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Das Altmuhlzentrum ist ein Museum in Teilen der Burg Dollnstein und auf dem anschliessenden Freigelande das der Geschichte des Ortes und der umgebenden Landschaft gewidmet ist Inhaltsverzeichnis 1 Baulichkeiten 2 Ausstellungsraume 3 Literatur 4 WeblinksBaulichkeiten Bearbeiten nbsp Blick vom Burghof auf den TorturmDas Museum ist uber den Unteren Burghof zuganglich Dieser ist von einer Ringmauer umschlossen der Zutritt ist nur durch einen mittelalterlichen Torturm moglich Dessen ausserer Teil stammt aus der Zeit um 1490 Hakensteine an der Schwelle des Torbogens deuten darauf hin dass sich hier einst eine Zugbrucke befand Deren Lange von 3 40 Metern lasst sich durch die Hohe der rechteckigen Aussparung im Torturm erschliessen Alter ist der innere Teil des Torturmes der wie die Ringmauer aus der ersten Halfte des 12 Jahrhunderts stammt Die Wande bestehen aus sorgfaltig behauenen Steinquadern Das Tor war einst ein Kammertor nur vier derartige Bauten gibt es noch in Bayern 1419 wurde das Tor durch Aufstockung um zwei Geschosse zum Turm umgestaltet der Zeitpunkt dieser Aufstockung wurde dendrochronologisch erschlossen Anzunehmen ist dass es einst im Wehrwinkel eine zweite Vorburg gab sowie von der heutigen Thorgasse her einen entsprechenden Zugang Die Wehrmauern der beiden Vorburgen bildeten ein Oval um die Gesamtanlage Am ostlichen Ende des Felsens auf dem die Burg liegt befand sich einst ein grosserer landwirtschaftlicher Hof Die Ringmauer der Anlage entstand in mehreren Phasen die durch ein archaologisches Fenster zu erkennen sind Das Fundament wurde auf Lehm gesetzt und in Fischgratentechnik opus spicatum ausgefuhrt um das Aufsteigen von Feuchtigkeit zu verhindern Daruber befindet sich das aus dem 11 Jahrhundert stammende Fundament der ersten Ringmauer das wiederum eine Quadermauer aus dem 12 Jahrhundert tragt Ein Palas aus dem spaten 11 Jahrhundert befand sich an der Stelle des heutigen Altmuhlzentrums Er war zwei Stockwerke hoch und acht Meter breit seine Lange von ursprunglich 13 Metern wurde durch spateren Ausbau auf 21 Meter ausgedehnt Teile der traufseitigen Mauer dieses aus Stein aufgefuhrten Gebaudes sind auf der Traufseite zur Altmuhl hin erhalten geblieben Die Burg Dollnstein ursprunglich eine Niederungsburg entwickelte sich spater zur Hohenburg Was die Grafen von Grogling Dollnstein die bis 1305 an der Macht waren zu dieser Umgestaltung bewog ist nicht bekannt Die fruhesten bekannten Abbildungen der Hohenburg entstanden zur Zeit der Herren von Heideck 1360 1440 Es handelt sich dabei um ein Fresko von 1418 in der Frauenkapelle in Heideck und um ein Siegel von 1406 Die Burg besass damals einen Bergfried und einen Bau dessen Giebelseite dem Markt zugekehrt war Im Burghof befand sich ein Treppenturm nbsp Die Stallungen aus dem 15 Jahrhundert heute Sitz des Altmuhlzentrums nbsp Ein Spiegelkarpfen nbsp Kyesers KampfmaschinenDollnstein wurde 1440 durch den Bischof Albrecht II fur das Hochstift Eichstatt erworben Die Burg wurde daraufhin ausgebaut Die Burgmauer wurde erhoht und ihre Zinnen wurden zugemauert 1444 45 wurden die Burgstallungen angebaut in denen sich heute die Raumlichkeiten des Altmuhlzentrums befinden und spatestens 1490 erhielt das Kammertor seinen Vorbau zum Markt Die Hohenburg wurde nun als Schloss bezeichnet Die Pfleger des furstbischoflichen Pfleg und Kastenamtes Dollnstein residierten dort ehe die Hohenburg im Dreissigjahrigen Krieg beschadigt wurde und in der Folge in Verfall geriet Nachdem Dollnstein im Jahr 1802 dem Grossherzog Ferdinand von Toskana zugefallen war der Kurfurst von Salzburg war wurde die Burganlage 1804 versteigert Sieben neue Besitzer nutzten sie als Steinbruch und Baustofflieferanten nur die Stallungen entgingen der Zerstorung weil sie weitergenutzt werden konnten Aber auch diese Gebaude waren gegen Ende des 20 Jahrhunderts vom Verfall bedroht Sie wurden nach und nach von der Marktgemeinde Dollnstein angekauft und zum Altmuhlzentrum ausgebaut Im Obergeschoss ist die alte Bautechnik mit Verblattung des Fachwerks und Lagerschieferdach nachzuvollziehen Ausstellungsraume BearbeitenIn einem Ausstellungsraum werden die Burgen und Herrensitze des Naturparks Altmuhltal dokumentiert ausserdem ist eine Abteilung den Hofamtern und den mittelalterlichen Ursprungen verschiedener Redensarten sowie der Bau und Ortsgeschichte Dollnsteins gewidmet Ein weiterer Raum zeigt die mittelalterliche Heizanlage der Burg die von 1250 bis 1440 in der Unterburg genutzt wurde Im Kontrast zu dieser komfortablen Anlage steht eine alte Russkuche Dem Maler Fotografen und Architekten Heinrich Ullmann ist ein weiterer Teil des Altmuhlzentrums gewidmet Einen Raum nimmt der Dollnsteiner Schatzfund ein 2007 wurde in einem Fussboden der Burg Dollnstein ein Topf entdeckt in dem sich unter anderem 3742 Silbermunzen sowie einige Schmuckgegenstande und Reste von Stoffen befanden Der uberwiegende Teil der Munzen besteht aus Handleinhellern eine erkleckliche Anzahl stammt ausserdem aus Wurzburg andere Munzsorten sind seltener vertreten Die Wurzburger Pfennige die erst um 1360 geschlagen wurden markieren den fruhestmoglichen Zeitpunkt fur das Verbergen des Schatzes Wer den Topf warum versteckt hat ist nicht mehr festzustellen An einer Medienstation konnen Besucher sich uber die Veranderungen der Flusstaler und Verkehrswege der Umgebung informieren In der dendrochronologischen Abteilung sind unter anderem Bruckenpfahle ausgestellt Josef Bauch konnte fur die romische Brucke uber die Altmuhl im heutigen Dollnstein das Entstehungsjahr 167 nach Christus feststellen Eine mittelalterliche Altmuhlbrucke wurde 1447 gebaut Auch das Alter diverser Hauser wurde mit der Methode der Dendrochronologie erschlossen und im Altmuhlzentrum dokumentiert Ein Flussfischaquarium zeigt typische Bewohner der Altmuhl Der Fluss galt zeitweise als der fischreichste Fluss in ganz Deutschland Fischerei war ein verbreiteter Beruf an der Altmuhl Weitere typische Berufe der Gegend hatten mit dem Steinabbau und den Huttenwerken der Umgebung zu tun Das Obereichstatter Huttenwerk war ab 1411 in Betrieb und wurde erst 1932 geschlossen Ofenplatten und ein metallener Hirschkopf aus dem Rokokoschloss Hirschberg zeugen im Altmuhlzentrum von der Arbeit mit Metallen Die Baustoffe der Jurahauser sowie verlorene Baudenkmaler werden ebenfalls gewurdigt Dem Dichter Wolfram von Eschenbach und seiner Kritik an den faschingstollen Dollnsteiner Kramerfrauen ist eine weitere Abteilung des Altmuhlzentrums gewidmet In einem glasernen Bau am Altmuhlufer nahe einem dort ebenfalls prasentierten Teil der Urdonausohle sind Nachbauten von Kriegsmaschinen Konrad Kyesers in verkleinertem Massstab zu sehen Literatur BearbeitenBernhard Eder Sonja Hornung Andreas Marggraf Altmuhlzentrum Burg Dollnstein Ausgewahlte Objekte Lenting 2016 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Altmuhlzentrum Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website des Museums Eine verschwundene Burg 20 Juli 2020 nordbayern de48 875106 11 072769 401 Koordinaten 48 52 30 4 N 11 4 22 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Altmuhlzentrum amp oldid 202372645