www.wikidata.de-de.nina.az
Die Australian Standard Garratts ASG waren Kriegslokomotiven der Bauart Garratt die wahrend des Zweiten Weltkriegs fur die kapspurigen australischen Bahngesellschaften in Queensland Western Australia und Tasmanien gebaut wurden Die hastig entworfenen Lokomotiven galten als Fehlkonstruktion und wurden teilweise schon unmittelbar nach dem Krieg ausgemustert Australian Standard Garratt Australian Standard Garratt Nr 33 im Museum der Australian Railway Historical Society in North Williamstown Victoria Australian Standard Garratt Nr 33 im Museum der Australian Railway Historical Society in North Williamstown Victoria Nummerierung 1 33 37 38 44 65 Anzahl 57 8 nicht fertiggestellt Hersteller siehe Text Baujahr e 1943 1945 Ausmusterung 1945 1966 Bauart 2 D1 1 D2 h4 Garratt Spurweite 1067 mm Kapspur Lange uber Kupplung 26 160 mm Dienstmasse 117 7 t Reibungsmasse 69 t t Radsatzfahrmasse 8 6 t Treibraddurchmesser 1 219 mm Zylinderdurchmesser 368 mm Kolbenhub 610 mm Kesseluberdruck 137 N cm Rostflache 3 25 m Strahlungsheizflache 15 1 m Rohrheizflache 142 6 m Uberhitzerflache 29 2 m Wasservorrat 19 m Brennstoffvorrat 6 t Kohle Zugbremse Druckluft oder Saugluftbremse Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Stuckzahlen und Betreiber 3 Technik 4 LiteraturGeschichte BearbeitenBesonders die Bahnen in Queensland waren wegen des Pazifikkriegs einer starken zusatzlichen Belastung ausgesetzt gegenuber 1939 war der Verkehr bis 1942 um 51 angestiegen Garratt Lokomotiven sollten bei der Bewaltigung des Verkehrs helfen eine Bauart die bei den Queensland Government Railways QGR bis dahin nicht im Einsatz gewesen war Beyer Peacock war mit dem Bau anderer Kriegs Garratts voll ausgelastet und deshalb entschied man sich die benotigten Maschinen in Australien zu bauen zumal die Midland Junction Werkstatten der Western Australian Government Railways WAGR bereits Erfahrung mit dem Bau von Garratts gesammelt hatten Klasse Msa Anstatt jedoch von einer der existierenden Garratt Bauarten auszugehen konstruierte der leitende Ingenieur der WAGR in nur etwa drei Monaten eine vollig neue Lokomotive Die Einzelteile wurden von mehr als 100 uber ganz Australien verteilten Unternehmen geliefert und die Montage erfolgte in Bahnwerkstatten in Midland Newport Victoria und Islington South Australia sowie bei dem privaten Unternehmen Clyde Engineering Die schon beim Bau erkannten Fehler der Konstruktion waren so gravierend dass es die Bahnwerkstatte der Victorian Government Railways in Newport ablehnte ihre Fabrikschilder an den dort gebauten Lokomotiven zu befestigen Nur die Zwangssituation des Krieges konnte die Bahngesellschaften und das Personal dazu bewegen die Lokomotiven einzusetzen Nach dem Krieg weigerten sich viele Lokfuhrer mit den ASG zu fahren unter anderem weil sie zu Entgleisungen neigten Ein weiteres Problem war die Feuertur deren Konstruktion zu einer starken Hitzestrahlung im Fuhrerhaus fuhrte Eine konigliche Untersuchungskommission wurde gebildet und in der Folge wurden 36 grossere Anderungen an den Lokomotiven vorgenommen Dennoch verzichteten die QGR auf einen weiteren Betrieb der Baureihe und bestellten stattdessen neue Garratts bei Beyer Peacock Stuckzahlen und Betreiber BearbeitenInsgesamt wurden 65 Australian Standard Garratts bestellt von denen 57 fertiggestellt und 55 in Dienst gestellt wurden Zunachst kamen 26 zu den WAGR 23 zu den QGR und 6 zu den Tasmanian Government Railways TGR Die TGR ubernahmen nach dem Krieg sechs Lokomotiven der QGR Weitere 3 Maschinen gab die QGR an die private Emu Bay Railway ab 6 Lokomotiven wurden 1951 von der WAGR an die South Australian Railways SAR verkauft wo sie die Klasse 300 bildeten Sie waren eine schnelle Notlosung fur schwere Kohlen und Erzzuge denn gleichzeitig bestellten die SAR 10 neue Garratts der Klasse 400 welche die ASG schon 1953 54 ablosten Viele ASG wurden schon in den 1950er Jahren verschrottet Am langsten waren sie bei den TGR bis 1957 und bei der ebenfalls auf Tasmanien gelegenen Emu Bay Railway bis 1966 im Einsatz In Victoria kam eine ehemalige WAGR Maschine bei einem Zementwerk zum Einsatz und war ebenfalls bis 1966 in Betrieb Diese Maschine mit der Nummer 33 ist als einzige Australian Standard Garratt erhalten geblieben sie steht heute im Museum der Australian Railway Historical Society in Williamstown North einem Vorort von Melbourne Technik BearbeitenDie Australian Standard Garratts hatten die bei Garratts verbreitete Achsfolge 2 D1 1 D2 Um enge Kurven durchfahren zu konnen hatten jeweils die erste und dritte Kuppelachse keine Spurkranze was zu haufigen Entgleisungen fuhrte dem grossten Mangel der Konstruktion Die Triebgestelle waren auf Blechrahmen aufgebaut die Trager der Kesselbrucke waren zur Gewichtsersparnis mit dreieckigen Ausschnitten versehen Der Belpaire Kessel hatte keinen Dampfdom sondern nur einen Mannlochdeckel Ungewohnlich fur eine Kriegslokomotive bei der es auf einfache Bauweise ankommt waren die durchgehende Verkleidung der Kesselaufbauten zwischen Schornstein und Fuhrerhaus sowie die an beiden Lokomotivenden stromlinienformig geformten Wassertanks Je nach Einsatzgebiet gab es Unterschiede bei den Kupplungen und im Bremssystem In Tasmanien und Westaustralien wurden Saugluftbremsen verwendet in Queensland und Sudaustralien Druckluftbremsen Die Lokomotiven fur Queensland und Tasmanien erhielten Puffer und Schraubenkupplungen die fur West und Sudaustralien Mittelpufferkupplungen Literatur BearbeitenA E Durrant Garratt Lokomotiven der Welt Birkhauser Verlag ISBN 3 7643 1481 8 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Australian Standard Garratt amp oldid 244450809