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Die Aulgasse ist ein ehemaliger Ortsteil der Stadt Siegburg Die Namensgebung beruht auf dem altdeutschen Begriff Ul fur Topf Ursprunglich war hier die Ansiedlung der Siegburger Topfer die ihrem mit Brennofen betriebenen Handwerk ausserhalb der Stadt in Nahe der dortigen Tonvorkommen nachgingen Die Aulgasse auf der Karte von Tranchot um 1810 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Siehe auch 4 Einzelnachweise 5 LiteraturLage BearbeitenDie Aulgasse liegt im Nordosten der Siegburger Altstadt Vor dem dreissigjahrigen Krieg erstreckte sich die Siedlung bis zum Holztor an der Holzgasse Geschichte BearbeitenUrkundlich seit 1322 wurde der dortige Ton an der Aulgasse in grosseren Mengen abgebaut und vermutlich dort zum Brennen genutzt Fur 1384 wird an der Aulgasse eine hereditas sita inter figulos Erbschaft gelegen zwischen den Topfern verzeichnet die in einer notariellen Urkunde vom 4 Marz 1411 Einkunfte der Vikare der Pfarrkirche wortlich wiedergegeben wird Anfang des 15 Jahrhunderts bestand hier eine dorfliche Siedlung in Urkunden wird von in vico figulorum dicto uylgassen im Dorf der Topfer genannt Ulgasse geschrieben 1583 wurden bei einem Verzeichnis der Aulgasser Rottleute 38 Hausbesitzer erwahnt Die Aulgasse genannte Hauptstrasse ein spaterer Teil der Bundesstrasse 484 war im 15 Jahrhundert durch ein Tor gesperrt an dem das Aulgasser Wegegeld zu zahlen war An der Aulgasse lag damals auch eine zur Abtei Michaelsberg gehorende Propstei zur Krucht nbsp Ganz rechts eine SchnelleDer besonders helle Siegburger Ton wurde hier hauptsachlich zu Trinkgefassen verarbeitet aber auch per Schiff in die Niederlande verschifft wo er der Pfeifenherstellung diente Die strengen Regeln der Topferzunft erlaubten nur eine begrenzte Produktion und einen reglementierten Handel Dieser erfolgte vor allem uber an Vertrage gebundene Kaufleute Das teilweise reich verzierte Steinzeug wurde in Hamburg an der Mosel in Frankfurt und bis Sudtirol verkauft Fehlerhafte Produkte wurden auf regelrechten Halden verkippt die im Zuge archaologischer Ausgrabungen erforscht werden konnten Die dort gefundenen Topfereierzeugnisse sind ein Beleg fur die Bedeutung Siegburgs bei der Entwicklung und der Gesamtproduktion der rheinischen Keramik Bei der Eroberung und dreijahrigen Besetzung der Stadt Siegburg durch die Schweden im dreissigjahrigen Krieg bei der auch die Aulgasse 1632 gebrandschatzt wurde verliessen einige Topfer die Aulgasse und siedelten sich in Altenrath an Ein weiterer Grund war aber die strenge Zunftzucht und die Abhangigkeit vom Kloster 1 1689 wurde die Aulgasse durch franzosische Truppen im Pfalzischen Erbfolgekrieg nochmals niedergebrannt die vom besetzten Siegburg aus die hier positionierten Regimenter der Munsterischen Kavallerie vertreiben wollten Nach diesen Kriegsereignissen blieben nur wenige Topfer ubrig und die Kunstfertigkeiten der Gilde gingen verloren Siehe auch BearbeitenSiegburger Steinzeug Euler Beruf Einzelnachweise Bearbeiten Ursula Francke Steinzeugtopferei im 17 Jahrhundert in Troisdorf Altenrath Rheinland Memento des Originals vom 17 Mai 2007 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www furnologia de Zugriff bei Furnologia November 2010 Literatur BearbeitenB Beckmann Der Scherbenhugel in der Siegburger Aulgasse Band 1 Die Formen der Keramik von ihren Anfangen bis zum Beginn der sogenannten Blutezeit Perioden 1 bis 4 Bonn 1975 J B Dornbusch Die Kunstgilde der Topfer in der abteilischen Stadt Siegburg und ihre Fabrikate Verlag von J M Heberle H Lemperss Sohne Koln 1873 Faksimilie Ausgabe Rheinlandia Siegburg 198650 806111111111 7 2088888888889 Koordinaten 50 48 N 7 13 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Aulgasse amp oldid 226812138