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Das Arbeitslager Heidelberg wurde 1939 als Barackenlager fur die beim Bau der Reichsautobahn Wien Breslau beschaftigten Arbeiter auf dem Kataster der Gemeinde Mladkov im besetzten Protektorat Bohmen und Mahren errichtet Von 1943 bis 1945 war es ein Arbeitserziehungslager fur Jugendliche Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges diente es zunachst als Internierungslager fur mutmassliche NS Kollaboranten als Aussiedlungslager fur Deutsche und letztlich als Pionierlager Skrivanek Erhalten sind nur Mauerreste und Treppen Standort von Baracken Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLage BearbeitenDas ehemalige Lager befindet sich 500 m nordostlich des Dorfes Mladkov am westlichen Fusse der 431 m n m hohen Erhebung Skalka Geschichte Bearbeiten nbsp Mauerreste nbsp MauerresteMit dem Beginn der Bauarbeiten an der Reichsautobahn Wien Breslau wurden 1939 entlang der Trasse fur die Arbeiter aus weiter entfernten Orten mehrere Barackenlager errichtet die nach deutschen Stadten benannt wurden 1 Bei Mladkov wurde das Arbeitslager Heidelberg fur 300 350 Arbeiter errichtet Das Lager bestand aus vier geraumigen Holzbaracken als Unterkunfte sowie weiteren Baracken mit Gemeinschaftskuche einem Lager einem Speiseraum und Sanitarraumen Im Dorf selbst entstand eine weitraumige Baracke mit Arbeitsplatzen fur die 14 Lagerangestellten Nach der im Februar 1942 erfolgten Einstellung der Arbeiten an der Autobahn wurde das Lager nun mit einem hohen Plattenzaun und zwei Wachturmen gesichert zu einem der Geheimen Staatspolizei unterstehenden Arbeitserziehungslager umgestaltet Die ehemalige Verwaltungsbaracke in Mladkov verlor nach der Umwandlung zu einem geschlossenen Lager ihren Nutzungszweck und wurde 1943 abgebrochen Im Dezember 1943 kamen die ersten Gefangenen an Inhaftiert wurden zunachst Jugendliche im Alter von 14 bis 20 Jahren die sich der Dienstverpflichtung zur Zwangsarbeit im NS Staat entzogen hatten Im Durchschnitt war das Lager mit 200 Gefangenen belegt 2 nach Schatzungen waren wahrend des Bestehens des Arbeitslager ca 500 600 Personen dort untergebracht 3 Fur die Bewachung des Lagers wurde eine 20 Mann starke Einheit der Boskowitzer Gendarmerie unter dem Kommando des Vrchni strazmistr Oberwachtmeisters Alois Schwarzberger abgestellt 4 Die Haftlinge wurden unter der Aufsicht der Gendarmen fur schwere Feld und Forstarbeit beim Bau der Wasserversorgung in der benachbarten Stadt Boskowitz sowie in verschiedenen Fabriken der Umgebung eingesetzt Ab September 1944 wurden in dem Lager auch altere Gefangene untergebracht Am 20 April 1945 wurde das Arbeitserziehungslager aufgelost Unmittelbar nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurden ab dem 9 Mai 1945 in den Baracken zunachst ca 750 Personen deutscher ungarischer und tschechoslowakischer Nationalitat interniert die der NS Kollaboration beschuldigt wurden Danach diente es bis zum Mai 1946 zur Internierung von auszusiedelnden Deutschen Anschliessend wurde das Lager Heidelberg zu einem Pionierlager umgestaltet das zuletzt den Namen Skrivanek erhielt Im Marz 1950 wurden in den Baracken zeitweilig mehrere hundert griechische Burgerkriegsfluchtlinge untergebracht Nach der Samtenen Revolution 1968 wurde das Pionierlager Skrivanek 1990 privatisiert Der neue Besitzer hatte kein Interesse am Erhalt des Lagers und uberliess es dem Verfall In dieser Zeit wurde das Lager ausgeplundert verwustet und etliche Gebaude niedergebrannt Frantisek Pacinek der in den Jahren 2001 2002 das ehemalige Lager aufgekauft hatte liess alle in Folge der Vernachlassigung seines Vorbesitzers unbrauchbar gewordenen Baracken einschliesslich der Grundmauern abtragen Weblinks BearbeitenKurzbeschreibung unter Geschichte der Gemeinde Mladkov Abbildung und Lageplan in Info 2 Arbeitsgemeinschaft Autobahngeschichte e V tabor Mladkov u BoskovicEinzelnachweise Bearbeiten Ondrej Bus Blanensko v letech 1938 1945 11 Nemecka pruchozi dalnice Viden Vratislav Masarykova univerzita 2009 Mladkov u Boskovic Historie obce Mladkov Matej Ott Cetnictvo v okrese Boskovice v letech 1939 1945 S 95 Masarykova univerzita 201949 4919722 16 6237231 Koordinaten 49 29 31 1 N 16 37 25 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Arbeitslager Heidelberg amp oldid 209843794