf dem Markt der Banu Qaynuqaʿ eine arabische Frau von einer Gruppe von Juden beleidigt wurde Ein Muslim der die Begebenheit beobachtet hatte totete einen der Juden und wurde dann selbst umgebracht Die Banu Qaynuqaʿ wurden daraufhin 15 Tage belagert und schliesslich vertrieben Die Banu Qaynuqaʿ zahlten zwar mehrere Hundert Angehorige erhielten jedoch von ihren arabischen Bundesgenossen keine Unterstutzung Sie erhielten drei Tage Zeit um ihre Schulden einzutreiben und einige Besitztumer mitzunehmen mit Ausnahme ihrer Berufswerkzeuge Die Banu Qaynuqaʿ wanderten nordostwarts durch die Wuste der Arabischen Halbinsel in Richtung Persischer Golf Einige unter ihnen wurden prominente Konvertiten des Islam wie zum Beispiel Abdallah ibn Salam einer der judischen Anhanger Mohammeds Der zeitgenossische muslimische Gelehrte Yusuf al Qaradawi der der islamistischen Muslimbruderschaft nahesteht sieht die Vertreibung der Banu Qaynuqaʿ als einen Akt der vor allem das Interesse des Propheten an okonomischen Fragen dokumentiert Wahrend namlich vorher der Markt von Medina unter der Kontrolle der judischen Banu Qainuqaʿ gestanden habe habe deren Vertreibung die Schaffung eines rein islamischen Marktes suq Islamiya ṣirfa in Medina ermoglicht dessen Regeln der Prophet selbst festlegte 2 Literatur BearbeitenR Leszynsky Die Juden in Arabien Berlin 1910 S 60 63 O Leary De Lacy Arabia Before Muhammad Kegan Paul Trench Trubner amp Co Ltd London 1927 S 173 174 Marco Scholler Exegetisches Denken und Prophetenbiographie Eine quellenkritische Analyse der Sira Uberlieferung zu Muḥammads Konflikt mit den Juden Wiesbaden 1998 S 230 260 W Montgomery Watt Muhammad Prophet and Statesman Oxford University Press 1961 S 127 132 Arent Jan Wensinck Mohammed en de Joden te Medina Leiden 1908 S 146 151 A J Wensinck R Paret Art Qainuqaʿ Banu In The Encyclopaedia of Islam New Edition Bd IV S 824 Belege Bearbeiten Vgl O Leary De Lacy Arabia Before Muhammad Kegan Paul Trench Trubner amp Co Ltd London 1927 S 173 174 Vgl al Qaraḍawi al Ḥalal wa l ḥaram fi l Islam Beirut 1993 S 283 Engl Ubers The Lawful and the Prohibited in Islam Delhi 1998 S 140 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Banu Qainuqaʿ amp oldid 239116915