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Anna Maria Ortese geboren 13 Juni 1914 1 in Rom gestorben 9 Marz 1998 in Rapallo war eine italienische Schriftstellerin Anna Maria Ortese Urheberrechte unklar Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Preise Auszeichnungen und Kritik 3 Nachwirkung 4 Werke Auswahl 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAnna Maria Ortese war das zweitjungste Kind einer eher einkommensschwachen Familie sie hatte vier Bruder und eine Schwester Ihre Mutter hiess mit Geburtsnamen Beatrice Vacca und stammte aus Neapel Vaterlicherseits hatte sie katalanische Vorfahren der Name Ortese war eine italianisierte Form von Ortez Ihr Vater arbeitete im offentlichen Dienst weshalb die Familie haufig umziehen musste Diese Kindheitseindrucke spiegelten sich spater in ihrem Werk wider In den Jahren 1924 bis 1928 lebte die Familie in der italienischen Kolonie in Tripolis danach in Neapel das fur Ortese besonders wichtig werden sollte Sie beendete dort ihre Schulausbildung und bildete sich fortan nur noch autodidaktisch fort Ihre ersten Texte eine Gedichtreihe die zum Teil den Tod ihres Lieblingsbruders Emanuele zum Thema hatte veroffentlichte sie 1933 in La fiera letteraria 1937 folgte eine Sammlung von Kurzgeschichten unter dem Titel Angelici dolori In dieser Zeit loste sich die Familie Ortese nach und nach auf Ein zweiter Bruder Orteses starb in Albanien die letzten beiden Bruder wanderten nach Australien bzw Kanada aus Die Eltern starben 1950 und 1952 Anna Maria Ortese die neben ihrer schriftstellerischen Betatigung als Reporterin arbeitete und standig Geldsorgen hatte bereiste Italien intensiv Ihren Wohnsitz hatte sie von 1950 bis 1970 jeweils uber langere Zeitraume in Rom und Mailand 1975 liess sie sich dann in Rapallo in Ligurien nieder wo sie sich 1986 eine Immobilie kaufte Preise Auszeichnungen und Kritik BearbeitenAnna Maria Ortese war zu Lebzeiten nicht allzu bekannt erhielt aber zahlreiche Preise und Auszeichnungen darunter 1953 fur Il mare non bagna Napoli den Premio Viareggio 1967 fur Poveri e semplici den Premio Strega 1988 fur In sonno e in veglia den Premio Procida Elsa Morante und 1998 fur die franzosische Ausgabe von Il Cardillo addolorato den Prix de meilleur livre etranger Sie uberwarf sich allerdings regelmassig mit ihren Verlegern 2 und wurde zeitweise auch heftig angegriffen unter anderem von Massimo Bontempelli der heftige Kritik an Angelici Dolori ubte Il mare non bagna Napoli das ursprunglich als Reportage konzipiert und Teil eines Projektes war das der Gruppo Sud ins Leben gerufen hatte enthielt eine strenge Kritik an den jungen Intellektuellen Neapels dieser Zeit was zur Folge hatte dass Ortese in Italien jahrelang kaum mehr rezipiert wurde L Iguana von 1965 erzahlt die Geschichte eines reichen Mannes aus Mailand der sich in ein Leguanweibchen verliebt das von der fiktiven Insel Ocana stammt ein Name den schon Robert Louis Stevenson in seiner Schatzinsel verwendet hatte Er versucht der Gesellschaft die Liebe zu solchen Wesen wieder nahezubringen stirbt aber ohne dieses Ziel erreicht zu haben Beim Publikum und bei den meisten Kritikern kam dieses Werk als schwer verstandlich nicht gut an Ortese die diese Erzahlung fur ihre beste hielt reagierte auf die zogerliche Annahme des Buches erbittert Sie begann ihre Autobiographie zu schreiben in der sie sich besonders mit ihrer Entwicklung als Schriftstellerin auseinandersetzte Mit Il Porto di Toledo Ricordi della vita irreale entwickelte sie eine neue Form des autobiographischen Schreibens in einer neuen Sprache die sie fur angemessen hielt auszudrucken was sie bewegte Das Buch kam 1975 heraus und geriet zu einem literarischen Misserfolg Nur 200 Exemplare wurden damals verkauft Kritik und Publikum vergassen es schnell Erst als sie in Kontakt mit Roberto Calasso vom Adelphi Verlag kam nahm ihre schriftstellerische Karriere eine Wende 1993 kam Il cardillo addolorato heraus eine Erzahlung die im Neapel des 18 Jahrhunderts spielt Mit diesem Buch wurde sie international bekannt 1996 folgte Alonso e i visionari in dem Alonso ein Berglowe aus Arizona der den Geist der Welt verkorpert in Gefahr gerat Dieses Buch war allerdings weniger erfolgreich als Il cardillo addolorato Kurz vor ihrem Tod kam dann eine uberarbeitete Neuauflage von Il Porto di Toledo heraus Ortese publizierte unter den Titeln Il mio paese e la notte und La luna che trascorre ausserdem noch zwei Gedichtbande ferner kamen mehrere Bucher mit Reiseberichten heraus sowie die Essaysammlung Corpo celeste Nachwirkung BearbeitenAnna Maria Ortese wird postum als eine der authentischsten und originellsten Schriftstellerinnen ihrer Zeit gesehen und mittlerweile mit Interesse gelesen Ihre vielfach geausserte Ansicht dass der Mensch nur ein Gast auf Erden ist und sich respektvoll und schonend gegenuber den anderen Bewohnern seines Planeten zu verhalten hat trifft mittlerweile den Nerv der Zeit Luca Clerici verfasste eine Biographie Orteses die auch eine umfangreiche Bibliographie enthalt in der Anna Maria Orteses zahlreiche Zeitungs und Zeitschriftenartikel zusammengestellt wurden Eine weitere Bibliographie stammt von Giuseppe Iannaccone 2002 kam Anna Maria Ortese o Dell indipendenza poetica von Gabriella Fiori bei Bollati Boringhieri in Turin heraus 3 Werke Auswahl BearbeitenIguana ein romantisches Marchen Ubersetzung Sigrid Vagt Munchen Hanser 1988 Die Klage des Distelfinken Ubersetzung Sigrid Vagt Munchen Hanser 1995 Stazione Centrale und andere Mailander Geschichten Ubersetzung Barbara Kleiner und Viktoria von Schirach Munchen Hanser 1993 Neapel Stadt ohne Gnade Erzahlungen Ubersetzung Charlotte Birnbaum Berlin S Fischer 1955 Neapel liegt nicht am Meer Erzahlungen Ubersetzung Marianne Schneider Nachwort Franz Haas Berlin Friedenauer Presse 2019 Possibilmente il piu innocente Lettere a Franz Haas 1990 1998 Mergozzo 2016 Der Hafen von Toledo Ubersetzung Marianne Schneider Vorwort Tiziano Gianotti Berlin Friedenauer Presse 2023Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Anna Maria Ortese im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Anna Maria Ortese In FemBio Frauen Biographieforschung mit Literaturangaben und Zitaten Einzelnachweise Bearbeiten Die DNB bezeichnet dieses Geburtsjahr als abweichend und nennt stattdessen 1915 Dagmar Kubler Anna Maria Ortese auf www fembio org Cosetta Seno Reed Ortese Anna Maria 1914 1998 The University of California at Berkeley 2004Normdaten Person GND 119382628 lobid OGND AKS LCCN n78096147 NDL 00817023 VIAF 9872957 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ortese Anna MariaKURZBESCHREIBUNG italienische SchriftstellerinGEBURTSDATUM 13 Juni 1914GEBURTSORT RomSTERBEDATUM 9 Marz 1998STERBEORT Rapallo Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Anna Maria Ortese amp oldid 234008479