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Annette Gabriele Henriette von Broecker 3 Januar 1893 in Riga 13 Januar 1983 in Kronberg im Taunus war eine deutsche Dozentin Schulleiterin und Wohlfahrtspflegerin Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Veroffentlichungen Auswahl 3 Quellen 4 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenAnnette Gabriele Henriette war die Tochter des Rechtsanwalts Heinrich von Broecker das Geschlecht gehorte uber mehrere Generationen hindurch zum Patriziat von Kolberg und dessen Ehefrau Hedwig Maria geb Moritz In Freiburg im Breisgau besuchte Broecker das neunklassige Gymnasium Ihr Abitur legte sie im Sommer 1912 ab Anschliessend studierte sie in Freiburg und ab dem Sommersemester 1917 in Heidelberg Nationalokonomie In letztgenannter Stadt promovierte sie zum Dr phil Ihre 50 Seiten umfassende Dissertation Gutachter Eberhard Gothein befasste sich mit dem Thema Individuum und Gemeinde des religiosen Individualismus soziologisch und wirtschaftlich betrachtet an drei Grundtypen Es folgte noch eine Ausbildung zur Wohlfahrtspflegerin und eine anschliessende Tatigkeit in der offentlichen Gesundheitsfursorge die zu ihrer Zeit noch ein Gebiet medizinalpolizeilicher Vorschriften war wie sie in einer ihrer Veroffentlichungen schrieb Noch vor vielleicht 25 Jahren war das gesamte offentliche Gesundheitswesen ein Gebiet medizinalpolizeilicher Vorschriften bei denen das Volk nur Objekt blieb wahrend auf der anderen Seite die Jugendbewegung und die Naturheilbewegung aus dem lebendigen Drang des Volkes nach Gesundheit und Korperpflege kommen keinen unmittelbaren Kontakt mit der medizinischen Wissenschaft hatten Diese Beziehung und damit im Sinne Simmels die Kultur auf dem Gebiet der Gesundheitspflege zu schaffen und zu fordern ist die Sache der Gesundheitsfursorgerin d h die Aufgabe der Frau in der Gesundheitsfursorge der Fursorgerin Denn diese Beziehung wird nicht bewirkt durch tote Worte sie muss in jedem einzelnen Fall wirklich geschaffen werden durch intuitives Erfassen der Mentalitat des anderen und die Fahigkeit verstandnisvoller Ubermittlung 1 Im Jahre 1929 ubernahm Broecker eine hauptamtliche Dozentur an der Staatlichen Wohlfahrtsschule Hellerau Dort zeichnete sie fur die Organisation der praktischen Arbeit 2 verantwortlich Anfang 1933 ubernahm sie die Verantwortung fur die Soziale Frauenschule Dresden Wohlfahrtsschule des Landesverbandes fur christlichen Frauendienst in Sachsen wechselte jedoch bereits im September 1933 als Leiterin an die staatlich anerkannte Frankfurter Frauenschule fur Volkspflege die sie ganz im Sinne der nationalsozialistischen Weltanschauung fuhrte 3 Beispielsweise konstatierte die Schulleiterin uber das Unterrichtsfach Gesundheitsfuhrung Im ersten Schuljahr bildet die Volksgesundheitslehre vom rassischen Gesichtspunkt der Erblehre und Eugenik das Hauptgebiet des Unterrichts Die Grundbedingungen der Gesunderhaltung und korperlichen Ertuchtigung des Menschen werden unter besonderer Berucksichtigung der Aufgabengebiete von Frau und Mutter dargestellt 4 Und an anderer Stelle berichtete sie einer Promovendin die uber die Wohlfahrtsschulen im Deutschen Reich eine Arbeit verfasste Ein besonderes Fach nationalsozialistische Weltanschauung fuhrt in die Geschichte und Aufbau der Bewegung ein Praktische Kurse in denen die Schulerinnen nach den Richtsatzen der erwerbslosen Bevolkerung oder eines Arbeiterhauses einzuteilen und kochen lernen wurden im Sinne nat soz Hauswirtschaft gefuhrt Fortbildungs und Schulungslehrgange Freizeit fur Volkspflegerinnen ein Schnellkursus fur 800 Helferinnen des Winterhilfswerks ein Kursus fur die Leiterinnen der Kreisfrauenschaft ein Abendkurs fur die Beamten des Stadtischen Jugendamtes u a wurden unter der Leitung der Schule abgehalten 5 In ihrem Aufsatz Neue Wege in der Ausbildung der Wohlfahrtspflegerin konstatierte Broecker dass in der Frauenschule fur Volkspflege Wohlfahrtsschule fur Hessen Nassau und Hessen Frankfurt a M die Vorbereitung fur den Beruf der Wohlfahrtspflegerin im Wesentlichen folgende drei Aufgaben zu erfullen hat Durch den Unterrichtsstoff soll die Schulerin mit den Erscheinungen des normalen Volksleben bekannt gemacht werden Hierdurch wird ihr gleichzeitig der Teil von Allgemeinbildung vermittelt der eine Ideologie der sozialen Arbeit darstellt Darauf aufbauend muss sie die Gefahren und Schaden am Volkskorper und die sozialen Hilfsmoglichkeiten kennenlernen Methodisch soll in der kunftigen Wohlfahrtspflegerin die Fahigkeit zum organischen Sehen und Denken erzogen werden Das Gemeinschaftsleben der Schule hat sie auf den Dienst am Volke vorzubereiten 6 Nach 1945 musste Broecker die Frankfurter Ausbildungsstatte verlassen da sie Mitglied der NSDAP war Doch wenige Jahre spater unterrichtete sie dort wieder als nebenamtliche Lehrkraft Ihre letzten Lebensjahre verbrachte Broecker im Altkonigsstift in Kronberg 7 Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenIndividuum und Gemeinde des religiosen Individualismus soziologisch und wirtschaftlich betrachtet an drei Grundtypen in Jahrbuch der Philosophischen Fakultat Heidelberg 1920 21 S 97 99 Zum Unterricht in Volkskunde an der Frauenschule fur Volkspflege in Frankfurt a M in Nachrichten des Deutschen Vereins 1940 S 209 210Quellen BearbeitenMichael Fasshauer Das Phanomen Hellerau Die Geschichte der Gartenstadt Dresden 1997 Peter Reinicke Die Ausbildungsstatten der sozialen Arbeit in Deutschland 1899 1945 Berlin 2012 S 232 237 Der Fachbereich Soziale Arbeit und Gesundheit der Fachhochschule Frankfurt am Main Hrsg Warum nur Frauen 100 Jahre Ausbildung fur soziale Berufe Frankfurt Main 2014Einzelnachweise Bearbeiten Aufsatz archiviert im Ida Seele Archiv Fasshauer1997 S 240 vgl Fachbereich Soziale Arbeit und Gesundheit der Fachhochschule Frankfurt am Main 2014 S 175 ff zit n Fachbereich Soziale Arbeit und Gesundheit der Fachhochschule Frankfurt am Main 2014 S 179 Dokument archiviert im Ida Seele Archiv Dokument archiviert im Ida Seele Archiv https www altkoenig stift deNormdaten Person GND 128101520 lobid OGND AKS VIAF 72434702 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Broecker AnneALTERNATIVNAMEN Broecker Annette Gabriele Henriette von vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutsche Dozentin Schulleiterin und WohlfahrtspflegerinGEBURTSDATUM 3 Januar 1893GEBURTSORT RigaSTERBEDATUM 13 Januar 1983STERBEORT Kronberg im Taunus Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Anne Broecker amp oldid 210418689