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Anne Grant Taufname Anne MacVicar 21 Februar 1755 in Glasgow 7 November 1838 in Edinburgh war eine schottische Schriftstellerin Sie verbrachte ihre Kindheit in den englischen Kolonien in Nordamerika kehrte 1768 mit ihrem Vater nach Schottland zuruck und heiratete 1779 einen Geistlichen Nach dem Tod ihres Gatten 1801 begann sie eine literarische Karriere Bekannt wurde sie vor allem als Verfasserin von Gedichten 1803 das Leben im schottischen Bergland illustrierenden Briefen Letters from the Mountains 1806 sowie autobiographischen Jugenderinnerungen Memoirs of an American Lady 1808 Anne Grant Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Jugend in Nordamerika Ruckkehr nach Schottland und Heirat 1 2 Schriftstellerische Karriere 1 3 Spateres Leben in Edinburgh 2 Literatur 3 Weblinks 4 AnmerkungenLeben BearbeitenJugend in Nordamerika Ruckkehr nach Schottland und Heirat Bearbeiten Anne MacVicar war eine Tochter von Duncan MacVicar der zuerst Landwirtschaft trieb 1757 aber als Offizier in das 77 Infanterieregiment der britischen Armee einberufen und nach Nordamerika beordert wurde Dorthin folgten ihm seine Gattin und sein kleines Kind im nachsten Jahr MacVicar lag damals nahe Albany in Garnison und gewann die Achtung hollandischer Siedler Als er zum 55 Infanterieregiment wechselte mit dem er den katastrophalen Angriff auf Ticonderoga Juli 1758 unternahm liess er seine Gemahlin und Tochter in Albany zuruck Anne ein munteres und talentiertes aber etwas wild aufgewachsenes Kind wurde von den Schuylers und anderen dort siedelnden Familien gut aufgenommen Insbesondere lernte sie Madame Schuyler aus Albany Witwe des Colonel Philip Schuyler und Tante des beruhmten Generals gleichen Namens kennen In der Folge wurde Anne von Madame Schuyler ebenso wie von ihrem Vater aufgezogen der sich 1765 auf Halbsold aus dem Militardienst zuruckgezogen hatte und auf einem ihm zugewiesenen Landgut am Ufer des Hudson River in Vermont ansiedelte Wahrend ihres Aufenthalts in Nordamerika verlebte Anne in der Gesellschaft der ihr wohlwollenden Madame Schuyler eine angenehme Zeit die sie in ihren Memoirs of an American Lady mit sehr anziehenden Farben und innigen Gefuhlen der Dankbarkeit geschildert hat 1 2 1768 kehrte MacVicar mit seiner Tochter und Gemahlin nach Schottland zuruck und betrieb in Glasgow ein Handelsgeschaft Bald danach brach der Amerikanische Unabhangigkeitskrieg aus Mac Vicar verlor hierbei das ansehnliche Besitztum das er sich in Amerika erworben hatte Es war ihm nicht moglich es wieder zu erlangen oder eine Entschadigung dafur zu erhalten und er begab sich nie wieder in die Vereinigten Staaten 1773 wurde er zum Kommandanten des Forts Augustus in Inverness shire ernannt Hier lernte seine Tochter James Grant den Kaplan des Forts und Pfarrer des nahe gelegenen Dorfes Laggan kennen und schloss 1779 die Ehe mit ihm In Laggan lebte sie in sehr bescheidenen Verhaltnissen aber glucklich und hatte mit ihrem Gemahl zwolf Kinder Sie verehrte die Bauernschaft beschaftigte sich mit der schottischen Folklore und lernte Galisch Mit ihren Freunden unterhielt sie einen regen Briefwechsel der sich durch einen lebhaften Stil und grosses Einfuhlungsvermogen auszeichnet 1 3 Schriftstellerische Karriere Bearbeiten James Grant starb 1801 nach kurzer Krankheit und hinterliess kein Vermogen Anne Grant bezog von ihrem verstorbenen Gemahl nur eine geringe Witwenpension musste aber den Unterhalt fur ihre acht noch lebenden Kinder bestreiten Sie hatte bereits seit langerer Zeit Kurzgedichte im damals ublichen artifiziellen Stil verfasst und gab nun auf den Rat ihrer Freunde ihre Gedichtsammlung unter dem Titel The Highlanders and other Poems Edinburgh 1802 heraus Diese Publikation brachte ihr nicht nur da sie 3000 Subskribenten gesammelt hatte einen ansehnlichen Gewinn sondern fand auch einen so starken Anklang dass schnell eine zweite Auflage Edinburgh 1804 folgen konnte obgleich nur einige kleinere Gedichte vorzuglich zu nennen sind Das Werk zeugt von der seltenen Sprachbeherrschung der Dichterin und ihrer Gewandtheit in der Versifikation Auch offenbart sich schon die Richtung an der Anne Grant stets festhielt und der sie ihren Ruhm verdankt namlich die Verherrlichung Schottlands und der Schotten 1 3 Diese Richtung entfaltet sich in vollem Umfang in Grants Letters from the Mountains being the real Correspondence of a Lady between the years 1773 and 1803 3 Bande London 1806 Die Verfasserin war im Juni 1803 von Laggan nach Woodend nahe Stirling umgezogen und publizierte diese eine Auswahl ihrer Korrespondenz darstellenden Briefe zur Finanzierung der Ausrustung ihres altesten Sohns der Dienste in der Britischen Ostindien Kompanie leisten sollte Mrs Grants darin ausgefuhrte Schilderungen ihres Lebens in Inverness shire trafen den damaligen literarischen Geschmack Das Werk hatte sofort grossen Erfolg und verschaffte der Verfasserin auch wertvolle Freundschaften Es erlebte noch wahrend der Lebenszeit der Autorin funf Auflagen und wurde nach ihrem Tod in der von ihrem Sohn J P Grant besorgten verbesserten Ausgabe wiederholt gedruckt 2 Bande London 1845 3 Bande London 1853 Die Letters from the Mountains gehoren zu den gediegensten damaligen literarischen Erscheinungen dieser Art vor allem aufgrund ihrer Einfachheit und Naturlichkeit wegen der Unabhangigkeit von allen kunstlichen Hilfsmitteln sowie aufgrund der Originalitat mit der bekannte Gegenstande behandelt sind Sie entsprechen genau den Verhaltnissen der Schriftstellerin und zeigen nach und nach die Gesinnungen und Ansichten eines schwarmerischen Madchens einer liebevollen Gattin und Mutter sowie einer ihren Kindern sich aufopfernden Witwe Dabei schildert sie das Leben und die Sitten der schottischen Bergbewohner mit sehr lebhaften Farben und trotz manchen Fehlern und Ungenauigkeiten in den geschichtlichen Angaben im Allgemeinen sehr wahr und exakt Sie tadelt auch die Englander dass sie die Bewohner Tahitis und Ceylons besser kennen wurden als die Leute von Lochaber und Badenoch 1 3 Anne Grant war selbst uber den Erfolg ihrer Letters from the Mountains erstaunt Bald liess sie ihre Memoirs of an American Lady with Sketches of Manners and Scenery in America as they existed previous to the Revolution 2 Bande London 1808 2 Bande New York 1809 folgen Diesen liegen ihre Jugenderinnerungen wahrend ihres Aufenthalts im Haus der Madame Schuyler die unter der amerikanischen Lady zu verstehen ist zugrunde sind aber mit den Vorurteilen und Ansichten eines spateren Alters bearbeitet Sie bieten eine lebendige und getreue Schilderung der Gebrauche die unter den englischen Bewohnern der nordamerikanischen Kolonien im 18 Jahrhundert verbreitet waren und durch die nach und nach aufgenommenen Gewohnheiten der hollandischen Ansiedler einen eigentumlichen Anstrich erhalten hatten Ferner werden die damals noch Respekt gebietenden Indianerstamme beschrieben Der Verlauf eines solch nuchternen und regelmassigen aber gediegenen und zufriedenen Familienlebens wie jenem der Grants beruhrt umso angenehmer da es sich gegen die Wildheit einer Ansiedlung in der Einode grell abhebt Die Memoirs waren zum Zeitpunkt ihres Erscheinens ebenfalls sehr popular obwohl sie gekunstelter und weniger lebhaft als die Letters wirken 4 3 Spateres Leben in Edinburgh Bearbeiten 1810 ubersiedelte Anne Grant von Stirling nach Edinburgh Zur Steigerung ihres Einkommens liess sie junge Damen als Untermieterinnen in ihrem Haus wohnen Allmahlich bildete sich in Edinburgh ein Kreis beruhmter Schriftsteller und anderer angesehener Manner um sie unter denen besonders der Bischof Beilby Porteus Sir Walter Farquhar Sir William Grant Sir Walter Scott und Francis Jeffrey zu nennen sind Sie hielt auch ihre Verbindungen zu amerikanischen Freunden aufrecht und empfing viele Touristen aus den Vereinigten Staaten 4 3 In dieser Zeit liess Anne Grant ihre zur Erganzung der Letters from the Mountains dienenden Essays on the Superstitions of the Highlanders of Scotland To which are added Translations from Gaelic and Letters connected with those formerly published 2 Bande London 1811 neue Auflage 2 Bande London 1814 und ihr Gedicht Eighteen Hundred and Thirteen London 1814 erscheinen Ihre Essays uber den Aberglauben der Schotten zeichnen sich durch anziehende Darstellung kraftigen Ausdruck Scharfsinn und Fantasie aus Die Verfasserin zeigt darin eine grosse Begeisterung fur ihre Landsleute Ihre samtlichen Schriften ubten einen wohltatigen und nachhaltigen Einfluss auf die Schotten aus indem sie diese nicht nur auf die Schonheit ihres Lands und die Bedeutung ihrer Geschichte aufmerksam machten sondern auch durch die Entwicklung einer gesunden Moral zu deren Bildung beitrugen Dieser letztere Punkt wird besonders in der von Walter Scott verfassten Bittschrift an Konig Georg IV hervorgehoben aufgrund derer Anne Grant ab 1826 eine jahrliche Pension von 100 Pfund erhielt 4 3 Da Anne Grant ausserdem mehrere Legate von alten Freunden und Schulern erhielt konnte sie ihre letzten Lebensjahre recht angenehm verleben Ausser einem Sohn starben alle Kinder vor ihr Nach einem schweren Sturz 1820 konnte sie sich nur noch auf Krucken fortbewegen Aufgrund ihrer kraftigen Konstitution starb sie aber erst am 7 November 1838 im Alter von 83 Jahren in Edinburgh an einer Grippe 3 Literatur BearbeitenPhilipp H Kulb Grant Anne In Johann Samuel Ersch Johann Gottfried Gruber Hrsg Allgemeine Encyclopadie der Wissenschaften und Kunste 1 Sektion Bd 88 1868 S 1 f Norman MacNoll Grant Anne in Dictionary of National Biography DNB Bd 22 1890 S 376 ff Weblinks BearbeitenJudith C Reveal Grant Anne in Women in World HistoryAnmerkungen Bearbeiten a b c d Philipp H Kulb Grant Anne In Allgemeine Encyclopadie der Wissenschaften und Kunste 1 Sektion Bd 88 1868 S 1 Norman MacNoll Grant Anne in Dictionary of National Biography DNB Bd 22 1890 S 376 f a b c d e f g Norman MacNoll Grant Anne in Dictionary of National Biography DNB Bd 22 1890 S 377 a b c Philipp H Kulb Grant Anne In Allgemeine Encyclopadie der Wissenschaften und Kunste 1 Sektion Bd 88 1868 S 2 Normdaten Person GND 128544163 lobid OGND AKS LCCN n50031216 VIAF 4921428 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Grant AnneALTERNATIVNAMEN MacVicar Anne Geburtsname KURZBESCHREIBUNG schottische SchriftstellerinGEBURTSDATUM 21 Februar 1755GEBURTSORT GlasgowSTERBEDATUM 7 November 1838STERBEORT Edinburgh Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Anne Grant amp oldid 225375991