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Andrews Norton 31 Dezember 1786 in Hingham Massachusetts 18 September 1853 in Newport Rhode Island war ein US amerikanischer unitarischer Pfarrer und Theologe Im 19 Jahrhundert vertrat er zusammen mit William Ellery Channing den klassischen christlich antitrinitarischen Unitarismus gegenuber dem aufkommenden Transzendentalismus Die Illustration zeigt Andrews Norton gezeichnet von Christopher Pearse Cranch 1813 1892 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Miracles Controversy 3 Bedeutung 4 Literatur Quellen 5 WeblinksLeben und Werk BearbeitenNorton wurde 1786 in Hingham Massachusetts als jungstes Kind von Samuel und Jane Norton geboren 1801 begann er sein Studium zunachst in Cambridge anschliessend am Harvard College 1809 wirkte er fur kurze Zeit als Prediger in Augusta Maine Im Oktober 1809 wurde er am Bowdoin College zum Tutor Repetent ernannt 1811 kehrte er als Dozent der Mathematik an das Harvard College zuruck 1812 gab Norton mit The General Repository fur zwei Jahre eine Fachzeitschrift heraus die sich kirchenpolitisch liberal positionierte 1813 wurde Norton Bibliothekar und Lektor der biblischen Kritik und Hermeneutik am Harvard College 1814 gab er die Schriften seines zuvor verstorbenen Freundes Charles Eliot heraus 1815 wurde er Mitglied der American Academy of Arts and Sciences 1819 wurde er zum Professor fur biblischen Literatur an der neugegrundeten theologischen Schule Harvards der Divinity School gewahlt eine Position die er bis 1830 innehatte Harvard hatte sich damals zu einem akademischen Zentrum des nordamerikanischen Unitarismus entwickelt 1821 heiratete er Cathrine Eliot die Tochter von Samuel A Eliot einem der Grunder der American Unitarian Association der unitarischen Kirche der USA Nach 1830 widmete sich Norton ganz seiner literarischen und theologischen Studien 1837 erschien der erste Band seines Hauptwerkes uber die Zeugnisse fur die Authentizitat der Evangelien The evidences of the genuineness of the gospels Zudem schrieb er fur zahlreiche Fachzeitschriften wie zum Beispiel der North American Review verfasste Gedichte und geistliche Lieder 1853 starb Norton in Newport wo er aufgrund einer zunehmenden Verschlechterung seines Gesundheitszustandes seit 1849 bereits die letzten Sommer verbracht hatte Miracles Controversy BearbeitenIm November 1836 positionierte sich Norton gegen die von George Ripley und William Henry Furness vorgebrachte These nach der die Wunder Jesu nicht entscheidend fur die Wirksamkeit der christlichen Lehre sein sollten und war somit massgeblich in die als Miracles Controversy bekannt gewordene erste zentrale Debatte zwischen den Vertretern des klassischen Unitarismus und des entstehenden Transzendentalismus eingebunden Neben Norton nahmen auch eine Reihe weiterer bekannter Unitarier an der Debatte teil Eine vermittelnde Position nahm im Dezember 1838 der unitarische Pfarrer Ezra Stiles Gannett ein indem er einerseits seine Wertschatzung fur die Gewichtung der spirituellen Seite des Glaubens durch die Transzendentalisten ausdruckte andererseits aber auch deutlich machte dass das Christentum mehr als eine blosse Aneinanderreihung ethischer Prinzipien sei Ein Jahr spater gewann die Debatte mit der von Ralph Waldo Emerson in Harvard gehaltenen Rede The American Scholar neuen Auftrieb Emerson relativierte hierin die Wunder Jesu indem er diese als allgemein zu verstehenden Ausdruck des Wunders des Lebens interpretierte Norton widersprach nun der gesamten transzendentalen Schule und sah die Gefahr dass diese die grundlegenden Prinzipien des amerikanischen Unitarismus untergraben konnte Norton und andere Unitarier stellten die Frage inwieweit Emerson sich selbst noch als Christ begreifen konne Im September 1838 kritisierte der unitarische Pfarrer Henry Ware Jr in seiner Predigt The Personality of the Diety die Position von Emerson und der Transzendentalisten Gott zu einer blossen abstrakten Idee zu reduzieren 1839 nahm auch Theodore Parker an der Debatte teil und formulierte unter dem Pseudonym Levi Blodgett dass der Glaube an Christus nicht vom Glauben an Wunder abhangen konne sondern dass der Glaube durch Intuition entstehen musse Nach 1840 ebbte die Debatte grosstenteils wieder ab Die Mehrzahl der unitarischen Theologen erkannte zunachst weiter den Supranaturalismus des christlichen Glaubens an war jedoch auch nicht bereit wie Norton den christlichen Glauben der Transzendentalisten in Zweifel zu ziehen Bedeutung BearbeitenNorton trat schon fruh gegen calvinistische und trinitarische Positionen auf und half mit den Unitarismus in Neuengland zu verbreiten und ihm eine theologische Scharfe zu geben obwohl er sich 1815 noch gegen die Grundung der einheitlichen American Unitarian Association ausgesprochen hatte Nicht zuletzt durch die Verteidigung klassischer christlich unitarischer Positionen gegenuber Vertretern des Transzendentalismus nach 1836 wurde ihm scherzhaft der Beiname Papst der Unitarier Unitarian Pope zugesprochen Literatur Quellen BearbeitenMark W Harris Historical Dictionary of Unitarian Universalism second edition Lanham 2018 Seite 398 f Real Enzylopadie fur protestantische Theologie und Kirche 18 Bd Nachtrage von Harless bis Schluss 1888 S 449Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Andrews Norton Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Normdaten Person GND 11705786X lobid OGND AKS LCCN n82040023 VIAF 69698265 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Norton AndrewsKURZBESCHREIBUNG US amerikanischer unitarischer TheologeGEBURTSDATUM 31 Dezember 1786GEBURTSORT Hingham MassachusettsSTERBEDATUM 18 September 1853STERBEORT Newport Rhode Island Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Andrews Norton amp oldid 238993070