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Das Assessor Modell ist ein Simulationsmodell welches dabei hilft den zukunftigen Marktanteil eines neuen Produktes zu prognostizieren Der Schwerpunkt des Modells liegt dabei auf der Modellierung von Wiederholungskaufen Dementsprechend bezieht sich das Modell auf Verbrauchsguter deren regelmassige Wiederholungskaufe ausschlaggebend fur den Erfolg des Produktes sind Assessor eignet sich weniger fur Situationen instabiler Marktverhaltnisse und den sich daraus schnell verlagernden Konsumentenpraferenzen Inhaltsverzeichnis 1 Ablauf 2 Struktur des Modells 2 1 Trial Repeat Modell 2 2 Praferenzmodell 3 Siehe auch 4 LiteraturAblauf BearbeitenZuerst werden Testpersonen zu einem Laborexperiment in Form einer Testmarktsimulation eingeladen Beim ersten Schritt erfolgt eine Bewertung bereits auf dem Markt existenter Produkte den Wettbewerbern des neuen Produktes unter Offenlegung der Produktwahlpraferenzen Im zweiten Schritt bekommen die Testpersonen das neue Produkt unter Verwendung des gleichen Kommunikationskonzepts vorgestellt Danach geben die Testpersonen erneut ihre Produktwahlpraferenzen unter Berucksichtigung des neuen Produktes ab Durch den Vergleich der so gewonnenen Marktanteile und der Annahme dass ein gewisser Prozentsatz der Personen das neue Produkt langfristig wiederkaufen wurde kann die Marktanteilsprognose bestimmt werden Struktur des Modells BearbeitenDurch die Kombination zweier Teilmodelle dem Trial Repeat Modell und dem Praferenzmodell welche unabhangig voneinander Marktanteilsschatzungen abgeben prognostiziert das Modell den langfristigen Marktanteil M displaystyle M nbsp des neuen Produktes Dieser besteht aus dem Mittelwert beider Schatzungen der Teilmodelle Dabei geht man davon aus dass der zukunftige Marktanteil eines neuen Produktes aus einer Erstkaufrate und einer Wiederkaufrate besteht Trial Repeat Modell Bearbeiten Das Trial Repeat Modell geht von der Formel M T S displaystyle M T cdot S nbsp zur Schatzung des Marktanteils M displaystyle M nbsp aus Dabei stellt T displaystyle T nbsp die Erstkaufrate und S displaystyle S nbsp die Wiederkaufrate dar Die Erstkaufrate T displaystyle T nbsp besteht aus der Versuchskaufwahrscheinlichkeit F displaystyle F nbsp dem Bekanntheitsgrad K displaystyle K nbsp der Erhaltlichkeit am Verkaufsort D displaystyle D nbsp der Wahrscheinlichkeit dass ein Kunde das neue Produkt auf Basis eines Coupons Gutscheins gratis erhalt C displaystyle C nbsp und einer bedingten Wahrscheinlichkeit dass der Kunde das gratis erhaltene Produkt tatsachlich ausprobiert U displaystyle U nbsp T F K D C U F K D C U displaystyle T F cdot K cdot D C cdot U F cdot K cdot D cdot C cdot U nbsp Der letzte Term muss subtrahiert werden um diejenigen Kunden abzuziehen die mit und ohne Coupon das neue Produkt kaufen Diese wurden ohne Subtraktion doppelt gezahlt werden Die Wiederkaufrate S displaystyle S nbsp besteht aus der in der Testmarktsimulation beobachteten Ubergangswahrscheinlichkeit von einem etablierten Produkt auf das neue Produkt P 01 displaystyle P01 nbsp und der Wiederkauf Wahrscheinlichkeit fur die erneute Wahl des neuen Produktes P 11 displaystyle P11 nbsp S P 01 1 P 01 P 11 displaystyle S frac P01 1 P01 P11 nbsp Praferenzmodell Bearbeiten Beim Praferenzmodell werden Daten verarbeitet die aus paarweisen Vergleichen einzelner schon bestehender Produkte mit dem neuen Produkt generiert werden Die Probanden i i 1 N displaystyle i i 1 dotsc N nbsp nehmen hierfur im ersten Durchlauf eine Anzahl schon bestehender Produkte I I 1 k displaystyle I I 1 dotsc k nbsp in eine Art Produkt Praferenzliste auf woraufhin immer zwei dieser Produkte miteinander verglichen und anschliessend mit Hilfe eines arithmetischen Mittels die Kaufwahrscheinlichkeit a i I displaystyle alpha i I nbsp ermittelt werden Nach dem ersten Durchlauf werden die Probanden einer simulierten Kaufsituation ausgesetzt in der sie sich entweder fur oder gegen das neue Produkt entscheiden Die Probanden i i 1 n displaystyle i i 1 dotsc n nbsp die sich fur das neue Produkt entschieden haben werden die paarweisen Vergleiche nun noch einmal durchfuhren diesmal aber unter Berucksichtigung des neuen Produktes Sie werden wieder miteinander paarweise verglichen und man ermittelt die Kaufwahrscheinlichkeit b i I displaystyle beta i I nbsp E displaystyle E nbsp ist der Anteil der Konsumenten die sich fur die neue Marke entschieden haben Fur die schon bestehenden Marken ergibt sich M 1 I 1 n i 1 n b i I displaystyle M 1 I frac 1 n cdot sum i 1 n beta i I nbsp M 2 I 1 N n i n 1 N a i I displaystyle M 2 I frac 1 N n cdot sum i n 1 N alpha i I nbsp ein langfristig geschatzter Marktanteil von M I E M 1 I 1 E M 2 I displaystyle M I E cdot M 1 I 1 E cdot M 2 I nbsp Fur das neue Produkt displaystyle nbsp ergibt sich M 1 1 n i 1 n b i displaystyle M 1 frac 1 n cdot sum i 1 n beta i nbsp ein langfristig geschatzter Marktanteil von M E M 1 displaystyle M E cdot M 1 nbsp Siehe auch BearbeitenDiffusionstheorie Bass DiffusionsmodellLiteratur BearbeitenChristian Homburg Quantitative Betriebswirtschaftslehre Entscheidungsunterstutzung durch Modelle 3 Auflage Betriebswirtschaftlicher Verlag Gabler GmbH Wiesbaden 2000 ISBN 3 409 33417 3 Christian Homburg Harley Krohmer Marketingmanagement Strategie Instrumente Umsetzung Unternehmensfuhrung 3 Auflage Betriebswirtschaftlicher Verlag Gabler GmbH Wiesbaden 2009 ISBN 978 3 8349 1656 3 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Assessor Produktpolitik amp oldid 215496048