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Andreas Flocken 6 Februar 1845 in Albersweiler Rheinpfalz 29 April 1913 in Coburg war ein deutscher Unternehmer und Erfinder Der 1888 hergestellte Flocken Elektrowagen gilt als das erste vierradrige Elektroauto der Welt Flocken wird auch als Erfinder der Spurstange genannt Andreas Flocken 1845 1913 mit Frau im ElektrowagenFlocken Elektrowagen von 1888 Inhaltsverzeichnis 1 Werdegang 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseWerdegang BearbeitenAndreas Flocken wurde als Sohn des Kufers und Weinbergbesitzers Jakob Flocken in Albersweiler geboren Nach der Schule machte er eine Lehre als Schlosser und Mechaniker Er arbeitete bis ca 1868 bei der Landmaschinenfabrik Heinrich Lanz AG in Mannheim Bis 1879 war er Werkfuhrer beim Unternehmen Schoppers in Zeulenroda 1879 zog er mit seiner Familie nach Coburg in das Haus Kreuzwehrstrasse 8 1880 erwarb Flocken das Baugrundstuck Callenberger Strasse 15 Im gleichen Jahr grundete er seine landwirtschaftliche Maschinenfabrik und baute ein Fabrikgebaude Die Maschinenfabrik A Flocken begann 1881 mit dem Bau landwirtschaftlicher Maschinen Hackselmaschinen und ahnliches 1883 zog Flocken auf das Grundstuck Callenberger Strasse 2 um 1888 wurde die Abteilung B fur Elektrotechnik gegrundet Flocken hatte wie auch andere Unternehmer dieser Zeit mit dem Problem zu kampfen dass die uber hundert Jahre alte Dampfmaschinentechnologie aufgrund ihres geringen Wirkungsgrades hoher Energieaufwand gegenuber einem geringen Energienutzen nicht mehr wettbewerbsfahig war Er sah in der Verbreitung von Elektrizitat eine Chance fur sein Unternehmen und konzentrierte auf den Bau von Dynamos und Elektromotoren sowie deren Installation 1890 trat er als Mitpachter der stadtischen Schleifmuhle auf Diese befand sich in der Nahe seiner Fabrik Flocken betrieb dort einen vom Wasser angetriebenen Dynamo 1 1891 begann Flocken mit dem Aufbau eines Stromnetzes im Coburger Bahnhofsviertel In dem folgenden 10 Jahren stellte er acht Antrage fur den Bau von oberirdischen Starkstromleitungen Die Stadt genehmigte den Bau des Stromnetzes aber nur zum Teil auch die Antrage des Bahnhofshotelbesitzers sein Haus zu elektrifizieren wurden von der Stadtverwaltung zweimal abgelehnt Grund war die Befurchtung der Stadtischen Gasfabrik konnten dadurch Nachteile erwachsen Die Zustimmung zu so einem Projekt hiess es in der Begrundung wurde einen Prazedenzfall schaffen und dafur sorgen dass grossere Betriebe in Coburg von Gas zu Strom wechseln konnten Dieses wurde zu einem Umsatz und Gewinnruckgang des stadtischen Betriebs fuhren 2 Flocken beschaftigte sich nicht nur mit Elektrifizierung und regenerativer Energie sondern auch mit der Nutzung der Elektrizitat fur den Antrieb von Fahrzeugen Sein 1888 entwickeltes Fahrzeug das von der Presse falschlich als Dampf Chaise tituliert wurde war vermutlich der erste vierradrige Elektrowagen der Welt Fur Flockens Innovationsgeist spricht dass er das Prinzip der Achsschenkellenkung anwendete an das sich Carl Benz bei seinen 1886 und 1888 gebauten Motorwagen noch nicht herangewagt hatte Seine Autos fuhren wegen des Lenkungsproblems nicht auf vier sondern noch auf drei Radern Andreas Flocken verbesserte das von ihm entwickelte Fahrzeug kontinuierlich und installierte auch elektrische Scheinwerfer In Coburg erregten er bei seinen Fahrten grosses Aufsehen Vornehme Damen sollen angesichts des gerausch und pferdelosen Wagens Angstschreie ausgestossen haben Die Reichweite des Elektrowagens war sehr begrenzt Um seine Tochter nach ihrer Heirat besuchen zu konnen ersteigerte Flocken 1905 ein Elektrizitatswerk in Redwitz a d Rodach und benutzte auch dieses Gebaude eine Wassermuhle zur Stromgewinnung Wenn er die rund 35 Kilometer lange Strecke dorthin gefahren war musste die Batterie neu geladen werden um nach Coburg zuruckfahren zu konnen Dies war einer der Grunde warum der Wagen nie zur Serienreife weiterentwickelt wurde 1911 ubernahm sein Sohn Robert Flocken der bereits 1895 als Elektrotechniker und Ingenieur in das vaterliche Unternehmen eingetreten war die Landmaschinenfabrik und das Elektro Installationsgeschaft in Coburg als alleiniger Inhaber Die Muhle mit dem Elektrizitatswerk Redwitz a d Rodach ging im Jahr darauf an den Schwiegersohn Adolf Mittmann Andreas Flocken starb am 29 April 1913 in Coburg 3 Literatur BearbeitenChristian Boseckert Andreas Flockens Bedeutung fur die Coburger Stadtgeschichte In Coburger Geschichtsblatter Jahresband 2014 herausgegeben von Gert Melville im Auftrag der Historischen Gesellschaft Coburg e V Coburg 2014 ISSN 0947 0336 S 57 66 Harald H Linz Halwart Schrader Die Internationale Automobil Enzyklopadie United Soft Media Verlag Munchen 2008 ISBN 978 3 8032 9876 8 Halwart Schrader Deutsche Autos 1885 1920 Motorbuch Verlag Stuttgart ISBN 3 613 02211 7 S Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Andreas Flocken Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Erstes Elektroauto der Welt kam aus Coburg Abgerufen am 18 Mai 2020 Christian Boseckert Andreas Flockens Bedeutung fur die Coburger Stadtgeschichte In Historische Gesellschaft Coburg e V Hrsg Coburger Geschichtsblatter Nr 22 Coburg 2014 S 61 Coburger Zeitung vom 1 Mai 1913Normdaten Person GND 1059822075 lobid OGND AKS VIAF 311194964 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Flocken AndreasKURZBESCHREIBUNG deutscher Unternehmer und Erfinder des ersten deutschen ElektroautosGEBURTSDATUM 6 Februar 1845GEBURTSORT Albersweiler RheinpfalzSTERBEDATUM 29 April 1913STERBEORT Coburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Andreas Flocken amp oldid 237165509