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Arzneimittelwerbung ist in Deutschland eine im Heilmittelwerbegesetz geregelte Werbung Es wird dabei in zwei Kategorien unterschieden Fachwerbung Werbung fur verschreibungspflichtige Medikamente die nur gegenuber einem Fachpublikum wie den Angehorigen der Heilberufe die diese auch verschreiben durfen und solchen Personen die legal damit handeln beworben werden durfen Publikumswerbung Gegenuber dem Publikum d h der Offentlichkeit darf generell nicht fur Arzneimittel zur Beseitigung von Schlaflosigkeit von psychischen Storungen oder zur Beeinflussung der Stimmungslage geworben werden In den USA durfen Pharmakonzerne direkt und unbeschrankt beim potentiellen Konsumenten fur verschreibungspflichtige Medikamente werben beispielsweise in Fernseh und Radiospots oder mit Anzeigen in den Printmedien Durch die Direktansprache sollen die Konsumenten dazu gebracht werden sich bei den Arzten Rezepte fur diese Medikamente ausstellen zu lassen beziehungsweise sie sich uber das Internet konsultationsfrei zu beschaffen Dadurch ist Pharma inzwischen die zehntgrosste Werbekategorie in Amerika Im Jahre 2005 wurden in den USA von den Pharmakonzernen 4 2 Milliarden Dollar fur Konsumentenwerbung ausgegeben Dies entspricht 14 der Werbeausgaben der US Pharmaindustrie 29 9 Mrd Dollar Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenBis in die 1920er Jahre war eine Bewerbung von Arzneimitteln in Deutschland bis in den Beipackzettel hinein moglich und ublich 1 2 So auch auf Plakaten 3 Bereits im Mittelalter wurde haufig etwa mit medizinischen Autoritaten 4 und bekannten Patienten oder Anwendernamen 5 fur Arzneimittel geworben Fur die Werbeindustrie waren Pharmaprodukte eins der wichtigsten Geschaftsfelder Mit massivem Widerstand reagierten deshalb der Deutsche Reklame Verband e V und der Verband Deutscher Reklamefachleute e V in der Zeitschrift Die Reklame auf die Novellierung der Spezialitatenordnung in Osterreich am 24 September 1925 Die aussere Aufmachung sowie die mit dem Medikament direkt abgegebenen Reklamedrucksorten unterliegen also der unbedingten Zensur des osterreichischen Ministeriums fur soziale Verwaltung Die Beschrankung liefert fur Deutschland den schlagenden Beweis dass nicht nur mit Recht der Kampf gegen die geplanten Gesetze gefuhrt wird sondern dass es geradezu ein Verhangnis sein wurde wenn man in Deutschland zu einer ahnlichen Regelung kame 6 Die osterreichische Spezialitatenverordnung fuhrte zu Arzneimittelwerbung insbesondere aus Die Verwendung anderer als der vom Bundesministerium fur soziale Verwaltung zugelassenen Signaturen und Texte von den zur Beipackung bestimmten Druckschriften und Ankundigungen in nicht pharmazeutischen Zeitschriften und Druckwerken ist untersagt Jede marktschreierische Anpreisung wozu insbesondere unbegrundete oder irrefuhrende Behauptungen uber den Heilwert oder die Unschadlichkeit pharmazeutischer Spezialitaten gehoren sowie die Verbreitung derartig verfasster Gebrauchsanweisungen ist untersagt Spezialitaten deren Abgabe nur gegen arztliche oder tierarztliche Verschreibung zulassig ist durfen nur in medizinischen oder pharmazeutischen Fachzeitschriften unter Anfuhrung einfacher Indikationen angekundigt werden Literatur BearbeitenGerd Ulrich Wirkungen die an Wunder grenzen Arzneimittelwerbung in Deutschland 1830 1930 Books on Demand Norderstedt 2007 ISBN 978 3 8334 6718 9 Weblinks BearbeitenHeilmittelwerbegesetzEinzelnachweise Bearbeiten Thomas Holste Der Theriakkramer Ein Beitrag zur Fruhgeschichte der Arzneimittelwerbung Medizinische Dissertation Wurzburg 1975 Horst Wellm Pattensen bei Hannover 1976 Wurzburger medizinhistorische Forschungen Band 5 jetzt bei Konigshausen amp Neumann Wurzburg Heinz Zimmermann Arzneimittelwerbung in Deutschland vom Beginn des 16 bis Ende des 18 Jahrhunderts Mathematisch naturwissenschaftliche Dissertation Marburg an der Lahm 1968 Wolf Dieter Muller Jahncke Hrsg unter Mitwirkung von Kathrin V Pfister Wer nicht wirbt der stirbt Historische Arzneimittelwerbung im Plakat Govi Eschborn 2015 ISBN 978 3 7741 1280 3 Vgl auch Joachim Telle Erfabelte Rezeptautoren In Medizinische Monatsschrift Band 23 1969 S 117 121 Joachim Telle Tristants Wasser und Morolfs Wein Zur Verwendung von Personennamen in mittelalterlichen Fachtermini zusammengesetzter Arzneimittel In Beitrage zur Namenforschung Neue Folge Band 6 1971 S 69 78 zitiert nach Die Reklame Verlag Francken amp Lang Berlin Ausgabe 1 Jahrgang 23 Januar 1930 Seiten 3 4 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Arzneimittelwerbung amp oldid 217621477