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Annemarie Weis 27 April 1877 in Riehen 18 September 1933 in Basel war eine Schweizer Volkskundlerin Sie sammelte im Oberwallis ethnographische Objekte fur das heutige Museum der Kulturen Basel Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Rezeption 3 Schriften 4 Literatur 5 AnmerkungenLeben und Werk BearbeitenAnnemarie Weis wurde 1877 geboren als uneheliches Kind der verwitweten Maria Magdalena Weis Hindenach 22 Januar 1854 1 August 1913 Sie wuchs mit zwei Brudern Georg Jakob 13 November 1875 und Emil Karl 23 Juni 1879 in Riehen bei Basel auf Als Arbeitslehrerin an der Sekundarschule in Riehen war sie finanziell unabhangig Sie blieb ihr Leben lang unverheiratet 1 Spatestens mit 32 Jahren 1909 kam Weis zum ersten Mal ins Wallis ab April 1922 wohnte sie zwei Jahre lang in Wildi bei Saas Fee und ab dem 10 Mai 1924 mietete sie eine Wohnung in Tamatten bei Saas Grund 2 Dort blieb sie wohnhaft bis 1927 die Winter verbrachte sie teilweise in Basel 3 Neben der Botanik interessierte Weis sich fur volkskundliche Aspekte des Walliser Alltags Inspiriert von der Ausstellung fur Volkskunst und Volkskunde 1910 sammelte sie ab 1916 systematisch im Austausch mit Eduard Hoffmann Krayer dem damaligen Vorsteher der europaischen Sammlung 4 die lokale Sprache die Techniken der materiellen Kultur und baute Beziehungen zur lokalen Bevolkerung auf Sie orientierte sich an den theoretischen Leitbildern der Zeit Vertreter des Evolutionismus wie Leopold Rutimeyer vermuteten in entlegenen Gebieten wie dem Wallis Spuren einer angenommenen Ursprunglichkeit vorzufinden 5 die zusammen mit Objekten aus modernen also stadtischen Gebieten eine Entwicklungsreihe bilden sollten Eine Reihe von primitiven Beleuchtungsgeraten insbesondere Specksteinlampen trug Weis fur das Basler Museum zusammen Gerate aus Land und Viehwirtschaft sowie Werkzeug und Hilfsmittel fur die Kaseherstellung und Tierhaltung Haushaltsgegenstande Holzinschriften und Gerate zur Textilherstellung fugten sich in bestehende Sammlungsinteressen am Museum ein Weis schickte aber auch unaufgefordert Objekte wie Heidenkreuze oder pflanzliches Material das sie ethnographisch interessant fand 4 Weis sandte Hoffmann Krayer 1928 die letzten volkskundlichen Objekte bis 1930 lieferte sie dem Basler Botaniker Hermann Christ Socin 1833 1933 Herbarbelege Auf ihrer letzten Reise ins Wallis erkrankte sie Zuruck in Basel wurde sie im Claraspital operiert am 18 September 1933 starb sie im Alter von 56 Jahren 6 Rezeption BearbeitenAnnemarie Weis steuerte uber 400 Walliser Objekte zur Sammlung des MKB bei Stucke ihrer Sammlung wurden mehrfach publiziert 7 8 9 und in verschiedenen Ausstellungen 10 11 12 13 14 15 16 17 gezeigt zudem publizierte sie mehrere kurze Artikel in der Zeitschrift Schweizer Volkskunde Dennoch tauchte ihr Name lange nicht prominent in der Fachgeschichte auf Ein Viertel ihrer Sammlung war in der Sammlungsdatenbank des MKB nicht mit ihrem Namen verknupft 4 Die unzureichende Rezeption dieser Sammlerin steht stellvertretend fur eine Tendenz des Unsichtbarwerdens der Leistungen von Frauen in den Anfangen der Volkskunde 4 Schriften BearbeitenEin alter Brauch bei Versteigerungen In Schweizer Volkskunde 8 1918 S 7 Eine Walliser Ortsneckerei In Schweizer Volkskunde 8 1918 S 8 Allerlei Volkskundliches aus dem Oberwallis In Schweizer Volkskunde 7 1921 S 53 Volkskundliche Splittler In Schweizer Volkskunde 13 1923 S 6 7 Volkskundliches aus Saas Wallis In Schweizer Volkskunde 13 1923 S 38 39 Literatur BearbeitenMuseum der Kulturen Basel Hg Tessel Topf und Tracht Europa gesammelt und ausgestellt Basel 2015 S 134 135 Margrit Wyder Von Alpenblumen und Menschen Botanik Touristen im Walliser Saastal Visp 2018 S 63 67 Tabea Buri Karin Kaufmann Wege aus der Unsichtbarkeit Die Sammlerin Annemarie Weis und das Museum der Kulturen Basel erscheint in Kurze Anmerkungen Bearbeiten Margrit Wyder Von Alpenblumen und Menschen Botanik Touristen im Walliser Saastal Visp 2018 Brief von Annemarie Weis an Eduard Hoffmann Krayer 11 Juni 1925 Archiv Museum der Kulturen Basel VI 1133 Brief von Annemarie Weis an Eduard Hoffmann Krayer 8 Februar 1926 Archiv Museum der Kulturen Basel VI 1133 a b c d Tabea Buri Karin Kaufmann Wege aus der Unsichtbarkeit Die Sammlerin Annemarie Weis und das Museum der Kulturen Basel erscheint in Kurze Leopold Rutimeyer Uber einige archaistische Geratschaften und Gebrauche im Kanton Wallis und ihre prahistorischen und ethnographischen Parallelen Sonder Ausgabe aus Schweizerisches Archiv fur Volkskunde XX 283ff Basel 1916 S 7 Brief von Hermann Christ Socin an Eduard Hoffmann Krayer 10 Oktober 1933 Archiv der Schweizerischen Gesellschaft fur Volkskunde Af 57 Museum der Kulturen Basel Hrsg Tessel Topf und Tracht Europa gesammelt und ausgestellt Basel 2015 S 134 Thomas Antonietti Hrsg Nahe Ferne Ein Jahrhundert Ethnologie im Wallis Reihe des Geschichtsmuseums Wallis 12 Baden 2013 S 163 Louis Carlen Volkskundliches aus dem Oberwallis Ausgewahlte Aufsatze zur Volkskunde von Josef Bielander Brig 1985 S 149 Museum der Kulturen Basel 2015 Tessel Topf und Tracht Museum der Kulturen Basel 2016 Vom Zimt zum Stern Museum der Kulturen Basel 2016 In der Reihe tanzen Einzelstucke in Serie Museum der Kulturen Basel 2017 Migration Museum der Kulturen Basel 2018 Sonne Mond und Sterne Museum der Kulturen Basel 2019 2020 Mutter und Kind Muhlemuseum Brugglingen Dauerausstellung Spielzeugmuseum Riehen Dauerausstellung Normdaten Person GND 1238529550 lobid OGND AKS VIAF 938162906433778110008 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Weis AnnemarieKURZBESCHREIBUNG Schweizer VolkskundlerinGEBURTSDATUM 27 April 1877GEBURTSORT RiehenSTERBEDATUM 18 September 1933STERBEORT Basel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Annemarie Weis amp oldid 221844110