www.wikidata.de-de.nina.az
Das 1867 fertiggestellte Augusteum in Oldenburg ist einer der ersten Museumsbauten im norddeutschen Raum Als Standort der Galerie Alte Meister des Landesmuseums fur Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg sind hier an der Elisabethstrasse 1 Meisterwerke niederlandischer italienischer deutscher und franzosischer Malerei des 15 bis 18 Jahrhunderts zu sehen Inhaltsverzeichnis 1 Gebaude und Geschichte 1 1 Treppenhaus 2 Galerie Alte Meister 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGebaude und Geschichte Bearbeiten nbsp Augusteum und Alte HunteDie Entstehung des Augusteums geht auf eine Stiftung des Oldenburger Grossherzogs Nikolaus Friedrich Peter 1827 1900 zuruck Er widmete es seinem Vater Paul Friedrich August 1783 1853 wodurch der Museumsbau seinen Namen erhielt In dem vom Bremer Architekten Ernst Klingenberg 1830 1918 entworfenen und im Florentiner Palaststil errichteten Gebaude wurden sowohl die Ausstellungsraume des 1843 gegrundeten Oldenburger Kunstvereins als auch die grossherzogliche Sammlung untergebracht Im Keller befanden sich Wohnung und Arbeitsraume des Konservators Richard tom Dieck Den Grundstock der Sammlung legte Herzog Peter Friedrich Ludwig 1755 1829 1804 mit dem Erwerb der aus 86 Gemalden bestehenden privaten Bildersammlung des Malers Johann Heinrich Wilhelm Tischbein Erweiterung erfuhr die Sammlung unter Nikolaus Friedrich Peter der neben bedeutenden Ankaufen auch den Bau des Augusteums als offentliche Gemaldegalerie ermoglichte Grossherzog Friedrich August verkaufte ab 1919 einen Teil des Kunstbesitzes der ihm nach der Abdankung als privates Eigentum uberlassen worden war Darunter befand sich ein Drittel der ehemaligen Grossherzoglichen Gemaldegalerie aus dem Augusteum Die Gemalde fuhrte er 1919 mit Hilfe des oldenburgischen Industriellen Georg Bolts in die Niederlande aus 1 Es handelte sich um wertvolle Werke beruhmter Meister unter anderem von Rembrandt van Rijn 1908 zeigten die Expressionisten Karl Schmidt Rottluff und Erich Heckel ihre erste gemeinsame Ausstellung im Augusteum 2 Treppenhaus Bearbeiten Christian Griepenkerls Ausmalung des Treppenhauses im Oldenburger Augusteum wurde zum Hauptwerk monumentaler Wand und Deckenmalerei im Lande Die Anbringung der durch Grossherzog Nikolaus Friedrich Peter gestiftete kunstlerische Ausschmuckung konnte wegen Geldmangels allerdings erst 1877 1878 erfolgen als Griepenkerl bereits Professor an der Akademie der bildenden Kunste Wien geworden war und dort mehrere grosse Dekorationsauftrage ausgefuhrt hatte Der Ausmalung des Augusteums war ein Wettbewerb vorausgegangen an dem sich auch der Delmenhorster Arthur Fitger beteiligt hatte Das Deckengemalde zeigt insgesamt neun Szenen allegorischen und mythologischen Inhalts die in das Thema Kunst einfuhren Auf den Wandgemalden stellte Griepenkerl Kunstler von der Antike bis zum 19 Jahrhundert dar Griepenkerl sah fur die Dekoration des verhaltnismassig grossen und durch beide Geschosse hindurchgehenden Treppenhauses ein in Bilderfelder aufgeteiltes Deckengemalde sowie an drei Wandseiten Figurendarstellungen in anderem Massstab vor Als Thema war die Entwicklung der bildenden Kunst auf historischer Grundlage vorgegeben Griepenkerl ging bei der Decke von einer zentral symmetrischen Aufteilung aus in deren rundem Mittelfeld Venus Urania als Allegorie der bildenden Kunst ihren Platz erhielt wahrend in den umgebenden rechteckigen Feldern vier Themen aus der Prometheussage in den kleinen Rundfeldern der Ecken Putten mit Attributen bildender Kunste Aufnahme fanden An die Wandflachen gelangten Kunstheroen aller Epochen von homerischer Zeit bis zur Gegenwart wobei neben dem Architekten des Gebaudes auch die mit Oldenburg verbundenen Kunstler Ernst Willers Carl Rahl Theophil von Hansen und Griepenkerl selbst verewigt worden sind Die Treppenhausmalereien wurden so auch zu einem Dokument des Beharrens an kunstlerischen Traditionen an deren Gultigkeit weder bei den Auftraggebern noch beim ausfuhrenden Kunstler Zweifel bestanden 3 nbsp Fresco an der Stirnseite des Treppenhauses mit Abbildung der Kunstheroen Ernst Willers Carl Rahl Theophil von Hansen und Christian Griepenkerl im Selbstportrat nbsp Venus Urania nbsp Prometheus stiehlt das Feuer vom schlafenden Zeus und Ganymed nbsp Herkules befreit Prometheus Galerie Alte Meister BearbeitenDie grossherzogliche Gemaldesammlung hatte bis 1918 ihren festen Platz im Augusteum Nach der Abdankung des letzten Grossherzogs Friedrich August 1919 gelangte sie ausser Landes und wurde zum Verkauf angeboten Zu den verausserten Gemalden gehorte das Gemalde Der gefesselte Prometheus von Peter Paul Rubens 4 Zwei Drittel konnten vom Oldenburgischen Staat 1920 zuruck erworben werden zudem gelang es immer wieder vereinzelt Verlorengegangenes zuruckzuholen Viele andere und hochrangige Bilder die heute unter anderem das Amsterdamer Rijksmuseum schmucken hat das Augusteum als bleibende Verluste zu beklagen Seit 1981 wird das Augusteum nach Jahren der Zweckentfremdung wieder als Ausstellungshaus genutzt Von 2013 bis 2015 wurde das Gebaude umfassend saniert Seit Dezember 2015 ist es wieder als Galerie Alte Meister des Landesmuseums geoffnet 5 nbsp Fruhstucksstillleben Gerrit Willemsz Heda 1645 nbsp Bewegte See mit Schiffen Ludolf Backhuysen nach 1680 nbsp Bildnis eines Knaben Francesco Salviati nach 1541 Literatur BearbeitenSebastian Dohe Malve Anna Falk Rainer Stamm Die Gemaldegalerie Oldenburg Eine europaische Altmeistersammlung Landesmuseum fur Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg Michael Imhof Verlag Petersberg 2017 Sebastian Dohe Malve Anna Falk Out of sight out of mind The almost forgotten fate of the grand ducal gallery of Oldenburg In Journal of the History of Collections 32 2020 S 491 502 doi 10 1093 jhc fhz031 Regina Dielmann Die Treppenhausgemalde von Christian Griepenkerl im Augusteum zu Oldenburg Prufungsarbeit Universitat Oldenburg 1986 Oliver Gradel Das Augusteum in Oldenburg Grossherzogliches Kunstmuseum und Ausstellungshalle des Oldenburger Kunstvereins 1867 1918 Isensee Oldenburg 1998 ISBN 3 89598561 9 Das Augusteum Isensee Oldenburg 2003 ISBN 3 89995027 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Augusteum Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Augusteum auf der Website des Landesmuseums fur Kunst und Kulturgeschichte OldenburgEinzelnachweise Bearbeiten Malve Anna Falk Auflosung und Neubeginn Die Oldenburger Galerie und ihre Gemalde nach 1918 In Sebastian Dohe Malve Anna Falk Rainer Stamm Hrsg Die Gemaldegalerie Oldenburg Eine europaische Altmeistersammlung Michael Imhof Verlag Petersberg 2017 ISBN 978 3 7319 0447 2 S 49 66 Gerhard Wietek Schmidt Rottluff Oldenburger Jahre 1907 1912 Philipp von Zabern 1995 Gerhard Wietek 200 Jahre Malerei im Oldenburger Land Landessparkasse zu Oldenburg 1986 NWZ de Prometheus ist wieder da 8 November 2019 Museum Augusteum in Oldenburg Unerhorte Geheimnisse der Augenschule In FAZ vom 25 Dezember 2015 abgerufen am 25 Dezember 2015 53 136174 8 216585 Koordinaten 53 8 10 2 N 8 12 59 7 O Normdaten Geografikum GND 4527760 6 lobid OGND AKS VIAF 237000207 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Augusteum Oldenburg amp oldid 238587282