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Die Alte Mainbrucke Ochsenfurt ist eine mehrbogige Steinbrucke die bei Flusskilometer 271 18 1 den Main uberspannt und die Stadt Ochsenfurt mit dem Ortsteil Kleinochsenfurt verbindet Sie hat einen Fahrstreifen fur den stadteinwarts gerichteten Personenkraftwagenverkehr mit maximal 3 5 Tonnen Gesamtgewicht und den Radfahrerverkehr in beide Richtungen sowie einen oberstromigen Gehweg Das im Kern aus dem Mittelalter stammende Bauwerk zahlt in Deutschland zu den bedeutendsten grossen Brucken aus dieser Zeit und steht als Baudenkmal in der Bayerischen Denkmalliste 2 Alte Mainbrucke 1623Alte Mainbrucke 1939Alte Mainbrucke 1962Alte Mainbrucke 2007Alte Mainbrucke 2021Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Konstruktion 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenErste Hinweise auf den Bau einer Holzbrucke stammen aus dem Jahr 1133 die erste urkundliche Erwahnung war im Jahr 1254 Das damalige holzerne Bauwerk lag im Zuge einer Handels und Heerstrasse von Lubeck nach Augsburg und ersetzte eine Fahre zur Uberquerung des Mains an der Stelle einer alten Furt Mitte des 14 Jahrhunderts hatte die Holzbrucke bereits Steinpfeiler die im Kern bis heute vorhanden sind So haben die Pfeiler eins bis drei sieben acht und elf mittelalterliche Mauerstrukturen mit Buckelquadern aus Muschelkalkstein und Zangenlochern Auf dem zweiten Pfeiler wurde flussabwarts eine Bruckenmuhle angebaut Spatestens seit 1421 hatte Ochsenfurt die Rechte des Wurzburger Domkapitels zur Erhebung des Bruckenzolls einschliesslich der Unterhaltspflicht erworben Von 1512 bis 1520 folgte im Auftrag der Stadt Ochsenfurt durch Wurzburger Dombaumeister Hans Bock und den Steinmetz Hans Sparr der Bau der massiven Bogen Die Sichtbogen bestehen aus keilsteinformigen Muschelkalkquadern die Gewolbe selbst aus Bruchsteinen mit Mortelverguss Jahreszahlen auf den Bogen belegen die Bauzeit Das Bauwerk hatte 12 Freipfeiler Eine Veste mit zwei halbrunden Wehrturmen sicherte auf dem ersten Pfeiler den Zugang zur Stadt und ein Zollturm auf dem zehnten Pfeiler diente der Erhebung von Brucken und Wasserzoll Eisgang und Hochwasser zerstoren im Dezember 1682 das nordliche Widerlager und den Pfeiler zwolf Eine Inschrift Anno 1688 am nordlichen Widerlager dokumentiert die Instandsetzung durch Hans Platz Ein extremes Hochwasser Ende Februar 1784 fuhrte zum Einsturz der Pfeiler vier neun und zehn mit zwei Bruckenbogen und dem Zollturm sowie der alten Stadtmuhle In der Folge wurden der Pfeiler vier repariert und die beiden Bruckenbogen durch eine Holzkonstruktion ersetzt Im Verlauf des Deutschen Krieges wurde der holzerne Bruckenabschnitt in Brand gesetzt 1867 folgte der Wiederaufbau der Steinbrucke durch den Baumeister Michel aus Marktbreit die bis 1945 in ihrer Form unverandert blieb Am 1 April 1945 sprengten deutsche Einheiten den Bogen sechs in Bruckenmitte In den folgenden Jahren uberspannte eine provisorische Holzkonstruktion die Bauwerkslucke Nach der Eroffnung der Neuen Mainbrucke 1954 folgte der Wiederaufbau der Alten Mainbrucke der 1957 abgeschlossen war Aufgrund des Mainausbaus zur Grossschifffahrtsstrasse wurden dabei die drei mittleren Bogen funf bis sieben durch einen Spannbetonbalken mit rund 58 Meter Lange ersetzt der den durch die Staustufe Gossmannsdorf aufgestauten Main uberspannte Erhebliche Bauwerksschaden mit Einsturzgefahr fuhrten am 8 September 2006 zur kompletten Sperrung der Alten Mainbrucke Im April 2007 folgte der Ruckbau des Spannbetontragers uber der Schifffahrtsrinne Zuerst plante die Stadt Ochsenfurt einen Neubau der gesamten Brucke da eine Sanierung nicht moglich schien Nach eingehenden Diskussionen entschied sie sich aber gegen den genehmigten kompletten Abriss sowie Wiederaufbau nach historischem Vorbild mit einer Fahrbahnverbreiterung Die Stadt beauftragte den Wiederaufbau mit einer denkmalgerechten Generalsanierung und einer Spannbetonbrucke im mittleren Bruckenabschnitt bei Kosten von rund acht Millionen Euro Dies forderte das Bayerische Landesamt fur Denkmalpflege und die Bayerische Landesstiftung mit einem Zuschuss von zwei Millionen Euro Der Baubeginn war im Fruhjahr 2010 am 9 September 2011 wurde das Richtfest gefeiert am 5 Januar 2012 folgte die Freigabe fur den Fussgangerverkehr und am 30 Juni 2012 die offizielle Einweihung Konstruktion BearbeitenDie 270 Meter lange Brucke hatte ursprunglich dreizehn Pfeiler Heute gibt es noch vier Stuck auf der Stadtseite und sechs am nordlichen Ende Zwei Pfeiler wurden 1957 in Bruckenmitte abgetragen Die zwischen 5 32 bis 9 60 Meter breiten und 11 94 bis 15 79 Meter langen Pfeiler sind auf holzernen Rammpfahlen und Balkenrosten gegrundet und haben spornartige Vorkopfe zum Schutz gegen Eisgang und Treibgut Auf den Pfeilern zwei drei und zwolf sind Kanzeln angeordnet auf denen zwei Steinstatuen des Schutzpatrons Johannes von Nepomuk und eine von Thekla von Kitzingen stehen Die lichten Weiten variieren von 11 47 Meter zwischen den Pfeilern zehn und elf bis 15 3 Meter zwischen den Pfeilern drei und vier Die Fahrbahnbreite schwankt zwischen 5 36 Meter und 6 64 Meter Der neuzeitliche bogenformig gekrummte Bruckenuberbau besteht aus einem insgesamt 108 Meter langen dreifeldrigen Spannbeton balken mit einem zweistegigen Plattenbalken querschnitt Die Feldlange uber der Schifffahrtsrinne betragt 60 Meter Die beiden 24 Meter langen Seitenfelder sind in die historische Bogenbrucke integriert Die Hohen der Bruckentrager variieren zwischen 2 4 Meter uber den Innenpfeilern und 1 6 Meter in Bruckenmitte Die Herstellung erfolgte im Vorlandbereich mit Traggerusten und uber dem Main im Freivorbau 3 Literatur BearbeitenHans Christof Haas Die Alte Mainbrucke in Ochsenfurt In Bayerisches Landesamt fur Denkmalpflege Hrsg Denkmalpflege Themen Brucken in Bayern Geschichte Technik Denkmalpflege Heft Nr 2 2011 S 60 61 PDF 20 8 MB Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Alte Mainbrucke Ochsenfurt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Die Alte Mainbrucke in Ochsenfurt gelungener Bruckenschlag zwischen Gegenwart und historischem Erbe Memento vom 15 Februar 2014 im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten Wasser und Schifffahrtsverwaltung des Bundes Streckenatlas Main Teil II PDF 14 5 MB 2020 S 130 abgerufen am 11 Mai 2021 Hans Christof Haas Die Alte Mainbrucke in Ochsenfurt In Bayerisches Landesamt fur Denkmalpflege Hrsg Denkmalpflege Themen Brucken in Bayern Geschichte Technik Denkmalpflege Heft Nr 2 2011 S 60 Muschelkalk und Sichtbeton Freivorbau im Wochentakt bei der Mainbrucke Ochsenfurt In Opus C ISSN 1860 0298 Jahrgang 9 Nr 1 2012 S 54 55 49 667116 10 06355 Koordinaten 49 40 1 62 N 10 3 48 78 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alte Mainbrucke Ochsenfurt amp oldid 211845306