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Alois Loidl 6 April 1945 in Ebensee Oberosterreich ist ein osterreichischer Physiker und seit 1996 Professor an der Universitat Augsburg Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Forschung 3 Schriften 4 Quellen 5 WeblinksLeben BearbeitenLoidl studierte an der TH Wien Technische Physik Nach der Graduierung zum Diplom Ingenieur 1971 arbeitete er am Institut fur Kernphysik der Universitat Frankfurt M Von dort aus wechselte er nach der Promotion 1976 an die Universitat Mainz wo er 1981 habilitierte In seiner Mainzer Zeit war Loidl Grundungsmitglied zweier DFG Sonderforschungsbereiche partiell auch in Sprecherfunktion sowie zeitweise Vorsitzender des Instituts fur Physik Nach zwei abgelehnten Rufen an die Universitaten Missouri Columbia und Hannover folgte er 1991 einem dritten auf einen Lehrstuhl am Institut fur Physik der TH Darmstadt 1994 absolvierte Loidl einen Forschungsaufenthalt am Chemistry Department der University of Arizona Tempe Phoenix im selben Jahr wurde er 1 Sprecher des Sonderforschungsbereichs 252 bis 1996 und ab 1995 war er Geschaftsfuhrender Direktor des Instituts fur Festkorperphysik der TH Darmstadt 1996 wurde Loidl auf den Lehrstuhl fur Experimentalphysik V einen der drei damals neu eingerichteten Lehrstuhle des Augsburger Physik Schwerpunktes Elektronische Korrelationen und Magnetismus berufen Bevor er 2003 erstmals als Prorektor fur Hochschulplanung ins Leitungsgremium der Universitat Augsburg gewahlt wurde war er u a Dekan und Senator der Mathematisch Naturwissenschaftlichen Fakultat und Umweltbeauftragter des Senats Loidl hatte vier zweijahrige Amtszeiten als Prorektor bzw Vizeprasident inne bevor er von August 2010 bis September 2011 als Standiger Vertreter des Prasidenten die Universitat Augsburg leitete 1 Als solcher hat er auch das Projekt Augsburg Innovationspark vorangetrieben Zudem war der Aufbau einer achten Fakultat fur Ingenieurwissenschaften eines seiner erklarten Ziele 2 Von 2008 bis 2013 war Loidl Editor in Chief des European Physical Journal B Von 2012 bis 2017 war Alois Loidl Sprecher des DFG Sonderforschungsbereichs Transregio 80 Von elektronischen Korrelationen zur Funktionalitat und von 2015 bis 2021 auch Sprecher einer DFG geforderten chinesisch deutschen Kooperation uber Emergent Correlated Materials mit den Standorten Hangzhou Beijing Frankfurt am Main und Augsburg 3 4 Forschung BearbeitenDie Forschungstatigkeit von Loidl erstreckt sich auf eine Vielzahl von Bereichen der Physik kondensierter Materie Hierbei kommen in seiner Arbeitsgruppe vor allem verschiedene Methoden der Spektroskopie an kondensierter Materie zur Anwendung insbesondere Neutronenstreuung Elektronen und Kernspinresonanz breitbandige dielektrische Spektroskopie sowie Terahertz und Infrarotspektroskopie Die Forschungsthemen auf die sich Loidl und sein Team am Lehrstuhl fur Experimentalphysik V konzentrieren sind den Bereichen elektronische Korrelationen und Magnetismus Physik des Glasubergangs neue elektronische Materialien fur zukunftige Anwendungen sowie biologische Physik zuzurechnen Seine wichtigsten Arbeiten betreffen Die Relaxationsdynamik von unterkuhlten Flussigkeiten plastischen Kristallen und Orientierungsglasern Die Anwendung dielektrischer Spektroskopie in einem ungewohnlich breiten Frequenzbereich von nahezu 20 Dekaden erlaubte eine detaillierte Charakterisierung der Vielzahl dynamischer Prozesse in glasbildender Materie Diese sind im sogenannten Lunkenheimer Loidl Plot schematisch skizziert 5 Spektroskopie an elektronisch hochkorrelierter Materie insbesondere Systeme mit kolossalem Magnetowiderstand Hochtemperatur Supraleiter frustrierte Magnete Multiferroika oder Skyrmion Kristalle In seiner Gruppe wurden erstmals Elektromagnonen eine neue Klasse von Anregungen in multiferroischen Materialien entdeckt 6 Zudem beschaftigte sich Loidl in interdisziplinaren Arbeiten zusammen mit Ressourcenstrategen und Wirtschaftswissenschaftlern auch verstarkt mit der Entwicklung ressourceneffizienter Materialien fur die Technologien von Morgen 7 8 Schriften BearbeitenAlois Loidl hat bisher Stand Januar 2023 insgesamt ca 820 Publikationen in referierten internationalen Wissenschaftsjournalen und Buchern veroffentlicht darunter ca 230 Beitrage zu Physical Review hauptsachlich B und E und ca 70 Beitrage zu Physical Review Letters Seine Arbeiten wurden mehr als 17000 mal zitiert und sein h Index betragt 80 9 Eine vollstandige Liste aller Publikationen findet man unter der ORCID 0000 0002 5579 0746 10 Wesentliche Veroffentlichungen von Alois Loidl V Tsurkan H A Krug von Nidda J Deisenhofer P Lunkenheimer and A Loidl On the complexity of spinels Magnetic electronic and polar ground states Physics Reports 929 1 2021 S Albert Th Bauer M Michl G Biroli J P Bouchaud A Loidl P Lunkenheimer R Tourbot C Wiertel Gasquet and F Ladieu Fifth order susceptibility unveils growth of thermodynamic amorphous order in glass formers Science 352 1308 2016 E Ruff S Widmann P Lunkenheimer V Tsurkan S Bordacs I Kezsmarki and A Loidl Multiferroicity and skyrmions carrying electric polarization in GaV4S8 Science Advances 1 E1500916 1 8 2015 I Kezsmarki S Bordacs P Milde E Neuber L M Eng J S White H M Ronnow C D Dewhurst M Mochizuki K Yanai H Nakamura D Ehlers V Tsurkan and A Loidl Neel type Skyrmion lattice with confined orientation in the polar magnetic semiconductor GaV4S8 Nature Materials 14 1116 23 2015 M Enayat Z Sun U R Singh R Aluru S Schmaus A Yaresko Y Liu C Lin V Tsurkan A Loidl J Deisenhofer and P Wahl Real space imaging of the atomic scale magnetic structure of Fe1 yTe Science 345 653 2014 Zhe Wang M Schmidt J Fischer V Tsurkan M Greger D Vollhardt A Loidl and J Deisenhofer Orbital selective metal insulator transition and gap formation above TC in superconducting Rb1 xFe2 ySe2 Nature Communications 5 3202 2014 P Lunkenheimer J Muller S Krohns F Schrettle A Loidl B Hartmann R Rommel M de Souza C Hotta J A Schlueter and M Lang Multiferroicity in an organic charge transfer salt that is suggestive of electric dipole driven magnetism Nature Materials 11 755 2012 S Krohns P Lunkenheimer S Meissner A Reller B Gleich A Rathgeber T Gaugler H U Buhl D C Sinclair and A Loidl Route to resource efficient novel materials Nature Materials 10 899 2011 A Pimenov A A Mukhin V Yu Ivanov V D Travkin A M Balbashov and A Loidl Possible evidence for electromagnons in multiferroic manganites Nature Physics 2 97 2006 J Hemberger P Lunkenheimer R Fichtl H A Krug von Nidda V Tsurkan and A Loidl Relaxor ferroelectricity and colossal magnetocapacitive coupling in ferromagnetic CdCr2S4 Nature 434 364 2005 B Schiener A Loidl R Bohmer and R V Chamberlin Nonresonant Spectral Hole Burning in the Slow Dielectric Response of Supercooled Liquids Science 274 752 1996 Quellen Bearbeiten Interview mit Prof Dr Alois Loidl in der Uni Zeitschrift presstige Pragmatiker mit Kampfgeist an der Uni Augsburg Augsburger Allgemeine vom 31 Mai 2011 Chinesisch deutsche Forschung zu elektronisch hochkorrelierten Materialien Pressemitteilung der Universitat Augsburg UPD 129 15 vom 17 August 2015 Prof Dr Dipl Ing Alois Loidl Abgerufen am 19 Januar 2023 P Lunkenheimer U Schneider R Brand A Loidl Glassy dynamics In Contemporary Physics 41 2010 S 15 36 doi 10 1080 001075100181259 A Pimenov A A Mukhin u a Possible evidence for electromagnons in multiferroic manganites In Nature Physics 2 2006 S 97 100 doi 10 1038 nphys212 S Krohns P Lunkenheimer u a The route to resource efficient novel materials In Nature Materials 10 2011 S 899 901 doi 10 1038 nmat3180 Vorbildliches Materialdesign Artikel in Frankfurter Allgemeine ISI Web of Science Januar 2023 ORCID Seite von Alois LoidlWeblinks BearbeitenLehrstuhl fur Experimentalphysik V Universitat Augsburg ORCID Seite von Alois Loidl Transregio TRR 80Normdaten Person GND 108867706 lobid OGND AKS VIAF 44858319 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Loidl AloisKURZBESCHREIBUNG osterreichischer PhysikerGEBURTSDATUM 6 April 1945GEBURTSORT Ebensee Abgerufen von 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