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Das Alte Hochschulstadion in Karlsruhe ist ein in den 1920er Jahren vom Architekten Hermann Alker geplantes und 1930 fertiggestelltes Sportstadion von dem heute nur noch das Tribunengebaude erhalten ist Es befindet sich auf dem Campus Sud des Karlsruher Instituts fur Technologie KIT am Paulckeplatz Engesserstr 17 im Karlsruher Stadtteil Innenstadt Ost und ist als Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung in die Denkmalliste eingetragen 1 Tribunengebaude SudansichtSporthalle unter der TribuneHeutige Bebauung der einstigen Stadionflache Chemie Institute weisse Gebaude Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Architektur 2 Nutzung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte und Architektur BearbeitenDas Stadion wurde als Sportanlage der damaligen Technischen Hochschule Fridericiana ab 1927 errichtet und im Jahre 1930 eroffnet Ausgangspunkt bildete die in den 1920er Jahren zunehmende Begeisterung der jungen Generation fur Sport und die Einbindung des Sports in das Studium Infolge der Bemuhungen von Wilhelm Paulcke als Rektor uberliess das Land ein betrachtliches Stuck des Fasanengartens bis 1918 ummauertes Refugium der grossherzoglichen Familie der Hochschule fur ihre weitere bauliche Entwicklung Nach ersten provisorischen Spielfeldern wurde 1924 unter Karlsruher Architekten ein Wettbewerb fur die bauliche Gestaltung ausgeschrieben Gewinner des Wettbewerbs war der als Lehrer an der Architekturabteilung tatige Hermann Reinhard Alker der auch den Auftrag zur Realisierung des Vorhabens erhielt Er plante ein Stadion fur Fussball und Leichtathletik mit nordlich anschliessenden Tennis und Ubungsfeldern sowie einem nach Osten hin gelegenen Schwimmbecken Das Tribunengebaude des Stadions wurde als Angelpunkt der geometrischen Anlage geplant und sollte 800 uberdachte Sitzplatze bieten Der Bau wurde in Etappen realisiert Mitte der zwanziger Jahre wurden die Range des Stadionrandes aufgeschuttet und mit Sitzstufen versehen Trainingsfelder wurden nordlich davon angelegt Der erste Bauabschnitt der Tribune mit der Turnhalle konnte im Juli 1927 in Benutzung genommen werden Die Fertigstellung der Tribunenuberdachung erfolgte erst im Herbst 1930 durch die Stuttgarter Betonfirma Wayss amp Freitag Fur damalige Verhaltnisse ungewohnt ist eine innovative Stahlbetonkonstruktion mit einer 11 m frei auskragenden und stutzenlosen Tribunenuberdachung Der Aufbau ahnelt weitgehend dem Tribunenhaus des Munchner Dantestadions jedoch wurden durch Alker die Dachstutzen weggelassen Unter den Tribunen befindet sich eine Sporthalle wo spitzbogig zulaufende Stichbogen die Lasten abfangen und dem Raum einen fast sakralen Charakter verleihen Beton wird innen wie aussen unverputzt und mit verschiedenen Bearbeitungen eingesetzt Im Gegensatz zum roten Backstein der Wandflachen wird im sockelartigen Erdgeschoss Waschbeton erstmals in so grossen Flachen angewandt Wichtige Elemente der Gesamtanlage konnten jedoch nicht realisiert werden darunter das Schwimmbecken und eine Vortribune die die Zahl der Sitzplatze von 800 auf 1588 erhohen sollte Nutzung BearbeitenInfolge des Fehlens einer reprasentativen Arena fur Grossveranstaltungen wurde das Hochschulstadion nach 1933 auch zum bevorzugten NS Aufmarschplatz Im Zweiten Weltkrieg blieb das Hochschulstadion weitgehend unbeschadigt Neben dem studentischen Sportbetrieb wurde es noch bis in die 1950er Jahre fur grossere Veranstaltungen genutzt Aufgrund eines grossen Flachenbedarfs der Technischen Hochschule fur Institutsneubauten wurde nach 1960 nach langerem Ringen beschlossen die Sportstatten an dieser Stelle aufzugeben Einem Abbruch wurde 1974 durch das Landesdenkmalamt zunachst zugestimmt Nach kontroverser Diskussion Ende der 1970er Jahre wurde in letzter Minute die Denkmaleigenschaft anerkannt und der Abbruch des Tribunengebaudes verhindert Das Tribunengebaude wurde 1994 95 saniert wobei auch die ursprunglich geplante Vortribune durch Betonelemente nachgebildet wurde Es wird heute vielfaltig genutzt fur studentische Veranstaltungen Der Tribunenbau ist seit der Verlagerung des Sportinstitutes 1979 in ein eigenes Institutsgebaude seit mehr als 30 Jahren der Sitz des 1977 von AStA Mitgliedern gegrundeten Arbeitskreises Kultur und Kommunikation AKK welcher in Form einer studentischen Selbstverwaltung dieses Gebaude fur studentische Sport Bildungs und Freizeitveranstaltungen zur Verfugung stellt nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp Nordansicht TribunengebaudeLiteratur BearbeitenWinfried Nerdinger Cornelius Tafel Architekturfuhrer Deutschland 20 Jahrhundert Eintrag Karlsruhe Hochschulstadion S 384f Birkhauser Verlag Basel Berlin Boston 1996 ISBN 3 7 643 5287 6 Chris van Uffelen 2 0 0 6 Die Stadien Abschnitt Karlsruhe Hochschulstadion 1927 1934 S 092 093 Verlagshaus Braun Berlin 2005 ISBN 9783935455985 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Altes Stadion Karlsruhe Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Tribunengebaude in der Datenbank der Kulturdenkmale Karlsruhe Ausweisungstext der amtlichen Denkmalliste und erganzende Informationen des Stadtarchivs Die Geschichte des Arbeitskreises Kultur und Kommunikation AKK Universitat KarlsruheEinzelnachweise Bearbeiten Tribunengebaude in der Datenbank der Kulturdenkmale Karlsruhe abgerufen am 19 August 2022 49 011134 8 414674 Koordinaten 49 0 40 1 N 8 24 52 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Altes Hochschulstadion Karlsruhe amp oldid 225457617