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Der Alte Friedhof in Neubrandenburg war ein Evangelischer Friedhof im heutigen Katharinenviertel Die ehemalige Friedhofskapelle auch bekannt als Buttelkapelle errichtet 1864Grabobelisk der Familie Siehl letztes Grabmal auf dem Gelande des ehemaligen Alten Friedhofs Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Graber bekannter Personlichkeiten 3 Judischer Friedhof 4 Literatur 5 WeblinksGeschichte BearbeitenSchon im 18 Jahrhundert gab es in Neubrandenburg Bemuhungen aus kapazitats und hygienischen Grunden einen neuen Begrabnisplatz ausserhalb der Altstadt anzulegen Vorbildhaft liess sich Landsyndikus Johann Gottlieb Pistorius 1708 1780 dessen Grabmal bis heute erhalten ist demonstrativ ausserhalb der Stadt auf einer Landzunge zwischen zwei Teichen vor dem Langen Wall nordlich der heutigen Altstadt bestatten Jedoch auch das bewirkte zunachst keine Anderung Pistorius blieb fur ein Vierteljahrhundert allein auf weiter Flur und das Areal um sein Grab entwickelte sich niemals zu einem allgemeinen Begrabnisplatz Der als Alter Friedhof bezeichnete Begrabnisplatz in Neubrandenburg wurde nach anhaltendem Druck seitens der Regierung und langen Diskussionen in der Burgerschaft 1804 angelegt Zeitgleich wurden keine neuen Bestattungen auf den traditionellen Friedhofen zugelassen welche sich rund um die Kirchen innerhalb der Stadtmauer bzw als Wuster Kirchhof im Norden des Stadtzentrums befanden Der Alte Friedhof belegte die Flache hinter den Hausgrundstucken an der Scheunenstrasse heute Teil der Woldegker Strasse der Tilly Schanzen Strasse und der Katharinenstrasse Er wurde von allen christlichen Kirchengemeinden gemeinsam genutzt Die erste Bestattung fand am 8 Oktober 1805 statt die letzten Bestattungen erfolgten 1943 Als die Kapazitat des Friedhofs nicht mehr ausreichte wurde um 1920 der deutlich grosser dimensionierte Neue Friedhof errichtet Ab den 1960er Jahren erfolgte beginnend mit der Errichtung dreier Wohnhochhauser die Auflassung und schrittweise Beraumung und Uberbauung der Friedhofsflache In den spaten 1980ern wurde das verbliebene Areal mit Neubaublocken in Grossplattenbauweise vollstandig bebaut Eine Bestandsdokumentation verbliebener Grabmale erfolgte zu keiner Zeit Heute erinnern nur noch die ehemalige Friedhofskapelle ein Buttel Bau des 19 Jahrhunderts sowie ein einziges erhaltenes Grabmal an diesen fruheren Friedhof Belegungsverzeichnisse existieren dafur nicht mehr Graber bekannter Personlichkeiten BearbeitenZwischen 1805 und den fruhen 1920er Jahren war der Alte Friedhof der einzige Begrabnisplatz der Stadt Neubrandenburg Hier befanden sich die Erbbegrabnisse aller Neubrandenburger Familien darunter zwei Grabkapellen Alle Verstorbenen aus Neubrandenburger Familien sofern sie in Neubrandenburg bestattet wurden fanden in diesem Zeitraum hier die letzte Ruhe Alle dieser Grabstellen existieren heute nicht mehr Nur sehr selten tauchen Fotos einzelner Grabmale auf Bestattet waren hier unter anderem Franz Christian Boll 1776 1818 Theologe Ernst Boll 1817 1868 Naturforscher Historiker Franz Boll 1805 1875 Theologe Historiker Viktor Siemerling 1823 1879 Apotheker Bankier Kaufmann Friedrich Bruckner 1801 1883 Erster Burgermeister Wilhelm Ahlers 1810 1889 Erster Burgermeister Pionier der Tierschutzbewegung Ludwig Bruckner 1814 1902 deutscher Arzt Archaologe Heimatforscher und Museumsleiter Bernhard Funk 1844 1911 deutscher Arzt Samoa Sammler Ludwig Bruckner 1844 1922 deutscher Arzt Heimatforscher und Museumsleiter Karl Wendt 1869 1942 Direktor der Stadtischen Burgerschule heute Fritz Reuter Schule StadthistorikerJudischer Friedhof BearbeitenUrsprunglich befand sich der Friedhof der seit 1864 bestehenden judischen Gemeinde Neubrandenburgs gegenuber dem Alten Friedhof an der Scheunenstrasse Ecke Feldstrasse Nachdem der Judische Friedhof 1940 infolge der Kundigung des Pachtvertrages aufgelost wurde wurden einige Tote auf den Alten Friedhof umgebettet 1966 fand eine weitere Verlegung in den sudwestlichen Bereich des Friedhofs statt Die Grabstatten wurden allerdings wenig gepflegt und verwilderten rasch Mitte der 1970er Jahre wurden die Totengebeine erneut umgebettet und die Grabsteine zunachst bei dem Neubrandenburger Steinmetz Dassow spater von der Stadt eingelagert 18 dieser Grabsteine wurden 2008 in eine Gedenkstatte am Standort der ehemalige Synagoge in der Poststrasse integriert zwei weitere befinden sich im stadtischen Museum Literatur BearbeitenBurkhard Prehn Der Alte Friedhof an der Katharinenstrasse Zum 200 Jahrestag der Einweihung des ersten Friedhofes vor der Stadt 4 Oktober 1805 In Neubrandenburger Mosaik Bd 29 2005 S 43 51 Der Alte Friedhof und das Katharinenviertel In Joachim Milster Horst Beyermann Neubrandenburg Uns Husung Verlag Steffen Friedland Meckl 2004 ISBN 3 937669 11 6 S 35 43 Weblinks BearbeitenLiteratur uber Alter Friedhof in der Landesbibliographie MV Geschichte des Judischen Friedhofes Neubrandenburg53 557509 13 273324 Koordinaten 53 33 27 N 13 16 24 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alter Friedhof Neubrandenburg amp oldid 235916723